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1168 - Marionetten der Silbernen

Titel: 1168 - Marionetten der Silbernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Genick.
    „Ein Lebewesen wie der Terasymbiont ist nicht tot, solange noch etwas von ihm existiert", sagte er kalt.
    „Und wir hatten noch genug Plasma für dich im Kühlfach. Du wirst denselben Weg gehen wie deine Artgenossen. Was sagtet ihr doch, was euer Ziel ist?"
    „Das STAC!" schrie Eric. „Daran könnt auch ihr nichts ändern, denn es ist uns vorherbestimmt, daß wir unser STAC erreichen, in dem wir spontan in eine andere Zustandsform treten und uns selbst verstehen!"
    Die Hochdruckdüse zischte.
    Mit Grausen spürte Eric Weidenburn das fremde, unheimliche Leben, das in seine Blutbahn schoß und sich in ihm ausbreitete. Mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Alle seine Pläne waren zum Scheitern verurteilt.
    „Vielleicht ist das euer STAC", höhnte Carwanhov und setzte die geleerte Injektionspistole ab. „Es wäre möglich, daß ihr so empfindet, wenn es soweit ist. Auf jeden Fall aber ist euch dieses Schicksal sicher."
    Wütend trat Eric nach hinten aus und erlebte die Genugtuung, den Silbernen vor Schmerz aufschreien zu hören.
    Es kann nicht unser Schicksal sein! versuchte er, seine Hoffnung aufrechtzuerhalten.
    Der Terasymbiont ist bestimmt früh genug getötet worden, daß die bisherigen Injektionen nicht ausreichten, um eine volle Wirkung zu erzielen. Aber wie auch immer, ich werde noch ich selbst sein, wenn die Wirkung bei meinen Freunden eintreten sollte - und ich werde erkennen können, ob sie stark genug im Sinn der Silbernen ist.
    Und wenn sie sich als zu schwach erweisen sollte, werde ich meinen Freunden sagen können, daß am Ende unseres menschlichen Lebens trotz allem unser STAC stehen wird...
     
    5.
     
    Eric sank wie betäubt auf eine Kante seines Schlafgestells, als der Armadamonteur, der ihn in seine Zelle zurückgebracht hatte, die Tür hinter sich schloß.
    Er wußte nicht, was er tun sollte. Die Verseuchung mit dem Terasymbionten lahmte seine Willenskraft, obwohl das Plasma noch längst nicht mit seiner verderblichen Arbeit begonnen haben konnte. Seine Anhänger waren schließlich schon vor Tagen geimpft worden, ohne daß sie bisher eine Wirkung verspürt hatten.
    Nach einer Weile runzelte Eric nachdenklich die Stirn, dann tastete er die Taschen seiner Bordkombination ab. Er wurde noch nachdenklicher, als er in einer von ihnen den Kodeimpulsgeber fand.
    Die Silbernen hatten ihm das Gerät gelassen, obwohl sie wußten, daß er einen Impulsgeber besitzen mußte. Ohne ihn hätte er schließlich keinen Kontakt zu seinen Anhängern aufnehmen können.
    Wie sollte er sich das erklären?
    Diese Wesen waren hochintelligent. Sie ließen nichts außer acht und handelten gewiß nicht leichtfertig. Folglich mußten sie eine bestimmte Absicht damit verfolgen, ihren Gefangenen weiterhin Kontakte zu ermöglichen.
    Er hob den linken Arm und ließ ihn wieder sinken.
    Sie hatten ihm sogar sein Multifunktionsarmband mit dem Telekom gelassen!
    Dafür allerdings mochte es eine einfache Erklärung geben. Die Silbernen besaßen sicher weitere Armbandgeräte, und sie würden sich auch terranische Translatoren angeeignet haben. Wenn sie mit Hilfe der Armbandgeräte alle Gespräche zwischen ihren Gefangenen abhörten, würden sie über alle wichtigen Absprachen der Terraner informiert sein.
    Er hob den Kopf, als er ein Geräusch vernahm. Es war aus der Hygienezelle gekommen.
    Die Schwingtür flog auf.
    Eric sprang hoch und wich zurück, als Greeka Lippsch eintrat.
    Die Kosmoakustikerin lächelte schmerzlich berührt.
    „Warum fürchtest du dich vor mir, Eric?" erkundigte sie sich. „Gehörst du zu jenen Männern, die es für das natürliche Vorrecht des Mannes halten, in der Liebe die Initiative zu ergreifen?"
    Eric schüttelte den Kopf.
    „Nein, aber das ... das war nicht Liebe. Und ich war dabei nicht einmal Herr meiner selbst."
    „Diesmal bist du es", erklärte Greeka und öffnete den Magnetsaum ihrer Bordkombination. Ihre Augen und Lippen lockten. „Willst du mir nicht helfen, diese dumme Montur abzulegen?"
    Bis vor wenigen Sekunden war Eric Weidenburn sicher gewesen, daß er jeder neuen sexuellen Verlockung Greekas mühelos widerstehen würde. Doch die natürliche Selbstverständlichkeit, mit der sie diesmal ihre Aufforderung vortrug, entwaffnete ihn.
    Plötzlich bewegten sich seine Gedanken und Gefühle in Bahnen, die er nicht vorausgesehen hatte.
    Er dachte an ihre verzweifelte Lage, an ihre Ungewisse Zukunft und an seine eigene Hilflosigkeit den Plänen der Silbernen gegenüber - und ihm wurde

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