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1140 - Der Eindringling

Titel: 1140 - Der Eindringling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blieben immer verdunkelt - selbst während der Nacht. Ihr habt es sogar vermieden, diese Tür auch nur anzusehen, solange ich in Sichtweite war. Hurt verdammt noch mal, gib doch endlich zu, daß ihr alle miteinander in ständiger Todesangst lebt - und daß diese Angst mit dem zu tun hat, was sich hinter dieser Tür verbirgt! Glaubst du, daß mir der kleine kostbare Schrank neben der Haustür entgangen ist? Eines von seinen Beinen wurde beschädigt. Du hast den Schaden notdürftig repariert. Als ich das erstemal zu euch kam, stand das Ding schief und wackelig da, beim zweitenmal war es wieder halbwegs heil. Ich habe mir die Stelle angesehen: Ein Energiestrahl hat das Bein weggebrannt. In einem Fach unter der Sitzbank liegt eine Handtasche - sie gehört Millie, nehme ich an. Diese Tasche ist durchbohrt, ebenfalls von einem Energiestrahl! Ihr verlaßt niemals alle gleichzeitig das Haus. Meistens sind es Tina und Millie, die drinnen bleiben, und wenn sie nach draußen wollen, dann rufen sie Eri und dich und warten, bis ihr im Haus seid. Und dann der Hund: Er ist alt, lahm und fast blind, aber wenn ich morgens komme, ist er schon im Garten, und manchmal habe ich den Verdacht, daß er sogar dort schläft. Du mußt Spiegeleier braten, um ihn ins Haus zu locken. Wenn er an der bewußten Tür vorbei muß, dann knurrt er, fletscht die Zähne, sträubt das Fell - und du willst mir einreden, daß alles in Ordnung ist!"
    „Ich habe es nicht nötig, dir etwas einzureden", gab Hurt steif zurück. „Es ist Tinas Zimmer. Du kannst sie gerne danach fragen."
    „Es war ihr Zimmer! Jetzt wohnt ein anderer darin!"
    Hurt erkannte, daß es keinen Sinn hatte, auch weiterhin einfach alles abzustreiten.
    Grude Hannusen hatte Verdacht geschöpft - mehr noch: Er hatte Beweise gesammelt.
    Und Hurt Gassner selbst hatte ihm das ermöglicht, indem er ihn ins Haus ließ und ihm damit Gelegenheit gab, jedes einzelne Familienmitglied, Sim eingeschlossen, zu beobachten. Hannusen würde keine Ausrede und keine Zurückweisung mehr akzeptieren.
    „Also gut", sagte Hurt bedrückt. „Es ist tatsächlich jemand in diesem Zimmer. Aber dieser Jemand hat sehr scharfe Ohren, die auch das hören, was in weiter Entfernung von ihm gesprochen wird. Und er ist bewaffnet. Wenn er mich jetzt auch hören kann, dann sind Eri, Millie und Tina bereits so gut wie tot."
    „Es ist ein Raumfahrer, nicht wahr? Zumindest jemand, der mit Raumschiffen zu tun hat?"
    „Wie kommst du darauf?" fragte Hurt verblüfft.
    „Die Leute in Melville haben mir erzählt, daß du oft zum Raumhafen fährst. Sie meinen, daß du dunkle Geschäfte betreibst."
    „Dunkle Geschäfte!" Hurt bückte sich und hob eine Muschel hoch.
    „Siehst du das Ding hier? Ich sammle leere Schalen, und ich tue das nicht zu meinem Vergnügen. Wir polieren die Dinger, malen sie an und verkaufen sie. Es ist ein gutes Geschäft. Unsere Unkosten sind gering, und Souvenirs dieser Art sind auf anderen Planeten außerordentlich beliebt. Der Ladenbesitzer, der das ganze Zeug von uns aufkauft und weiterverhökert, ist mittlerweile ein reicher Mann. Wir sind nur mittelmäßig wohlhabend, aber das reicht uns. Wenn ich zum Raumhafengelände fahre, dann bringe ich ein paar alte Bücher für Tina und Rum und Tabak für mich mit - das ist altes."
    „Aber wer wohnt dann jetzt in diesem Zimmer? Was ist er und woher kommt er?"
    „Ich weiß es nicht."
    Hurt bemerkte Grude Hannusens mißtrauische Blicke und schüttelte verzweifelt den Kopf.
    „Es ist die Wahrheit!" sagte er eindringlich. „Ich weiß nicht, wer er ist und was er ist, und ich kenne weder sein Aussehen, noch seine Herkunft. Ich habe ihn hier am Strand gefunden, und er hat mich gezwungen, ihn in mein Haus zu bringen. Damals hatte ich den Eindruck, daß er verletzt war. Aber er hat niemals Medikamente, Verbandsmaterial oder etwas Ähnliches verlangt. Ich weiß nicht einmal, wovon er sich ernährt! Das einzige, was ich wirklich weiß, ist dies: Wenn einer von uns ihn verrät und er das herausfindet, wenn das Haus angegriffen wird, wenn er in der Nähe des Hauses bewaffnete Menschen ortet - dann ist es aus mit uns."
    „Wie lange geht das schon?"
    „Seit fast genau zwei Wochen. Ich habe den Eindruck, daß es ihm bereits wesentlich besser geht, und ich hoffe, daß er mein Haus verlassen wird, sobald er sich dazu in der Lage fühlt."
    „Wird er euch am Leben lassen?"
    „Ich habe keine Ahnung, welche Pläne er verfolgt. Niemand von uns könnte ihn beschreiben - wir

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