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114 - Sylphidas Rachegeister

114 - Sylphidas Rachegeister

Titel: 114 - Sylphidas Rachegeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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übrig. Ireen, meine liebe Frau, wird Sie schon bewirtet
haben... Und nun, Junger Mann, lassen Sie mich endlich in mein Haus. Die Nacht
wird kühl, es liegt Regen in der Luft. Außerdem ist Wind aufgekommen .« Der Alte seufzte, klopfte sich den Staub von den Hosen
und fuhr fort: »Eigentlich wollte ich gar nicht so lange wegbleiben. Ich war
drüben am Waldrand. In der Mittagssonne wurde ich müde und legte mich ins Gras.
Ich wollte nur ein paar Minuten ruhen, bin aber seltsamerweise eingeschlafen,
und jetzt ist’s schon dunkel .«
    In Andy Reef schlug eine Alarmglocke an. Die
Geschichte kam ihm irgendwie bekannt vor.
    Er blieb ruhig und ließ sich die aufsteigende
Erregung nicht anmerken.
    Eine furchtbare Ahnung überfiel ihn, ließ
sein Herz schneller schlagen und trieb ihm den Schweiß aus den Poren.
    Vor Andy Reefs geistigem Auge stiegen Bilder
seiner Kindheit auf.
    Mit seinem Ur-Großvater verband ihn ein
besonders herzliches Verhältnis. Der alte Mann verbrachte mit ihm den ganzen
Tag. Er wußte die wundersamsten Geschichten zu erzählen und streifte mit dem
Jungen oft stundenlang durch Wald und Feld oder nahm ihn mit aufs Meer.
    Ur-Großvater sprach dabei sehr oft auch von
einem anderen seiner Söhne, der einst das Haus verließ, um Pilze zu suchen.
Aber er kam nie wieder zurück.
    Dieser junge Mann hieß - Shawn Reef.
Wahrscheinlich hatte er sich verlaufen oder war Geistern in die Hände gefallen,
über die Ur-Großvater stets soviel Seltsames zu berichten wußte.
    »Würden Sie mir bitte Ihren Namen sagen ?« fragte Andy Reef mit belegter Stimme.
    Der Alte mit dem schlohweißen Haar und dem
verfilzten Bart lachte erneut. »Da scheint sich wohl einiges in den Stunden,
die ich geschlafen habe, verändert zu haben, wie? Sie sind der Fremde in meinem
Haus, und ich muß mich vorstellen ...« Während er das sagte, ließ er seinen
Blick an der Hausfassade entlangschweifen. »Ich werd’ mich doch nicht im Haus
geirrt haben, wie? Den Efeu, der die seitliche Hauswand bedeckt, gab’s heute
morgen auch noch nicht... Ich bin Shawn ... Shawn Reef...«
     
    ●
     
    Als der Maler das hörte, lief es ihm eiskalt
über den Rücken.
    »Aber«, stieß er verwirrt hervor, »das kann doch.,. gar nicht... möglich sein .«
    »So, und warum nicht?«
    »Shawn ... das ist der Mann, von dem mein
Ur-Großvater mir stets erzählt. Er war dein Vater und ...«
    Was Andy Reef noch sagen wollte, blieb
unausgesprochen.
    Durch den Körper des Alten lief ein Zittern.
    Er öffnete noch den Mund, um zu sprechen.
Aber es schien, als hätte Andy Reef mit seinen Worten eine magische Formel
aufgestellt.
    Der alte Mann vor ihm zerfiel von einer
Sekunde zur anderen zu Staub.
     
    ●
     
    Die Zentrale der PSA, der inzwischen legendär
gewordenen »Psychoanalytischen Spezial-Abteilung«, lag zwei Stockwerke unter
dem populären und beliebten Speiselokal »Tavern on the Green«. Dieses wiederum
gehörte zu New Yorks Central-Park. Hunderte von Menschen verkehrten dort jeden
Tag, die wenigsten davon kannten aber den geheimen Aufzug, der in die Tiefe und
in das Einsatzreich von X-RAY-1 führte.
    Er war Initiator und Leiter der
rätselhaftesten und schlagkräftigsten Organisation, die bisher von sich reden machte.
    Und nicht weniger rätselhaft war die Person
von X-RAY-1.
    Niemand kannte seinen wahren Namen, niemand
wußte, wie er aussah.
    Die Agenten der Organisation kannten nur die
Stimme ihres großen Chefs.
    Wie die Büros aller Agenten, lag auch das
seine am großen Hauptgang. Am Ende des langen Korridors, der von
Infrarot-Kameras überwacht wurde, befand sich die Tür mit der Aufschrift
»X-RAY-1«. Im Gegensatz zu den anderen Türen mit den Kennzeichen für alle
Agentinnen und Agenten - war diese Tür aber eine Attrappe. Niemand konnte sie
öffnen. Sie war nur aufgezeichnet. Das bedeutete, daß X-RAY-1 seinen eigenen
Zugang ins Hauptquartier hatte.
    Dort - im Herzen der Abteilung - liefen alle
Fäden zusammen und wurden schwerwiegende Entscheidungen getroffen.
    Um 14.40 Uhr Ortszeit setzte X-RAY-1 sich mit
einem Agenten in Verbindung, der zu seinen fähigsten gehörte: Larry Brent alias
X-RAY-3.
    »X-RAY-1 an X-RAY-3! Hallo, können Sie mich hören ?«
    Larry Brent empfing die Worte auf der anderen
Seite des Atlantik . In einem Chalet in den Schweizer
Alpen, in Haute Nendaz, hielt er sich seit zwei Tagen auf.
    Zusammen mit seinem Schweizer Kollegen Peter
Pörtscher alias X-RAY-11, wollte er Ski-Urlaub machen. In den Alpen lag der
erste Schnee,

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