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1149 - Im Bann des Zweisterns

Titel: 1149 - Im Bann des Zweisterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewiesen wäre, daß die Strahlung nicht dazu dient, ein besonderes Gas zu entwickeln", bemerkte Camanor spöttisch. „Gib es auf, Samida. Bevor wir nicht wissen, was von dieser merkwürdigen Doppelsonne ausgeht, können wir doch nur Spekulationen anstellen."
    „Die Carmena sind offensichtlich Eingeborene, die von diesem Planeten stammen", überlegte Samida unbeeindruckt weiter. „Das heißt, daß sie selbst wahrscheinlich gar nicht imstande sind, diese Strahlung zu verarbeiten. In der Legende heißt es, daß die meisten Carmena auf der Oberfläche starben, ehe es einigen gelang, sich auf den Blüten niederzulassen."
    Sie hielt abrupt an und sank dem Boden entgegen.
    „Hast du eine Spur gefunden?" fragte Camanor verblüfft.
    „Ich bin mir noch nicht sicher", murmelte sie. „Hat eigentlich schon mal jemand das Gewicht dieser Pflanzen berechnet?"
    „Das solltest du eigentlich wissen. Wir können selbstverständlich nur von Schätzungen ausgehen, weil wir ja keine Tardajas untersuchen dürfen - aber an und für sich sind sie zu schwer, um sich in der Luft zu halten."
    Samida sah sich zwischen den Felsen um.
    „Sie sind dunkel", bemerkte sie. „Sie nehmen also viel Wärme in sich auf - und das ist so ziemlich überall auf Carmen der Fall. Das ergibt keine guten Thermikströme. Außerdem sind die Windgeschwindigkeiten für unsere Begriffe geradezu lächerlich."
    „Worauf willst du eigentlich hinaus?" fragte Camanor ungeduldig, denn diese düstere Umgebung machte ihn nervös. Außerdem flog gerade jetzt ein Pulk von Tardajas über sie hinweg, und es wurde von Zeit zu Zeit ausgesprochen finster.
    „Darauf, daß die Tardajas gar nicht fliegen können - zumindest nicht unter den Verhältnissen, wie sie hier auf Carmen herrschen!"
    „Die Strahlung hilft ihnen."
    „Ja - aber in welcher Weise? Sieh mich nicht so an, Camanor, ich kenne all diese Einwände - immer wieder heißt es, wir müßten zuerst die Art der Strahlung kennen lernen.
    Aber wir können doch wohl einwandfrei davon ausgehen, daß es sich nicht um Traktorstrahlen handelt, die die Blüten nach oben ziehen!"
    Camanor mußte lachen.
    „Nein, gewiß nicht", bestätigte er amüsiert.
    „Na also. Aber was für Möglichkeiten gibt es dann noch? Wir haben die Tardajas genau abgetastet und in ihnen keinerlei Kammern mit leichten Gasen oder dergleichen festgestellt. Sie nehmen keinen Einfluß auf die Schwerkraft. Telekinetische Kräfte irgendwelcher Art besitzen sie ebenfalls nicht. Egal, was von dem Zweistern ausgeht, es ist etwas, das sich in den Blüten speichert, denn sonst wären sie längst alle abgestürzt.
    Wir haben bei unseren Fernuntersuchungen aber auch keine Energiespeicher gefunden.
    Es muß also etwas sein, was die Pflanzen völlig durchdringt - oder etwas, das ohnehin in ihnen enthalten ist und lediglich verstärkt wird."
    Camanor setzte sich nachdenklich auf einen Stein. Man hatte ihn in gewisser Weise vor Samida gewarnt und ihm gesagt, daß sie über ungewöhnlich viel Phantasie verfügte. Er hatte sich nie darum gekümmert.
    „Es muß einen Grund dafür geben, warum hier unten kein Leben existiert", fuhr Samida fort. „Und dieser Grund hängt mit der Flugfähigkeit der Blüten und ihrem schnellen Vergehen nach einem Absturz zusammen, da bin ich mir ganz sicher. Schließlich leben diese Blüten auch sonst nicht ewig. Abstürze hat es immer gegeben. Jedes Mal müßte lebende Materie auf die Oberfläche gelangt sein. Man hat die beiden Carmena in der GHILA vorsichtig auf Mikroorganismen untersucht und auch etliche Lebensformen gefunden. Selbst wenn wir annehmen, daß die Carmena gefühlsmäßig mit ihren Tardajas so eng verbunden sind, daß sie den Tod der Blüten nicht überleben - wo bleiben die Mikroorganismen? Welchen Grund hätten sie, ebenfalls abzusterben!"
    „Ich weiß es nicht", sagte Camanor leise. „Hast du eine Erklärung?"
    Samida schüttelte den Kopf.
    „Nein, nur eine Theorie - und die klingt haarsträubend, das gebe ich zu. Ich stelle mir vor, daß Zweistern normalerweise eine Art Lebenskraft verströmt, mit der die Blüten sich aufladen und die sie von der Oberfläche regelrecht isoliert, so daß sie wie auf einem magnetischen Polster dahinschweben. Wenn es dann zum Kontakt zwischen den Blüten und der Oberfläche kommt, gibt es so etwas wie einen Kurzschluß, und die Tardajas sterben."
    „Und die Carmena?"
    „Das ist der wunde Punkt", gab Samida zu. „Soviel wir wissen, sterben die Carmena auch - aber Kenije und

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