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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rannten auf den Pavillon zu und verschwanden darin. Nur Sekunden später loderten die ersten hellen Flammen empor - und wiederum nur Sekunden später brannte der gesamte Pavillon wie Zunder.
    „Neben dem Pavillon landen!" befahl der Hanse-Sprecher dem Computer des Gleiters.
    Noch während das Fahrzeug niederging, riß Bull den Feuerlöscher aus seiner Befestigung. Voller Entsetzen starrte er in die haushohen Flammen.
    Von allen Seiten schwebten und rannten Roboter herbei. Sirenen heulten. Ein Feuerlöschgleiter raste heran und deckte den Pavillon mit Schaum ein. Aus den Flammen stürzte eine brennende Gestalt.
    In diesem Moment setzte der Gleiter auf. Die Türen öffneten sich. Reginald Bull sprang ins Freie und besprühte die brennende Gestalt mit Schaum aus seinem Feuerlöscher, bis die Flammen erstickt waren. Als ein Medoroboter sich um den Verletzten kümmerte, lief er auf den Pavillon zu.
    Doch er mußte viele Meter davor stehen bleiben. Die Flammen strahlten eine so infernalische Hitze aus, daß Bulls Brauen versengt wurden, und sie loderten trotz des hineingeschickten Löschschaums weiter. Mehrere Roboter waren in den brennenden Pavillon eingedrungen, doch keiner kehrte zurück.
    „Es müssen mindestens fünf Menschen darin sein", sagte Bull erschüttert zu einer zirka vierzig Jahre alten Frau, die wie er selbst einen lindgrünen Overall trug und die mit einem offenen Gleiter neben ihm gelandet war.
    „Dort lebt niemand mehr", erwiderte die Frau leise. „Wie ist es überhaupt zum Ausbruch des Feuers gekommen?"
    Krachend brach der ausgeglühte Pavillon zusammen. Die eben noch hochauflodernden Flammen schrumpften zu bläulichen Flämmchen, die über die Trümmer leckten.
    Feuerlöschroboter gingen von allen Seiten gleichzeitig vor und rissen mit langen Stahlhaken die Trümmer auseinander. Rettungs- und Bergungsroboter folgten ihnen. Die ersten Toten wurden in Plastikfolie eingeschlagen und zur Seite getragen. Mehrere ausgeglühte Roboter wurden aus den Trümmern geschleift.
    „Ich weiß auch nicht, wie es dazu kam", erwiderte Bull tonlos. „Diese Leute kamen von dem Shift dort. Vielleicht kann uns dort jemand sagen, was zum Brand führte."
    Er berührte den Ellenbogen der Frau und deutete zu dem rotlackierten Shift, der in zirka fünfzig Metern Entfernung auf dem Rasen stand.
    „Ich bin übrigens Lai Nurgowa", sagte die Frau, während sie neben ihm her ging. „Du brauchst dich nicht vorzustellen, Reginald."
    „Du bist also Lai!" entfuhr es Bull. „Bitte, nenn' mich Bully!"
    Sie hatten den roten Shift erreicht und blieben stehen.
    Neben dem offenen Luk lehnte ein Mann in gelbem Overall. Er zitterte und starrte mit blassem Gesicht auf den Ort der Katastrophe.
    „Du bist der Pilot?" fragte Bull.
    Der Mann schrak zusammen und bemerkte erst dann die beiden anderen Menschen.
    „Ja, ja", stotterte er. „Der Pilot."
    „Ich sah, daß die Leute, die sich in den brennenden Pavillon stürzten, von diesem Shift kamen", sagte Bull.
    Der Pilot nickte.
    „Es waren Entseuchungstechniker. Sie hatten die Lagerung von Giftemulsion in dem Pavillon überwacht. Wir wollten gerade weiterfahren, als der Brand ausbrach."
    „Giftemulsion", sagte Lai. „Anscheinend brennbar, aber bestimmt nicht leicht entflammbar. Dagegen gibt es Vorschriften."
    „Ich kenne mich da nicht aus", meinte der Pilot. „Aber einer der Leute schrie etwas von Beschuß mit Brandgranaten, dann stürzten sie alle aus dem Shift und rannten auf den Pavillon zu."
    „Brandgranaten?" wiederholte Bull zweifelnd. „Wer sollte denn hier mit Brandgranaten schießen?"
    Unwillkürlich sah er sich die weitere Umgebung an. Nördlich der Rasenfläche, die den abgebrannten Pavillon umgab, welkten auf einem großen Areal zahllose Bart-Iris-Arten sowie Hemerocallis vor sich hin. Dahinter ging es Baumrhododendron nicht viel besser.
    „Dazwischen gibt es überall durch Metamorphose entstandene, bisher unbekannte Pflanzenarten", erklärte Lai, die seinem Blick gefolgt war. „Anstatt abzuwarten, wie sie sich entwickeln, besprüht man sie mit Tonnen von Herbiziden."
    Bull sah die Roboter mit den großen Drucktanks auf den Rücken, die gelbliche Nebel versprühten.
    „Sollen wir tatenlos zusehen, wie die Terraflora durch eine Xenoflora verdrängt wird?"
    entgegnete er, obwohl ein vages Gefühl ihm sagte, daß die praktizierte Methode das Problem nicht lösen würde.
    Er wandte sich nach Süden. Dort breitete sich ein großer See aus, dessen Uferflächen mit Schilf

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