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1146 -  ›Zombie 2000‹

1146 - ›Zombie 2000‹

Titel: 1146 - ›Zombie 2000‹ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Er ist unterwegs zu einer Firma, in der etwas passiert ist. Da wurde eine Leiche gefunden, und anscheinend war es doch keine. Ich habe das als relatives Durcheinander erlebt. Jedenfalls ist Suko losgezogen.«
    »Danke, jetzt weiß ich Bescheid.«
    »Ich verbinde dich jetzt.«
    Wenig später hörte ich die Stimme meines Chefs. Ich berichtete, und kam dann auf den toten Stuart Gray zu sprechen.
    »Er war jemand, der polarisierte. Auf der einen Seite hatte er starke Befürworter, auf der anderen auch ebenso starke Feinde. Man kann ihn auch als Berater des Wirtschaftsministers einstufen. Er war jemand, der einen harten Kurs bevorzugte.«
    »Inwiefern?«
    »Er wollte Nordirland stark in der Abhängigkeit des Mutterlands lassen, und das hat ihm jede Menge Feinde eingebracht. Ich kenne die Einzelheiten nicht, John, doch hinter dem Anschlag könnte die IRA oder eine Splittergruppe stehen.«
    »Der Meinung bin ich auch.«
    Der Superintendent konnte sogar lachen. »Jedenfalls brauchen Sie sich um diesen Fall nicht zu kümmern. Das nehmen andere in die Hände.«
    »Sie sagen es, Sir.« Dabei blickte ich zu den beiden Typen vom SEK hin. »Erlebt habe ich sie schon.«
    »Bleiben Sie noch länger?«
    »Ja, das nehme ich an. Es scheint ein Fluch auf mir zu liegen. Ich bin der einzige Zeuge des Dramas.«
    »Einmal Pech, immer Pech.«
    »Und was ist mit Suko, Sir? Glenda erwähnte, dass er zu einem Fall abberufen wurde.«
    »Ob es ein Fall ist oder erst noch einer wird, muss er an Ort und Stelle entscheiden. Im Lager einer Spedition ist eine Leiche gefunden worden, die angeblich noch leben soll. Man gab die Meldung an uns weiter, und ich habe Suko losgeschickt, damit er sich dort einmal umschauen kann.«
    »Wenn er Hilfe braucht, kann er sich melden.«
    »Wird er bestimmt.«
    Ich schaltete das Handy aus und steckte es weg.
    Die Leichen sollten nicht länger auf der Straße liegen bleiben. Die Männer waren bereits damit beschäftigt, sie in die Särge zu legen. Den Rest würden die Experten der Spurensicherung übernehmen. Ich traf wieder mit dem Kollegen Dendridge zusammen, der aussah, als hätte er supersauren Wein getrunken.
    »Probleme?«
    »Kann man sagen.«
    »Lassen Sie mich raten. Die Fahndung war erfolglos.«
    »Genau das.« Dendridge nickte, bevor er zum grauen Himmel schaute. »Aber das kennt man ja. Wenn diese Typen etwas machen, dann richtig. Da sind die Fluchtwege offen, da ist alles genau vorbereitet worden. Generalstabsmäßig. Ich bin sicher, dass wir den Wagen bald finden, aber sie leider nicht.«
    »Den Frust kenne ich.«
    »Bleiben Sie uns noch hier erhalten?«
    »Für eine Weile schon, Kollege. Ich kenne die Prozedur mit den Protokollen und so weiter.«
    »Danke.«
    Von der Straße waren die Toten entfernt worden. Es fehlte noch Stuart Gray, dem der Anschlag gegolten hatte. Seine Leiche musste aus dem Fahrzeug geholt werden.
    Zwei Männer in grauen Kitteln und mit Handschuhen hatten die Tür weit aufgezogen. Die Kunststoffwanne hatten sie mitgebracht und neben den Wagen gestellt.
    Auch die glatten Typen vom SEK waren in der Nähe. Einer von ihnen telefonierte, der andere schaute zu, wie die Männer die Leiche durch die offene Tür zerrten.
    Ich ging langsam auf die Gruppe zu. Keiner kümmerte sich um mich. So konnte ich als Zuschauer fungieren.
    Die Männer in den grauen Kitteln kannten sich aus. Locker zogen sie den Toten über den Sitz hinweg. Das Gewicht seines Körpers sorgte für ein leises Knirschen, als Glaskrümel zerdrückt wurden.
    Mit dem Kopf zuerst zog man ihn aus dem Fahrzeug. Die Männer kannten die richtigen Griffe. Sie drückten ihn zudem in die Tiefe, hielten ihn fest, und er schwebte über dem Unterteil des primitiven Sargs.
    Wenig später lag er darin. Seine Arme wurden ihm auf den Körper gedrückt. Ich schaute zu. Ich sah sein Gesicht. Es war nicht zerstört, aber einige Blutspritzer hatten sich dort ausbreiten können. Er bot alles andere als einen angenehmen Anblick.
    Bevor der Sarg geschlossen werden konnte, war der Mann vom SEK da. »Einen Augenblick noch, Meister.«
    »Wieso? Was ist denn?«
    Der Mann erhielt keine Antwort und wurde kurzerhand zur Seite geschoben.
    Ich griff nicht ein und schaute nur zu, was der Mann vom SEK vorhatte. Sein Kollege tat auch nichts, der andere bückte sich nur wie jemand, der aus der Nähe noch einmal einen sehr genauen und intensiven Blick auf die Leiche werfen wollte.
    Vielleicht hatte er auch etwas entdeckt, das ihn misstrauisch gemacht hatte.

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