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1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor

Titel: 1154 - Flucht aus dem Grauen Korridor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ernst. Du wirst sie regenerieren müssen. Die Gelegenheit dazu wurde vorbereitet."
    „Vorbereitet...?" fragte Ellert, ohne den Blick von Harno zu nehmen. „Was wurde vorbereitet?"
    „ES wußte, daß dich die Begegnung mit Harno über Gebühr anstrengen würde, halte Kontakt mit mir, ich zeige dir den Weg."
    Mit einem letzten Blick auf den ruhenden Harno verließ Ellert die zentrale Kaverne und folgte dem Telekineten, dessen unmittelbare Nähe er mental leicht anpeilen konnte.
    Es schien, daß Balton Wyt das Labyrinth bestens bekannt war, denn er verfehlte nicht ein einziges Mal die richtige Abzweigung. Ellert vermochte ihm trotz seiner Schwäche gut zu folgen, aber noch immer versuchte er, das, was er gesehen hatte, in seine Erinnerung zurückzuholen. Es gelang ihm nicht.
    Und schließlich, zu seiner eigenen Überraschung, tauchte eine letzte Frage auf, die er - diesmal mental abgeschirmt - sich nach einigem Zögern vorlegte: Wer oder was war jetzt Balton Wyt? Wurde der ehemalige Telekinet von ES geleitet, oder hatte ES selbst sein Bewußtsein und damit auch den Projektionskörper übernommen?
    Ellert war klar, daß er auf alle seine Fragen jetzt keine Antwort erhalten würde, aber auch Fragen ohne Antworten blieben nicht ohne einen Sinn und Zweck.
    Endlich näherten sich die beiden Bewußtseine dem Höhlenausgang, und als sie ins Freie gelangten, erlebte Ellert eine neue Überraschung, aber diesmal war es eine freudige. Vielleicht sollte sie ihn für die bisherigen Enttäuschungen ein wenig entschädigen.
    Auf der nun nebelfreien Ebene vor dem Gebirge standen fünfzehn menschliche Gestalten - bis auf wenige Ausnahmen. Sie alle waren materialisierte Projektionen, sicherlich, aber die Projektionen alter Freunde.
    Die in ES vereinigten Mutanten erwarteten ihn und Balton Wyt.
    Es war Ernst Ellert, als sei er heimgekehrt.
     
    7.
     
    „Du bist ziemlich erledigt", sagte Andre Noir laut und deutlich mit seiner altvertrauten Stimme, an die sich alle noch so gut erinnern konnten. „Wir werden dich wieder aufmöbeln, Ernst, keine Sorge."
    Auch Ellert und Balton Wyt besaßen wieder ihre Körper.
    Es war alles fast wie in alten Zeiten. Insgesamt waren sie siebzehn Mutanten und Halbmutanten, und alle hatten sie von ES die Projektionen ihrer ursprünglichen Körper erhalten, Körper, die fühlen konnten die aber nicht mehr über die verlorenen Mutantenfähigkeiten verfügten.
    Nicht weit von dem Eingang zum Gebirgslabyrinth entfernt, saßen sie später auf Steinblöcken um ein loderndes Lagerfeuer, das Lord Zwiebus eilfertig und gekonnt entfacht hatte, wobei er sich in seine Neandertalvergangenheit zurückversetzt fühlte.
    Andre Noir hatte recht. Ellerts mentale Erschöpfung hatte sich auch auf seinen Pseudokörper übertragen, aber er war nicht traurig darüber. Es war ein wunderbares Ereignis, die alten Freunde in dieser Form wiederzusehen.
    „Wird schon wieder werden", gab er Andre zur Antwort, der ein wenig von Medizin verstand. Wenigstens behauptete er es immer. „War ein wenig anstrengend das Ganze."
    „Kann man wohl sagen", pflichtete Balton Wyt ihm bei.
    Dann brandeten auf allen Seiten die Fragen nach der Erde und dem Schicksal der Menschheit auf, und jeder wollte, daß Ellert, den zu pflegen sie gekommen waren, sie beantwortete. Andre Noir protestierte: „Nun wartet doch damit! Ihr seht doch, daß er total fertig ist. Uns wurden die Projektionen zugestanden, bis Ellert uns verläßt. Wir versäumen also nichts - und Ellert auch nicht, da wir uns in einem anderen Zeitstrom als die Erde befinden. Drüben in der Senke bei den Bäumen sind Bungalows entstanden, in denen wir wohnen können, solange wir unsere Körper haben. Also bitte Geduld, Freunde, bis Ernst wieder bei Kräften ist. So lange, bis er die lange Rückreise zur Erde antreten kann. Einverstanden?"
    Das allgemeine Gemurmel sollte wohl Einverständnis bedeuten, zumindest faßte Noir es als solches auf. Lediglich Takvorian bedauerte, daß sich das Gelände nur schlecht für einen ausgiebigen Galopp eignete, der ihm so lange schon gefehlt habe, und Tatcher a Hainu beschwerte sich darüber, daß er in der Bungalowsiedlung keine Kneipe entdeckt habe.
    Es war nur zu offensichtlich, daß der Unsterbliche trotz seines in letzter Zeit oft rätselhaften Verhaltens seinen etwas skurrilen Humor keineswegs verloren hatte, denn Dalaimoc Rorvic flüsterte seinem Kumpel Tatcher heimlich zu: „Du mußt mit Blindheit geschlagen sein. Alter. Am Ende der Straße hat man

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