Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1168 - Marionetten der Silbernen

Titel: 1168 - Marionetten der Silbernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
überlegen, folgte Eric ihr. Er wunderte sich darüber, daß nur wenige Frauen und Männer sich ihnen anschlossen. Die meisten Raumfahrer rannten anscheinend ziellos durcheinander. Aber vor der Hauptzentrale würden sich schon genügend Leute zusammenfinden. Schließlich kamen sie aus vielen Teilen der ICCUBATH herbei.
    Dennoch kamen ihm die folgenden Ereignisse mehr und mehr wie Bestandteile eines Alptraums vor. Er blickte in blasse, schweigende Gesichter, auf die rauchenden Trümmer von Armadamonteuren und die reglosen Leiber von Quechos. Das alles erschien ihm irgendwie unwirklich. Er war jedoch zu benommen, um sich darüber zu wundern.
    Irgendwann tauchte das zerschossene Schott der Hauptzentrale vor ihm auf. Er erkannte den Ort an der Umgebung, durch die der Armadamonteur ihn geführt hatte, als er die Injektion erhielt. Bewaffnete Frauen und Männer liefen von mehreren Seiten darauf zu. Der Kampf um die Zentrale schien bereits vorbei zu sein, denn es waren keine Schüsse zu hören.
    Als er in die Zentrale stürmte, stieß er gegen den Rücken eines Mannes, der ihm den Weg versperrte. Er versuchte, ihn zu umgehen, aber da waren überall nur die Rücken von Männern und Frauen.
    „Laßt mich nach vorn!" rief er und versuchte, sich durchzudrängen.
    Jemand sprach, aber er sprach nicht Interkosmo, sondern Armadaslang - und es war die Stimme eines Silbernen.
    Die Leute vor Eric wichen auseinander und bildeten eine schmale Gasse. Zögernd ging Eric hindurch. Er wußte plötzlich, welcher Anblick ihn erwartete. Dennoch zwang etwas ihn dazu, weiterzugehen.
    Dann stand er vor einer Mauer aus schwerbewaffneten Armadamonteuren. Hinter ihnen standen, ebenfalls schwerbewaffnet, Quechos - und hinter ihnen ragten die Gestalten der vier Silbernen von ihrem Podest auf.
    Links und rechts von sich aber sah Eric Weidenburn Frauen und Männer mit ausdruckslosen Gesichtern stehen. Vor ihnen lagen die Waffen, mit denen sie gekommen waren, auf dem Boden.
    Und neben den Silbernen standen drei Menschen: Goofan Carg Huul und zwei Frauen, die Eric nicht namentlich bekannt waren.
    Jemand streckte einen Arm aus und schaltete den Translator vor Erics Brust ein.
    „Wirf die Waffe weg, Eric Weidenburn!" befahl Parwondov. „Du stehst allein. Aber das wird nicht so bleiben. Bald wirst auch du zu uns gehören."
    Eric umklammerte seine Waffe fester.
    Niemand brauchte ihm zu erklären, was geschehen war. Die Teile des Terasymbionten im Blut seiner Anhänger hatten ihre Gehirnwäsche abgeschlossen. Bei Goofan und den beiden Frauen neben ihm war das vermutlich zuerst geschehen. Sie waren zu den Silbernen gegangen und hatten den ganzen Plan verraten. Daraufhin hatten die Armadaschmiede ausreichend Roboter und Quechos in ihrer Zentrale zusammengezogen, um notfalls auch einen ernsthaften Angriff zurückschlagen zu können.
    Das war jedoch nicht mehr nötig gewesen.
    Der Anblick der Übermacht und der drei Verräter hatte bei den anderen Infizierten offenkundig den letzten Anstoß zur geistigen Kehrtwendung gegeben. Ihr Denken und Fühlen war ganz im Sinn der Silbernen und ihrer Ziele ausgerichtet.
    „Lieber will ich sterben, als mich selbst aufzugeben!" rief Eric trotzig.
    „Du wirst nicht sterben, sondern höchstens paralysiert werden, falls du eine Dummheit versuchst", erklärte Parwondov. „Und in absehbarer Zeit wirst du leben wollen, um uns und unseren großen Zielen dienen zu können."
    „Ihr Ungeheuer!" sagte Eric, aber er hob nicht einmal die Stimme. Es war alles so sinnlos geworden.
    Widerstandslos ließ er sich von einem Armadamonteur entwaffnen. Ebenso widerstandslos ließ er sich abführen und in eine Zelle sperren.
     
    6.
     
    Müde hob Eric Weidenburn den Kopf, als die Tür seiner Zelle geöffnet wurde. Er hatte Zeit genug gehabt, um über die völlig veränderte Lage nachzudenken, und wußte, daß es keinen Grund zu irgendwelchen Hoffnungen gab. Wahrscheinlich brachte man ihm etwas zu essen. Es würde keine Bestrafung geben, denn die vier Armadaschmiede wußten ja genau, daß er früher oder später ebenfalls in ihrem Sinn fühlen und denken würde.
    Verblüfft starrte er auf das metergroße Schuppenwesen, das ihm damals den Kodeimpulsgeber gebracht hatte. Es stand allein unter der Tür und gestikulierte heftig.
    Aber sein Gesicht...
    Es war diesmal weder ein Fischgesicht noch hatte es seine, Erics, Züge, angenommen.
    Es hatte die Gesichtszüge eines Silbernen! Xerzewns Gesichtszüge!
    „Was willst du?" fragte Eric, nachdem er

Weitere Kostenlose Bücher