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116 - Der Mitternachtsteufel

116 - Der Mitternachtsteufel

Titel: 116 - Der Mitternachtsteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auf jede Wange einen Kuß aufgedrückt bekommen. „Brüderchen Flindt", röhrte Kiwibin, „ich freue mich, dich zu sehen! Was habe ich vernommen?
    Der Dämonenkiller ist gar nicht tot? Er lebt? Ein Doppelgänger von Dorian Hunter starb damals, und der wahre Dämonenkiller war eine ganze Zeitlang verschwunden?"
    „Allerdings", sagte ich.
    Kiwibin arbeitete unter der Schirmherrschaft des KGB, des russischen Geheimdienstes. Da konnte ihm eine solche Neuigkeit natürlich nicht lange verborgen bleiben. Genosse Kiwibin besaß lange Ohren, und er war schwer zu durchschauen.
    „Das freut mich", sagte er und schlug mir auf die Schulter, daß ich leicht in den Knien einknickte. „Ich bin hergekommen, um meinem lieben alten Freund Dorian Hunter meine Aufwartung zu machen. Wo ist er?"
    Kiwibin hatte dem „lieben alten Freund Dorian Hunter" ein paar dicke Kuckuckseier gelegt. Er kam nicht nur, um guten Tag zu sagen. Er wollte etwas. Da hätte ich meinen rechten Arm verwettet. „Dorian Hunter ist leider nicht da", sagte ich. „Aber kommen Sie doch erst einmal herein, Mr. Kiwibin! "
    Der Russe trat ein. Ich hielt Ausschau, aber ich konnte nicht erkennen, wie Kiwibin hergekommen war. Wahrscheinlich hatte ihn ein Auto in der Nähe des Castillos abgesetzt.
    Kiwibin begrüßte die anderen Anwesenden, von denen er die meisten nicht kannte, sehr herzlich.
    Ich übernahm die Vorstellung.
    Tirso klopfte Kiwibin gleich aufdie Wange und sagte freundlich: „Na, mein Junge?"
    Tirso, der Fremden gegenüber mißtrauisch war, zog sich wertlos zurück.
    Kiwibin fragte nun nach Coco Zamis, aber auch da mußte ich ihn enttäuschen. Ich sagte ihm, es wären nur die Personen da, die er vor sich sähe.
    „Aber wenn Sie Dorian Hunter nur einen reinen Freundschaftsbesuch machen wollten, ist es ja nicht so tragisch, daß Sie ihn nicht angetroffen haben. Natürlich wird er erfahren, daß Sie hier waren, und sich gewiß darüber freuen."
    Er brummte russische Flüche in seinen Bart.
    „Wo ist er denn, der Dämonenkiller?" fragte er und heftete seinen verschlagenen Blick auf mich. „Wenn ich schon einmal hier bin, hätte ich den Dämonenkiller auch gern in einer bestimmten Sache gesprochen. Kann man ihn vielleicht erreichen?"
    „Tut mir leid, das ist ausgeschlossen. Wir wissen nur, daß Dorian Hunter und Coco Zamis sich in Irland befinden. Wo sie sind und was sie machen, ist uns unbekannt. Wir sind schon in Sorge, denn wir haben eine Weile keine Nachricht mehr von ihnen erhalten."
    Kiwibin brummte ungehalten. „Wer ist denn Dorian Hunters Stellvertreter?"
    „Wir haben hier alle die gleichen Rechte - wie in einer Volkskommune", konnte ich mir nicht verkneifen, hinzuzufügen.
    „Dann werde ich wohl unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen", sagte Kiwibin enttäuscht. „Was macht ihr denn hier eigentlich alle in der Halle? Und was ist passiert, daß solche Verwüstungen angerichtet worden sind?"
    Ich erzählte von den Angriffen der Dämonen. Dann berichtete ich von den Geisterfotos und den Tonbandaufnahmen. Kiwibin hatte seine Erfahrungen bei der Dämonenbekämpfung, wenn er auch meistens damit hinter dem Berg hielt. Vielleicht konnte er uns einen Tip geben.
    Er betrachtete sich die Bilder. Als er das mit dem nackten Mädchen und dem Dämon sah, geriet er in große Erregung.
    „Aber das ist doch Nelja!" rief er. „Deswegen bin ich hergekommen."
    „Ich dachte, Sie hätten dem Dämonenkiller nur einen Freundschaftsbesuch abstatten wollen?" sagte ich scheinheilig.
    „Aber natürlich. Unter Freunden hätten wir dann auch gleich über das Dorf Dscheskajan sprechen können. Seine Einwohnern sind ein Phänomen. Sie haben parapsychische Fähigkeiten. Aber jetzt … Das ist aber ein Staatsgeheimnis. Können wir nicht irgendwo unter vier Augen sprechen, Herr Flindt?"
    „Meinetwegen."
    Kiwibin sprach mich einmal mit Sie und einmal mit du an. Ich fand nichts dabei, blieb ihm gegenüber aber per Sie.
    Ich brachte Kiwibin in den linken Seitentrakt des ersten Stocks. Hier gab es neben Büro- und Arbeitsräumen auch Besprechungszimmer. In eines, das modern eingerichtet war, setzten Kiwibin und ich uns. Ira Marginter brachte Kaffee und ein kleines Fläschchen Wodka.
    Kiwibin schnupperte mißtrauisch daran, als Ira gegangen war.
    „Ganz schlechte Ware", sagte er. „Das kann man bei uns nur in den Intourist-Läden und - Kaufhäusern den Touristen andrehen. Ein Russe würde es dem Verkäufer nachwerfen."
    Er goß sich aber trotzdem einen großen Schluck

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