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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Central Park geflogen, um sich die Sache an Ort und Stelle anzusehen."
    „Das werde ich ebenfalls tun", erklärte Bull. „Solange es nicht schlimmer wird, werde ich ja hier nicht gebraucht."
    Er unterbrach die Verbindung, bestellte bei der Fahrbereitschaft einen schnellen Fluggleiter und wandte sich zum Gehen.
    In diesem Augenblick gab es eine Serie schmatzender und klatschender Geräusche.
    Der Hanse-Sprecher sah einige winzige Objekte durch das Zimmer fliegen und gegen die Wände prallen. Dort, wo sie auftrafen, breiteten sich grüne Flecke aus.
    „Die Stachelkolben der Schmarotzerpflanze sind explodiert", meldete der Servo-Computer.
    Bull blickte sich nach der Antigravplattform mit dem Siebeinsatz um. Der Arbeitsroboter hatte beides bis zur Tür bugsiert. Als die Stachelkolben explodierten, war er von den wegfliegenden Fragmenten förmlich eingedeckt worden. Seine Vorderseite troff von dunkelgrünem Matsch.
    „So eine Schweinerei!" schimpfte Bull. „Ich hoffe, daß alles wieder sauber ist, wenn ich zurückkomme!"
    „Das ist selbstverständlich", erwiderte der Servo-Computer. „Ich bitte, die Ungeschicklichkeit des Arbeitsroboters entschuldigen zu wollen."
    „Schon gut!" brummte Bull.
    Er verließ sein Büro und fuhr mit dem nächsten Antigravlift zum Dach. Sein Fluggleiter stand schon bereit. Er stieg ein und nannte dem Computer sein Ziel.
     
    *
     
    Aus der Vogelperspektive wirkten die zahllosen Grünanlagen Terranias unverändert - davon abgesehen, daß es in ihnen statt der Spaziergänger nur noch Robotergruppen gab, die Herbizide versprühten, sowie einzelne Menschen in Schutzanzügen, die Proben von Gräsern, Blumen, Sträuchern und Bäumen nahmen. Weit verstreut standen die rotlackierten mobilen Lenkzentralen für die Robotergruppen.
    Der Hanse-Sprecher schaltete seinen Telekom ein.
    „Bully an Gal!" rief er. „Ich befinde mich im Anflug auf den Central Park. Gib mir bitte deine Position bekannt!"
    „Hallo, Bully!" antwortete Deighton. „Ich bin im Feuchtbiotop."
    „Nett von dir", meinte Bull. „Aber das Feuchtbiotop ist so groß wie drei Fußballfelder und so übersichtlich wie das Vergnügungsviertel am Raumhafen von Orbana auf Lepso. Ich brauche also schon ein paar nähere Angaben."
    „Purpurknabenkraut", murmelte der Gefühlsmechaniker.
    Bull musterte das Abbild von Deightons Gesicht auf der Bildscheibe des Geräts. Gals Gesicht wirkte ernst und angespannt.
    „Stimmt etwas nicht bei dir?" erkundigte sich Bull besorgt.
    Als Deighton nichts darauf erwiderte, wandte Bull den Kopf zur Seite und flüsterte so, daß nur der Computer des Gleiters ihn verstehen konnte: „Deightons Telekom anpeilen! Nach Peilung fliegen!"
    Danach sprach er wieder zu Deighton, um ihn zu veranlassen, seinen Telekom nicht abzuschalten.
    „Kannst du dort, wo du bist, Veränderungen der Pflanzenwelt beobachten, Gal?"
    „Eine beeindruckende Vitalität", sagte Deighton wie im Selbstgespräch. „Die Luft ist herrlich!"
    „Ist sie irgendwie würzig?" erkundigte sich Bull.
    „Belebend", sagte Deighton. „Ungeheuer belebend." Plötzlich lachte er anscheinend unmotiviert, dann brach die Verbindung ab.
    „Er hat seinen Telekom abgeschaltet", meldete der Fahrzeugcomputer. „Eine genaue Positionsbestimmung durch Peilung war aufgrund der großen Entfernung nicht möglich.
    Galbraith Deighton könnte sich ungefähr im mittleren Bereich des Feuchtbiotops befinden."
    „Dann fliegen wir dorthin!" entschied Bull.
    Er überlegte kurz, dann schaltete er eine Verbindung zu Tifflor und berichtete dem Freund über Deightons merkwürdiges Verhalten.
    „Ich befürchte, daß irgendwelche Duftstoffe der veränderten Pflanzen seinen Geist verwirrt haben", schloß er.
    „Das wäre möglich", erwiderte Tifflor. „Ich schicke ein paar Leute des Katastrophendiensts zum mittleren Teil des Feuchtbiotops. Sie werden dir bei der Suche nach Gal helfen. Übrigens hat Lai die veränderten Pflanzen mit dem Sammelbegriff Xenoflora belegt. Das, was sie verändert, muß ja aus einem fremden Universum zu uns gekommen sein."
    „Ja", sagte Bull kurz angebunden. „Danke, Tiff!"
    Schräg unter dem Gleiter tauchte das westliche Randgebiet des Central Parks auf - oder wenigstens ein Teil davon, denn der Central Park war mit 270 Hektar ein riesiges Areal.
    Bulls Augen weiteten sich ungläubig, als er an mehreren Stellen eines großen Pavillons hellgrauen Rauch aufsteigen sah. Von einem in der Nähe parkenden Shift lösten sich mehrere Menschen,

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