1146 - Zombie 2000
mir nicht?«
»Wenn es das wäre, hätte ich Sie allein hier in der Bude sitzen lassen. Aber mal etwas anderes, mein Lieber. Ich habe keine große Lust, die Halle durch das breite Tor zu betreten. Gibt es da möglicherweise noch einen anderen Eingang?«
»Ja, an den Seiten.«
»Sehr gut. Sind sie offen?«
Flynn nickte.
»Danke, dann schaue ich mich mal um.«
»Muss ich mit?«
»Nein, eigentlich nicht. Es sei denn, Sie müssten mir noch etwas erklären. Es ist doch eine normale Halle? Oder gibt es dort Verstecke, in die sich der Zombie - falls es einer ist - zurückgezogen haben könnte?«
»Nein, nein, das ist schon ein Lager. Außerdem sehr übersichtlich. Ehrlich.«
»Gut, dann schau'n wir mal.«
Flynn erhob sich. »Aber geben Sie Acht, Inspektor. Damit ist nicht zu spaßen. Als ich die Gestalt sah, da… da… Himmel, ich wäre beinahe ohnmächtig geworden.«
»Keine Sorge, ich kenne mich da schon aus. Falls es Sie beruhigt, man hat mich nicht grundlos zu Ihnen geschickt. Auch beim Yard gibt es Spezialisten.«
»Für lebende Leichen?«, flüsterte Flynn.
»Auch dafür.«
Der Arbeiter sagte nichts mehr. Seinem Gesicht war anzusehen, dass er es sich nicht vorstellen konnte, aber er tat auch nichts, um Suko zurückzuhalten.
Der Inspektor verließ die Baracke und dachte darüber nach, was er von den Aussagen des Mannes halten sollte. Schlauer war er dabei nicht geworden, aber für ihn war einzig und allein die Praxis wichtig. Falls es tatsächlich einen Zombie in der Halle gab, dann musste er vernichtet werden. Eine derartige Kreatur hatte kein Recht, auf seine verfluchte Art und Weise zu leben.
Der Hof innerhalb des Geländes war tatsächlich menschenleer. Es parkten nur die Lastwagen, und sie standen nebeneinander im schrägen Winkel zur Halle. Suko sah auch noch eine zweite Halle. Sie war kleiner und flacher. Parallel zu ihr verlief eine Rampe.
An der großen Rolltür ging Suko vorbei. Ihn interessierte ein Seiteneingang. Davon hatte Flynn gesprochen, und die Tür sollte auch nicht abgeschlossen sein.
Vor ihr blieb der Inspektor stehen. Er schaute noch einmal nach rechts und links. Es lief kein Mensch über das Gelände. Die Ruhe war absolut. Nur auf der anderen Seite eines Gitterzauns breitete sich ein Industriegelände aus.
Er sah die starke Klinke vor sich, drückte sie und war froh, dass sie sich geschmeidig bewegen ließ.
Sehr vorsichtig zog er die Tür auf. Trotzdem konnte er die Geräusche nicht vermeiden. In den Angeln knarzte sie, und die Geräusche drangen auch als Echos in das Innere der Halle hinein.
Suko blieb noch in der offenen Tür stehen, um sich von hier aus einen ersten Eindruck zu verschaffen. Er empfand es als positiv, dass unter der Decke das helle Licht strahlte und das gesamte Innere erleuchtete.
Es gab keine schattigen Ecken und Winkel, aber sehr hohe Regale, die mit Waren vollgestopft waren. Er sah auch mehrere Gabelstapler, die friedlich an der gegenüberliegenden Seite parkten, und er sah einen Gabelstapler, der aus der Reihe fiel, weil er quer in der Mitte der Halle stand.
Dort waren auch die Kisten gefallen. Sie hätten in ein Hochregal gehört, doch das hatte der Arbeiter nicht mehr geschafft. Mehrere Kisten waren nach unten gefallen und zerborsten. Die Trümmer lagen verteilt.
Genau sie waren Sukos nächstes Ziel. Er zog die Tür hinter sich zu und näherte sich vorsichtig und aufmerksam den Trümmern.
Der graue Hallenboden war mit einem Belag aus glattem Stein bedeckt. Überhaupt war es sehr sauber hier im Innern. Die Fenster lagen dicht unter der Decke. Sie waren mehr breit als hoch. Gegen ihre Außenseiten drückte das gräuliche Licht des Tages.
Sollte es den Zombie tatsächlich geben, so hielt er sich gut versteckt und gab auch keinen Laut von sich, denn Suko hörte nichts, abgesehen von seinen eigenen Schritten. Er blickte nicht nur zu Boden.
Zwischendurch hob er immer wieder den Kopf, weil ihn auch die hohen Regale interessierten. Es war zwar schwer, doch wer wollte, der konnte auch in sie hineinklettern und sich dort verstecken.
Nichts gab es zu sehen. Nichts, was ihn gestört hätte. Suko erreichte unangefochten die Kiste, die wirklich durch den Aufprall zertrümmert war. Aus ihr musste der lebende Tote gekrochen sein, wenn es denn alles so stimmte.
Nicht nur er hatte die Kiste verlassen. Auch jede Menge gelblichweißer Holzwolle war aus ihr hervorgequollen. Sie hatte sich auf dem Boden verteilt und berührte die Fußspitzen des Inspektors.
Die
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