Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
uns eine richtige Bar hingesetzt. Mach die Augen auf, und du kriegst auch was Anständiges zu trinken."
    Woraufhin Tatcher etwas Imaginäres herunterschluckte und forthin den Mund hielt.
    Dann trugen sie Ellert, der heftig protestierte, in die aus dem Nichts entstandene Siedlung hinab und legten ihn auf das Bett seiner neuen Behausung. Einer würde immer bei ihm bleiben und dafür sorgen, daß er alles bekam, was er haben wollte, denn auch die Projektionskörper konnten Nahrung und Flüssiges zu sich nehmen, wenn ihnen danach war. Wieder so eine erfrischende Idee des Unsterblichen, die in symbolischer Weise seine verborgene Menschlichkeit offenbarte.
    Ralf Marten, der ehemalige Teleoptiker, blieb bei Ellert zurück, als die anderen gingen, um ihre Quartiere - oder die Bar - aufzusuchen. Er setzte sich in den Sessel, der neben dem Bett stand.
    „Weißt du noch", begann er und starrte gedankenverloren gegen die Decke des bequem eingerichteten Raumes, „wie wir damals - Himmel das muß schon Ewigkeiten her sein! - mit den Kanuken fertig geworden sind? Junge, das waren noch Zeiten. Meinst du nicht auch?"
    Als er keine Antwort erhielt, sah er hinüber zu Ellert.
    Enttäuscht mußte er feststellen, daß der Patient eingeschlafen war.
     
    *
     
    Als Wuriu Sengu, der ehemalige Schüler des Mutantenkorps, Ralf Marten ablöste, schlief Ernst Ellert noch immer. Wuriu nahm in dem freigemachten Sessel Platz, betrachtete den Schlafenden eine Weile und erinnerte sich, so wie Marten auch, an vergangene Zeiten und gemeinsam erlebte Abenteuer.
    Er sehnte sich oft genug in jene Zeiten vor der ,Second-Genesis-Krise’ zurück, und nicht nur er. Aber das Wohl und die Zukunft der Menschheit waren wichtiger als das Schicksal des einzelnen, so pathetisch diese Erkenntnis auch klang und so unbequem sie für die Mutanten auch sein mochte.
    Ellert wälzte sich auf die andere Seite, stutzte dann plötzlich, drehte sich auf den Rücken zurück und öffnete die Augen. Er sah Wuriu Sengu einige Sekunden mit einem verständnislosen Blick an, ehe ein Lächeln sein Gesicht überzog.
    „Ich hatte fast vergessen, was ein Körper ist, auch was Schlaf ist." Er streckte sich. „Ich fühle mich schon wieder besser. Und ich habe Hunger."
    „Ich gehe gleich und ..."
    „Warte noch!" hielt Ellert ihn zurück. „Ich muß mich erst an diesen neuen Zustand gewöhnen. Zwischen dem neuen Projektionskörper und dem alten richtigen, den wir einmal hatten, scheint überhaupt kein Unterschied zu sein. Es ist so, als wären wir wieder..."
    „Es ergeht uns allen so", unterbrach ihn der Mutant. „Takvorian hat einen zweistündigen Galopp hinter sich, bei dem er Tako Kakuta mitnahm, und trinkt gerade einen Eimer mit undefinierbarem Inhalt leer. Betty wird umschwärmt wie in alten Zeiten, und offenbar gefällt ihr das auch noch."
    Abermals mußte Ellert lächeln.
    „Ein Zustand, der leider nicht lange anhalten wird, fürchte ich. Terra wartet auf mich. Ich hinterließ eine entsprechende Botschaft für Reginald Bull."
    „Reginald Bull - der alte Haudegen! Wie geht es ihm?"
    „Der hat im Augenblick mehr Sorgen als wir alle zusasmmengenommen. Vishnas Plagen machen ihm arg zu schaffen. Und nicht nur ihm."
    „Kannst du mir mehr darüber erzählen?"
    Ellert tat ihm den Gefallen und schloß: „Du siehst, daß ich gute Gründe habe, den Rücksturz zur Erde möglichst bald anzutreten. Auch dann, wenn die Zeitabläufe verschieden sind, bin ich voller Unruhe."
    „Jetzt wird erst einmal gegessen!" Wuriu erhob sich. „Ich bin gleich wieder da."
    Ellert entspannte sich und wartete. Er war davon überzeugt, daß er schon jetzt auch als bloßes Bewußtsein wieder voll einsatzbereit war. Der körperliche Schlaf schien Wunder gewirkt zu haben, so paradox ihm das auch vorkam. Jedenfalls war er fest entschlossen, seinen Aufenthalt auf EDEN II sobald wie möglich zu beenden, was immer ihm auch dadurch an persönlichem Erleben verlorenging.
    Mit Wuriu Sengu kamen auch Andre Noir, Ralf Marten, Balton Wyt und Betty Toufry ins Zimmer zurück. Betty trug ein Tablett mit Seitenfüßen, das sie vorsichtig aufs Bett setzte.
    Ellert betrachtete das, was auf dem Tablett zu sehen war, mit erstaunten Augen.
    „Mein Gott! Wie in einem First-Class-Hotel! Wo habt ihr das nur hergezaubert?"
    „Das hat ES gezaubert", klärte Balton Wyt ihn mit einem Augenzwinkern auf.
    Ellerts heimlicher Verdacht, den er bereits im Höhlenlabyrinth gefaßt hatte, verstärkte sich und wurde zur halben

Weitere Kostenlose Bücher