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1164 - Vishna-Fieber

Titel: 1164 - Vishna-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allein ein Ausdruck der energetischen Kräfte, die den Grauen Korridor bildeten.
    Im unmittelbaren optischen Erfassungsbereich der abtrünnigen Kosmokratin schwebten Hunderte der Dimensionsinseln. Auf jeder von ihnen lebte ein einziges Wesen. Es waren alles Karzitanen, und sie hatten vor langer Zeit Zugang zu der Perforationszone gefunden und sich auf den Inseln niedergelassen. Sie ernährten sich von jenen Wesen, die im Zwischenraum hängengeblieben waren. Dorthin allerdings konnten sie nicht gehen. Nur ihre Rüssel waren in der Lage, beim Durchdringen der Trennschicht eine halbstoffliche Form anzunehmen und so die Beute umklammern zu können. Erschienen die Rüssel wieder in der Perforationszone, wurden sie voll stofflich wie auch ihre Beute.
    Vishna wußte, daß die Karzitanen aus dem Normaluniversum stammten, in dem auch Terra und die Milchstraße beheimatet waren. Ein Gravitationssturm hatte sie in die Perforationszone des Grauen Korridors verschlagen, und sie hatten nicht die Absicht, sie wieder zu verlassen.
    Die abtrünnige Kosmokratin steuerte das Schiff an den Inseln entlang. Sie verzichtete darauf, unbemerkt zu bleiben und schaltete den Ortungsschutz ab. Sofort war eine Reaktion auf den Inseln festzustellen. Die vielen Rüssel, die gerade auf Nahrungssuche waren, wurden hastig zurückgezogen. Sie schrumpften bis auf eine Länge von höchstens zehn Metern und ragten als abwehrbereite Stöcke aus den Karzitanen hervor.
    Vishna musterte die knollenartigen Lebewesen. Sie hatten sich auf den Inseln festgeklammert und würden sie gegen alles verteidigen, was sie beeinträchtigte.
    Draußen, in erheblicher Nähe des Schiffes, trieb ein Rüssel vorbei. Er war abgebrochen und trug die Spuren eines Kampfes. Hier mußte der Karzitane an einen Gegner geraten sein, der ihm überlegen gewesen war.
    In kurzem Abstand danach folgten die Trümmer einer Insel, und Vishna glaubte die Überreste einer Knolle auf den Felsen zu erkennen.
    Sie mischte sich in solche Dinge nicht ein, solange nicht die Existenz der Perforationszone gefährdet war.
    Sie gab dem Schiff ein paar Steuerimpulse und lenkte es an eine Insel heran, die durch ihre Größe auffiel. Mit fast hundert Metern Durchmesser überragte sie alle anderen Dimensionsinseln, und die Knolle auf ihr war ein besonders großer Karzitane. Sein Rüssel schwankte hin und her und schnellte dem Schiff immer wieder drohend entgegen. Einmal berührte er es und zuckte krampfhaft zurück.
    Vishna kümmerte sich nicht darum und landete auf dem freien Teil der Insel. Sie schaltete die Außenkommunikation ein und rief nach dem Karzitanen.
    Die Knolle blähte sich auf, doch sie kam mit ihrem Körper nicht an das Schiff heran.
    „Du bist ungenießbar", klang eine dumpfe Stimme auf, und die dünne Atmosphäre, die den Bereich der Inseln erfüllte, wehte die Worte nach allen Seiten davon. „Dennoch werde ich dich vernichten!"
    „Hör mich zunächst an!" erwiderte Vishna, doch der Karzitane schlug mit dem Rüssel nach dem Schiff, daß es wie eine Glocke dröhnte. Vishna schaltete einen Schutzschirm ein, den der Karzitane spürte. Die Knolle zuckte zusammen und rückte ein Stück von dem Eindringling ab zum gegenüberliegenden Rand der Insel.
    „Du kannst mich nicht vernichten", fuhr Vishna fort. „Du wirst mir gehorchen, denn ich bin die Herrin des Raumes, in dem du und deine Artgenossen ihre zweite Heimat gefunden haben!"
    „Du mußt sterben", teilte die Knolle mit. „Alles, was zu uns kommt, wird getötet und verzehrt."
    „Auch das Ungenießbare?"
    Der Karzitane gab keine Antwort. Die Knollen waren nicht übermäßig intelligent, und Fressen und Töten schienen die einzigen Aufgaben ihrer Existenz zu sein.
    Vishna wußte, daß es da auch noch ein paar andere Dinge gab.
    „Du wirst stillhalten!" mahnte sie. „Ich komme jetzt zu dir!"
    Der Karzitane schwieg überrascht, und Vishna verließ das Spezialschiff. Sie setzte den „Fuß" auf den Boden der Dimensionsinsel und bewegte sich vorsichtig weiter. Sie konnte nicht feststellen, ob der Karzitane äußere Sinnesorgane besaß, aber sie wußte, was er empfangen würde, wenn er sie sah.
    Sie hörte sein Aufstöhnen.
    „Wer bist du?" hauchte die Knolle.
    „Ich bin Vishna", sagte die abtrünnige Kosmokratin lächelnd. Der Körper des Karzitanen geriet in zuckende Bewegung.
    „Vishnawjara!" stieß er hervor. „Wie wundervoll! Ich bin Nolowengrol, der Feinschmecker!"
    Er rückte näher zu Vishna hin, und es bestand kein Zweifel, daß

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