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1163 - Der Blut-Galan

1163 - Der Blut-Galan

Titel: 1163 - Der Blut-Galan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fest.
    »Weg mit dem Messer!«
    Die Frau hatte den Befehl gehört. Sie senkte den Kopf, hob aber den Blick und stierte Milton von unten her an. Ihr Gesicht war noch immer gezeichnet. Der starre und zugleich böse Ausdruck lag auf den Zügen wie eingefroren.
    »Ja, los… komm her!« Mitton ging noch einen Schritt zurück. Er hielt seine Waffe mit beiden Händen fest, und die Mündung wies genau auf die Brust der sich erhebenden Person.
    Bei einer falschen Bewegung war er bereit, zu schießen. Er fragte sich nur, wo er sie treffen sollte.
    Durch seinen Kopf wischte in diesen Augenblicken das, was er über Vampire gehört hatte. Es war nicht viel. Er dachte mehr an Knoblauch, an Eichenpfähle, an Sonnenlicht, dass auf die Gestalt fiel und sie vermodern ließ.
    Traf es zu?
    Die Person stand jetzt. Sie hatte sich mit einer letzten ruckartigen Bewegung erhoben, und Cash fiel auf, dass sie das verdammte Messer noch immer nicht aus der Hand fallen ließ.
    Er wollte sie noch ein Mal ansprechen, als sie völlig irrational handelte.
    Ohne. Vorwarnung griff sie an. Sie kümmerte sich auch nicht um die Waffe. Er hörte ihren gellenden Schrei, und zugleich riss sie die rechte Hand mit dem Messer hoch…
    ***
    Cash Milton war froh, dass er sich auf alles eingestellt hatte. Auch auf Reaktionen, die mit normalen Maßstäben nicht zu messen waren. Bei einem wie ihm ließen die Wachsamkeit und die Spannung nicht nach, und so wuchtete er sich nach hinten und warf sich zugleich zur Seite.
    Das Messer erwischte ihn nicht. Oder nicht richtig. Die Klinge zupfte an der rechten Seite seines Körpers entlang. Er spürte auf der Haut ein Brennen, aber er war nicht ausgeschaltet.
    Auf dem schmutzigen Boden geriet nicht nur Cash ins Rutschen, auch die Blutsaugerin musste den Gesetzen der Physik folgen. Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, der Schwung war zu groß und so glitt sie auf die Trennmauer zu.
    Cash Milton hatte einen regelrechten Tanz aufgeführt, um sich auf den Beinen zu halten. Es war ihm schließlich gelungen, und er fand sich nahe der Tür wieder. Zum Glück, denn so hatte er der Person den Fluchtweg gesperrt.
    Sie hockte auf dem Boden. Sie starrte ihn an. Ihr Mund stand wieder offen. Die beiden Zähne schimmerten in der blutverkrusteten Umgebung in einem besonders hellen Weiß. Eine wie sie gab nicht auf, das war ihm klar, und als sie kurz auf die Klinge schaute, da bereitete sie sich für einen Angriff vor.
    Davon ging der Fahnder aus.
    »Bleib, wo du bist!«, brüllte er sie an.
    Das Kreischen der Vampirin hörte sich noch lauter an. Sie blieb nicht stehen. Sie stieß sich ab, und es machte ihr nichts aus, dass Cash bewaffnet war.
    Er feuerte.
    Es war für ihn wie Notwehr. Außerdem war sie für ihn kein richtiger Mensch mehr. Trotzdem versuchte er, sie nicht zu töten, sondern nur anzuschießen.
    Die Kugel erwischte trotzdem ihre Brust. Allein deshalb, weil sie sich so hektisch bewegt hatte und dabei kein normales Ziel abgab.
    Cash Milton sah, wie die Kugel einschlug. Auf dem Weg zu ihm schien sie von einem Schlag mit dem Hammer getroffen worden zu sein. Der Körper kam aus dem Rhythmus. Er zuckte. Plötzlich rutschte sie wieder aus.
    Cash Milton schaute zu, wie sie mit dem Bauch zuerst aufschlug und auf dem glatten Boden weiterrutschte. Sie gab einen jämmerlichen Laut ab, dann war es vorbei. Starr blieb sie etwa zwei Schritte von Milton entfernt an der rechten Seite liegen, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Miltons Arme sanken zusammen mit der Waffe nach unten. Er war froh, die Wand hinter seinem Rücken zu spüren, denn eine Stütze konnte er wahrlich gut gebrauchen. Die Welt im Innern dieser Toilette war klein, und sie drehte sich vor seinen Augen.
    Erst jetzt erwischte ihn der Schock, und er musste sich eingestehen, dass er auch nur ein Mensch war. Nach einigen Sekunden hatte er sich wieder gefangen und warf der am Boden liegenden Gestalt einen Blick zu.
    Dabei fragte er sich, wer sie überhaupt war. Ein Mensch oder ein Monster, das zwar aussah wie ein Mensch, ansonsten aber ihr eigenes Blut trank und leckte.
    Ihm war übel geworden. Im Kopf spürte er das harte Tuckern, und er hatte Mühe, wieder zurück in die Normalität zu finden.
    Cash Milton starrte die Person an. Sie lag da und bewegte sich nicht mehr, so dass er sich fragte, ob sie durch den Schuss getötet worden war. Er hatte zielen wollen, aber nicht richtig zielen können, und deshalb war ihr die Kugel in die Brust gedrungen.
    Als Mensch hätte

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