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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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    Es begann mit einem kleinen Flecken auf der Photographie einer Sternwolke – einer winzigen Stelle, die zuerst für einen Belichtungsfehler gehalten wurde. Aber eine zweite Aufnahme desselben Raumsektors zeigte einen ähnlichen Streifen, der an der Stelle einsetzte, wo der erste geendet hatte. Beide zusammen deuteten auf ein Objekt hin, das eine einwandfrei gekrümmte Bahn verfolgte, die es nach Belieben verändern konnte. Also handelte es sich nicht um einen natürlichen Himmelskörper. Augenblicklich wurde jedes verfügbare Instrument auf »das Schiff« gerichtet.
    Aber selbst die größten optischen Geräte zeigten nur einen Lichtpunkt, während die spektroanalytischen Untersuchungen auf ein schimmerndes, vermutlich metallenes Objekt hindeuteten. Die gewaltigen Antennen der Radio-Teleskope vermochten dagegen nichts einzufangen. Inzwischen war das Schiff in eine Kreisbahn eingeschwenkt, die etwa neunzehn Millionen Kilometer außerhalb der Marsbahn lag. Noch immer machte es keinen Versuch, mit der Erde Kontakt aufzunehmen, so daß man schließlich den Entschluß faßte, die Jupitersonde zu opfern, um weitere Informationen über den seltsamen Eindringling zu erhalten.
    Die Jupitersonde war ein kompliziertes und außerordentlich kostspieliges unbemanntes Observatorium, das für die Erforschung des Jupitersystems vorgesehen war und das seine Informationen über einen Zeitraum von mehreren Jahren sammeln und zur Erde funken sollte. Im Augenblick stand die Sonde ganz in der Nähe des fremden Schiffes. Die Überlegungen führten zu dem Ergebnis, daß man die Treibstoffvorräte, die eigentlich für die Bewegungen der Sonde im Jupiterbereich vorgesehen waren, für eine sofortige Kurskorrektur verwenden und die Sonde auf diese Weise auf etwa achtzigtausend Kilometer an den Eindringling heranbringen konnte.
    Als Ergebnis dieses Manövers gelangte man in den Besitz einer unscharfen Abbildung des Schiffes, das schweigend und – wie manche meinten – drohend in seiner Kreisbahn schwebte, drohend wie ein gewaltiges Schlachtschiff, das vor der Küste einer kleinen Insel kreuzt. Der Eindringling reagierte nicht auf die Signale, die man ihm zufunkte. Es handelte sich eindeutig um ein Raumschiff; die Instrumente der Sonde zeigten einen stumpfen, torpedoförmigen Körper von achthundert Metern Länge, der etwa in der Mitte von einem Ring seltsamer Ausbuchtungen umgeben war.
    Kurz nach Bekanntwerden dieser Beobachtungen wurden Stimmen laut, die danach verlangten, daß man das Objekt noch eingehender untersuchte, und es wurde damit begonnen, zwei kleine Beobachtungsraumschiffe umzubauen und zum Start vorzubereiten.
     
    *
     
    »Es hat den Anschein«, sagte Walters ernst, »als ob wir uns mit dem philosophischen Aspekt der Angelegenheit bisher viel zu wenig beschäftigt haben. Im Augenblick ist das fremde Schiff noch ein Geheimnis für uns, aber wenn wir erst einmal mit ihm Kontakt aufgenommen haben, wird es zu einem Problem. Und darin liegt ein gewisser Unterschied.«
    »Das würde ich nicht sagen«, erwiderte Berryman im gleichen Tonfall. »Ein Problem ist nichts weiter als ein Geheimnis, das in greifbare Stücke zerlegt worden ist, die zum Teil mit bereits gelösten Problemen im Zusammenhang stehen. Es liegt mir fern, die Gedankengänge eines Offizierskollegen anzuzweifeln, aber dein Standpunkt schmeckt mir doch sehr nach intellektueller Feigheit!«
    »Ich würde es nicht Feigheit nennen, wenn man sich aus einer gewissen Vorsicht heraus auf ein Problem vorbereitet«, gab Walters zurück. »Und wenn wir uns schon gegenseitig unsere Meinungen an den Kopf werfen, darf ich vielleicht hinzufügen, daß zuviel Selbstvertrauen – du kannst es auch Mut nennen, wenn du willst – meiner Meinung nach eine Form der Instabilität ist, die ...«
    »Wie verrückt muß man sein, einen Mann dadurch beleidigen zu wollen, daß man ihn mutig nennt?« fragte Berryman lachend. »Es scheint mir fast, als ob sich jeder hier als Psychologe aufspielen möchte – nur der Psychologe nicht. Was sagen Sie dazu, Doktor?«
    McCullough antwortete nicht sofort; das entsetzliche Gefühl in seinem Magen machte ihm zu sehr zu schaffen. Aber er wußte, daß es den beiden anderen Männern nicht anders ging und daß sie sich mit ihrem Gespräch nur abzulenken versuchten. Unter diesen Umständen blieb ihm nichts anderes übrig, als in ihren Ton einzustimmen. »Ich bin leider kein Psychologe, meine Herren«, sagte er. »Außerdem ist meine Couch im Augenblick

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