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1142 - Piraten-Terror

1142 - Piraten-Terror

Titel: 1142 - Piraten-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich die Schwelle hinter mir gelassen und stellte mit einem Blick fest, dass sich zum Glück nichts verändert hatte.
    Laura saß mit der Frau an einem der Tische. Clara Blair trug ein Glas mit heißer Zitrone zu den beiden. »Hier, Lisa, das musst du trinken, es wärmt dich durch.«
    Die Frau griff zitternd danach und schaute ansonsten ins Leere.
    Matilda war stehen geblieben. Sie wirkte auch in dieser Umgebung wie ein Fremdkörper, vor dem sich Clara Blair erschrak, als sie sich auf die neue Person konzentrierte.
    »Wer sind Sie?«
    Ich trat ihr in den Weg. »Bitte, Mrs. Blair, lassen Sie die Person in Ruhe.«
    »Sie ist fremd. Sie lebt nicht hier.«
    »Ich weiß.«
    Sie wechselte das Thema. »Lisas Mann Herbert ist tot, nicht?«
    »Ja.«
    Clara Blair wurde noch blasser. »Dann… dann… ist es wohl passiert, nicht wahr?«
    »Was meinen Sie?«
    »Das wissen Sie genau. Das wissen alle hier. Die Zeit ist reif für Colyn Dolphyn. Warum sind so wenige Gäste hier? Haben Sie sich das schon mal gefragt?«
    »Nein, aber…«
    »Sie sollten mir jetzt zuhören, Mr. Sinclair. Das ist kein Spaß mehr. Wir alle hätten unsere Häuser voll haben können, aber wir wollten es nicht. Zuerst muss diese Nacht vorbei sein, dann sehen wir weiter. Ich habe nicht viel von Laura erfahren, aber ich weiß, dass Sie hier sind, um Colyn zu jagen.«
    »Das stimmt.«
    »Sie werden ihn nicht bekommen. Sie haben sich selbst schon in seine Fänge begeben.« Clara Blair war außer sich. Fast hätte sie mich am Kragen gepackt und durchgeschüttelt. Aber sie wies auf Matilda, die gar nichts sagte und sich auch nicht bewegte. »Wer ist sie? Wer ist diese Person, die aussieht wie eine Tote?«
    »Vielleicht ist sie sogar tot.«
    »Nein!«, Es war ein Wort, ein Schrei und ein Ächzen zugleich. »Nein, das glaube ich nicht. Tote sind tot. Sie können nicht mehr leben, verflucht noch mal.«
    »Und was ist mit Dolphyn?«
    Da sagte sie nichts mehr und wich vor mir zurück, als hätte ich die Pest am Leib.
    Es war wichtig, dass mich Clara Blair nicht weiter störte. Wenn es jemand gab, der mir helfen konnte, dann war es Matilda. Sie gehörte zu ihm, und sie kannte den Weg.
    Die Hotelbesitzerin verschwand in ihrem kleinen Büro. Laura und Lisa blieben auf ihren Stühlen sitzen. Ich höre Lisa leise weinen. Laura versuchte, die Frau zu beruhigen.
    Ich sprach Matilda an. »Wo ist er?«
    Sie zögerte noch, bevor sie sagte: »Er ist oben. Er wird vielleicht kommen.«
    »Das ist mir zu vage. Willst du hin?«
    »Ja.«
    »Dann gehe ich mit.«
    Wiederum erlebte ich bei ihr keine Reaktion. Sie schaute mich nicht an, sie stimmte mir auch nicht zu, sie war einzig und allein mit sich selbst beschäftigt und setzte sich mit kleinen Schritten in Bewegung, wobei ihr Ziel der Beginn der Treppe war.
    Ich ließ Matilda vorgehen und blieb dabei immer eine Stufe hinter ihr.
    Die Beretta hielt ich sicherheitshalber in der rechten Hand, aber die Mündung zeigte zu Boden.
    In den meisten Hotels wurde mit Licht gespart, wenn keine Gäste da waren. Hier nicht. Als ich einen Blick über das Geländer hinweg nach oben warf, sah ich, dass auch dort die Beleuchtung eingeschaltet war.
    Auf halber Treppe fielen mir die Echos der schnellen Tritte auf. Ich blieb stehen und drehte mich um.
    Vor der untersten Stufe stand Clara Blair und schaute zu uns hoch. Ihr Gesicht war gerötet. Wahrscheinlich waren ihr die Vorgänge über den Kopf gewachsen. »Wo wollen Sie hin, verflixt noch mal?«
    »Nach oben.«
    »Wie? In Ihr Zimmer?« Sie trat auf die erste Stufe. »Etwa mit dieser Person?«
    »Nein, Mrs. Blair. Ich will nach ganz oben. Vielleicht sogar auf das Dach.«
    Sie starrte mich verwirrt an. »Was wollen Sie denn da?«
    »Können Sie sich das nicht denken?«
    »O Gott, nein.« Rasch trat sie zurück. »Sie meinen nicht etwa diesen Piraten?«
    Ich gab ihr keine Antwort mehr, denn Matilda hatte sich bereits entfernt und stand in der ersten Etage. Wieder drehte sie sich auf der Stelle, und sie kam mir ein wenig unsicher vor. Wahrscheinlich wollte sie herausfinden, wo sich ihr »Geliebter« aufhielt. Sie ging nicht in den Flur hinein, an dem auch mein Zimmer lag, sondern konzentrierte sich auf das nächste Treppenstück, das zur zweiten Etage führte.
    Seit ich Matilda kannte, hatte sich in ihrem Gesicht nichts verändert.
    Sie zeigte nicht die Spur eines Gefühls. Sie hatte nicht einmal gelächelt oder Emotionen gezeigt. Das Gesicht war tatsächlich nichts anderes als eine Totenmaske, und das

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