Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1165 - Einsteins TrÀnen

Titel: 1165 - Einsteins TrÀnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
setzt, muß etwas passiert sein."
    Bull unterdrückte ein Seufzen. Es passierte dauernd etwas.
    Auf einem dreidimensionalen Schirm erschienen eine Reihe von Symbolen und Kodezeichen, bis sie schließlich dem noch immer jugendlich wirkenden Gesicht des LFT-Chefs Platz machten.
    „Es geht um die technomanischen Apparate, die überall auf der Erde gebaut wurden", sagte Tifflor rau. „Wir haben handfeste Hinweise, daß sie ihre Inaktivität aufgeben. Unter den Schutzschirmen, die sie um sich errichtet haben, rührt sich etwas."
    Obwohl er immer damit gerechnet hatte, daß mit diesen Maschinen noch etwas geschehen würde, fühlte sich Bull von der schnellen Entwicklung überrumpelt.
    Zwischen dem Auftauchen der Energieblasen im Weltraum und der Aktivität der Maschinen mußte ein Zusammenhang bestehen.
    „Unsere jüngsten Messungen und Beobachtungen haben ergeben", fuhr Tifflor fort, „daß die Apparate damit beginnen, die terranischen Kraftwerke im großen Stil anzuzapfen.
    Noch können wir die Energieversorgung aufrechterhalten, aber wenn wir nicht an die Maschinen herankommen und sie stoppen, wird in ganzen Landstrichen die Stromversorgung zusammenbrechen."
    Niemand brauchte Bull und Waringer zu erklären, was das bedeutete.
    Bully berichtete dem Ersten Terraner von den Kugeln, die plötzlich im Weltraum aufgetaucht waren. Auch davon hatte Tifflor schon gehört.
    „Wir müssen überlegen, warum diese von Menschen erbauten Maschinen unsere Energiequellen anzapfen", mischte Waringer sich ein. „Sobald wir das wissen, können wir vielleicht etwas tun."
    Tifflor rieb sich das Gesicht.
    „Der größte Teil der geraubten Energie wird gespeichert", erklärte er. „Das läßt sich leicht feststellen. Aber es wird auch Energie abgegeben und zwar an jene igelähnlichen Apparate, die das Gros dieser technischen Kuckuckseier ausmachen."
    Bull rief sich das Bild der zwei bis achtzehn Meter durchmessenden „Igel" ins Gedächtnis. Sie waren in erster Linie gebaut worden, ohne daß man bisher hinter ihren Sinn gekommen wäre.
    „Stehen nicht im Norden Terranias Dutzende solcher Igel?" fragte Bull.
    Tifflor nickte langsam.
    „Dort gibt es regelrechte Pulks", bestätigte er.
    Bull deutete auf den Telekom.
    „Das Narwonwor-Team soll sich bereithalten", ordnete er an. „Ich werde mit Pawel Norwonwor einen der Pulks untersuchen. Es ist ja immerhin möglich, daß wir unter den neuen Gegebenheiten etwas herausfinden."
    Waringer machte ein skeptisches Gesicht. Er schien zu bezweifeln, daß ein anderer als er eine Lösung finden würde, außerdem behagte es ihm wenig, daß Bull HQ-Hanse verlassen wollte. Bull war der ruhende Pol, daran bestand kein Zweifel.
    Während sie noch berieten, kamen weitere Meldungen herein. In vielen Gebieten der Erde begann die Stromversorgung zusammenzubrechen. Auch in den Randsektoren von Terrania gab es keine Energie mehr.
    „Unter diesen Umständen halte ich es für gefährlich, wenn du das Hauptquartier verläßt, um nach Norden zu gehen", unternahm Waringer einen schwachen Versuch, Bull zurückzuhalten.
    Der Zellaktivatorträger sah ihn lange an. „Ich muß ganz einfach einmal hier heraus", sagte er schließlich. „Ich brauche eine Betätigung."
    „Keine Eigenmächtigkeiten, die uns Kummer machen könnten", warnte ihn Waringer.
    „Ich werde ein Lamm sein", behauptete Bull.
     
    2.
     
    Schon bald nach seinem ersten Erwachen war Ernst Ellert wieder in eine schockähnliche Starre verfallen, die nur langsam von ihm abfiel. Zu groß war sein Entsetzen gewesen, als er festgestellt hatte, in welchem Körper er sich befand.
    Während er dalag und gegen seine körperlichen und seelischen Schwierigkeiten ankämpfte, wiederholten sich in seinem Bewußtsein noch einmal ein Teil jener Visionen, die Harno ihm auf EDEN II übermittelt hatte.
    Auch diesmal waren die Bilder nicht vollkommen, aber sie waren weitaus deutlicher und verständlicher als beim erstenmal.
    Ellerts Visionen beleuchteten streiflichtartig die augenblickliche Situation auf der Erde: Er sah die zahllosen, überall verstreuten technomanischen Maschinen in ihren glitzernden Energiesphären, Unruhen in den Städten, sinnlose Verzweiflung verstörter Menschen und das Farbenspiel des Grauen Korridors. Und dann sah er im Weltraum Milliarden metergroßer Kugeln entstehen, die auf die Erde zutrieben.
    Das war es, was Harno ihm gezeigt hatte.
    Einsteins Tränen!
    Plötzlich fiel ihm dieser Begriff, der lange Zeit in seinem Unterbewußtsein

Weitere Kostenlose Bücher