1158 - Der SchiffbrÃŒchige
Heels zur Verfügung steht. Wenn wir dieses Wissen für uns behalten und eine andere, fremde Galaxis anfliegen, dann riskieren wir es, daß uns der Rückweg nach Förderuxen für immer versperrt bleibt und wir unsere Erkenntnisse niemals weitergeben können!"
K'Wer sah sich vergeblich nach Parsynnen um, die gegen diese Art der Argumentation in irgendeiner Weise protestierten. Er wurde das Gefühl nicht los, daß er der einzige war, der R'Gals Argumente jetzt zum erstenmal hörte.
„Ich habe diese Gründe nun vernommen", sagte er so selbstsicher, wie es ihm eben noch möglich war. „Wenn es dem Wunsch der Mehrheit entspricht, bin ich durchaus bereit, den Rückflug anzutreten. Aber wir werden Förderuxen nicht erreichen, ohne die Masse des Schiffes zu verringern!"
„Gewiß", erwiderte R'Gal. „Das werden wir auch tun. Aber anstatt Dinge über Bord zu werfen, die für den jeweiligen Besitzer unersetzlich sind, werden wir etwas zurücklassen, was wir in Ux-Förd-II und während des Fluges nicht unbedingt brauchen: den Verkünder."
„Nein!" stieß K'Wer erschrocken hervor. „Nicht den Verkünder! Er ist die Seele dieses Schiffes, er ist..."
„Er ist eine Maschine!" fiel R'Gal ihm ins Wort. „Und er ist Teil unserer Mission. Er ist zwar aufs engste mit der MISSIONAR verbunden, und er erhält Informationen über alles, was an Bord vorgeht, aber er ist weder auf uns, noch auf das Schiff angewiesen, und umgekehrt können wir und das Schiff sehr gut ohne den Verkünder auskommen."
„Der Verkünder ist kein Ballast, den man in die Sonne dieses Systems schießen kann!"
„Wir haben nicht die Absicht, dieses wertvolle Gerät zu vernichten", erklärte R'Gal beschwichtigend. „Wir werden den Verkünder auf jenem Planeten, um den die MISSIONAR zur Zeit kreist, zurücklassen. Es ist eine relativ freundliche Welt - es gibt dort nichts, was dem Verkünder gefährlich werden könnte. Von diesem Planeten aus wird er den raumfahrenden Völkern dieser Galaxis die Lehre von Uxförd nahe bringen."
K'Wer wollte einen scharfen Protest gegen diesen Plan vorbringen, aber zu viele Parsynnen stimmten R'Gal zu, und so hielt er wohlweislich den Mund. Es hatte keinen Sinn, sich gegen die Gemeinschaft zu stellen - K'Wer hatte nicht die Absicht, genau jene Fehler zu wiederholen, die aus seinem Nestbruder X'Phan einen Außenseiter gemacht hatten.
„Wir werden das alles noch einmal durchrechnen", sagte er, aber er befand sich bereits auf dem Rückzug. „Vielleicht finden wir noch eine andere Lösung, an die keiner von uns gedacht hat."
„Es gibt keine andere Lösung", versicherte R'Gal selbstsicher.
*
„Ich wäre lieber zu dir gekommen, als dich hier herzubitten", sagte K'Wer, als er X'Phan endlich vor sich hatte. „Aber meine Pflichten erlauben es mir nicht, diesen Raum jetzt auch nur für kurze Zeit zu verlassen."
X'Phan nahm die höfliche Lüge gelassen hin. K'Wer hatte lediglich Angst, in der Unterkunft seines Nestbruders unversehens mit einem Heel konfrontiert zu werden. Das wäre auch unweigerlich geschehen, denn seit Unfall Nummer Drei sich von den Folgen ihrer Verletzung erholt hatte, kamen noch mehr von ihren Artgenossen, um bei X'Phan Ruhe, Nahrung und notfalls auch Heilung zu suchen.
„Warum hast du mich gerufen?" fragte X'Phan.
„Oh, ich glaube, daß du das bereits weißt. Sicher hast du R'Gals Vorschlag gehört, den Verkünder auf dem Planeten zurückzulassen, um den wir jetzt kreisen. Du kannst dir wahrscheinlich auch denken, daß ich damit nicht einverstanden bin. Leider sieht es so aus, als hätte R'Gal einen großen Teil der Parsynnen auf seiner Seite. Sie wollen alle nach Hause."
„Das ist verständlich - nach allem, was wir bisher bei dieser Mission erlebt haben."
„Du hättest vielleicht die Möglichkeit, sie von diesem Plan abzubringen!"
„Ich wüßte nicht, wie ich das tun sollte", sägte X'Phan verblüfft.
„Ich habe es dir verboten, über die Materiequelle als mögliches neues Ziel unserer Mission zu sprechen. Ich wäre bereit, dieses Verbot zurückzunehmen. Ich werde dir auch weitere Zugeständnisse machen..."
„Darf ich dich daran erinnern, daß du das Redeverbot schon längst zurückgenommen hast?" fragte X'Phan höflich.
„Ich weiß, daß ich das getan habe, aber ich hatte nicht den Eindruck, daß du Gebrauch davon gemacht hast. Ich nahm an, daß du es als - nun, eine Äußerung gewertet hast, die ich lediglich unter dem Druck der Ereignisse getan habe."
„Da irrst du dich.
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