Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1158 - Der SchiffbrÃŒchige

Titel: 1158 - Der SchiffbrÃŒchige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Uxförd in das ganze Universum hinaustragen."
    X'Phan sah zu den Rampen auf. Nichts rührte sich dort, und in der Ratskuppel herrschte noch immer dieses tiefe, beunruhigende Schweigen. Alle Mitglieder des Rates wußten, daß X'Phan und K'Wer Nestbrüder waren und sich auch sonst sehr nahe standen. Sie machten sich flach, und einige schlichen sich leise hinaus: Sie wollten nicht gerne Zeugen dieser Auseinandersetzung sein.
    „Bleibt!" rief X'Phan ihnen zu.
    Aber sie hörten nicht auf ihn, im Gegenteil: Die Ratskuppel leerte sich jetzt geradezu beängstigend schnell.
    X'Phan sah hilflos zu, wie sie alle sich zurückzogen, bis er und K'Wer allein in der riesigen Halle waren.
    „Ich habe das nicht gewollt", sagte K'Wer schließlich bedauernd. „Ich habe dir jeden meiner Berichte zugeschickt. Du hättest sie dir ansehen sollen."
    „Das habe ich getan", erwiderte X'Phan bitter. „Aber von dem Verkünder war darin nie die Rede."
    „Dann mußt du die betreffenden Stellen übersehen haben", behauptete K'Wer kühl.
    „Ich glaube eher, daß du mir diese Informationen absichtlich vorenthalten hast", erklärte X'Phan enttäuscht und betroffen. „Aber ich werde diese Sache noch einmal vor den Rat bringen."
    „Man wird dir nicht zuhören."
    „Man wird mir zuhören müssen."
    „Warum?"
    X'Phan wandte sich schweigend ab. Er wußte, daß er geschlagen war. K'Wer kannte seine Argumente, und er wußte, daß X'Phan es nicht wagen würde, sie vor dem Rat auszusprechen. Und was das Schlimmste war: Er stand ganz alleine mit seiner Meinung da. Er war der einzige Überlebende jener Expedition, die über die Grenzen von Ux-Förd-II hinausgeflogen war.
    X'Phan liebte die Berge nördlich von Uxförlan ihrer Einsamkeit wegen. Nur wenige Parsynnen wollten dort leben - die meisten zogen die weiten, wasserreichen Ebenen vor.
    Dort waren auch die Heels weniger zahlreich vertreten.
    X'Phans Wohnkuppel war von einem Schutzgraben umgeben, den die Heels theoretisch nicht überwinden konnten. In der Praxis taten sie das dennoch ab und zu, und wenn nur einer von ihnen in die Kuppel hineingelangte, dann konnte das bereits recht unangenehme Folgen haben. Die anderen Wohnkuppeln in dieser Gegend waren daher mit weiteren, zusätzlichen Schutzvorrichtungen ausgestattet, die darauf abzielten, jedem Heel den Garaus zu machen. Die Parsynnen waren ansonsten recht friedliche Wesen, aber auf die Anwesenheit eines Heels reagierten sie beinahe allergisch. Sie zogen es allerdings vor, die Heels in automatischen Fallen zu fangen und zu vernichten - kein Parsynne hätte sich je dazu überwinden können, selbst diese allgemein gehaßten Kreaturen eigenhändig um die Ecke zu bringen. Das wäre auch gar nicht so einfach gewesen, denn ein Heel war nicht nur flink und wendig, sondern auch außerordentlich hart im Nehmen.
    Auch X'Phan hatte sich früher auf automatische Fallensysteme verlassen, aber nach der Rückkehr von seiner letzten Reise hatte er sie eigenhändig funktionsunfähig gemacht.
    Gleichzeitig hatte er eine feste Brücke über den Schutzgraben gebaut. Seit dieser Zeit brauchte er sich nicht mehr über ungebetene Besucher zu ärgern, denn kein Parsynne wagte sich freiwillig in eine Kuppel, in der die Heels nach Belieben ein und auszugehen vermochten. X'Phan war seither gezwungen, ein recht einsames Leben zu führen, aber das störte ihn nicht. R'Hsu, der ein wenig verrückt war und wie ein Ur-Parsynne in diesen Bergen umherzog, kam ab und zu vorbei, und wenn X'Phan sich nach Gesellschaft sehnte, konnte er jederzeit in die Stadt gehen. Seine Sippe wohnte in der Ebene in jener alten, aus vielen Kuppeln zusammengesetzten Pyramide, in der sein Nestbruder K'Wer sich noch immer heimisch fühlte. Schon vor seiner letzten Reise hatte X'Phan sich innerlich von seiner Sippe gelöst.
    X'Phan landete direkt vor der Brücke auf einer von rostbraunen Moosen bewachsenen Fläche. Als er aus dem Schweber stieg, sprang ihm ein noch junger Heel entgegen. Er verhielt sich regungslos, um dem Tier keine Angst einzujagen, aber zu seinem Erstaunen blieb auch der Heel stehen. Er mußte wirklich noch sehr jung sein, denn sein Fell war noch fast samtigweich, und X'Phan sah sich instinktiv nach der Mutter dieser kleinen Bestie um. Der Heel stieß ein hungriges Quieken aus und richtete sich auf die Hinterpfoten auf. Gleichzeitig trat ein Parsynne auf die Brücke hinaus.
    „Komm her, kleiner Freund!" rief R'Hsu, und der Heel kehrte auch tatsächlich um. „Wir haben auf dich

Weitere Kostenlose Bücher