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117 - Der Zauberspiegel

117 - Der Zauberspiegel

Titel: 117 - Der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Wände sich krampfartig zusammenzogen und von innen her leuchteten.
    So sehr ich mich auch bemühte, ich kam nicht von der Stelle. Die Tunnelwände änderten rasend schnell die Farbe. Sie zeigten die ganzen Farben des Sonnenspektrums: Rot, orange, gelb, grün, blau und violett; dann ein grelles weißes Licht, das nach einem Augenblick in alle Farben des Spektrums zerfiel.
    Plötzlich fand ich festen Halt unter meinen Füßen. Ich taumelte ein paar Schritte vorwärts, blieb stehen und sah mir den Tunnel genauer an. Die Wände schienen zu leben. Ich streckte vorsichtig die rechte Hand aus und berührte die schleimige Wand, die sich augenblicklich zusammenzog. Rasch zog ich die Hand zurück. Unwillkürlich erinnerte mich der Tunnel an einen riesigen Schlund. Befand ich mich im Körper eines gigantischen Wesens?
    Ich grinste und schüttelte den Kopf. Der Tunnel lebte tatsächlich. Die Wände fühlten sich warm an. Kopfschüttelnd wanderte ich weiter. Nach fünfzig Schritten wechselte wieder die Farbe des Tunnels.
    Während des Gehens untersuchte ich die Taschen meiner Kleidung. Ich war zu Dorian Hunter geworden, trug aber noch immer die Kleidung des Buckligen. Wütend blieb ich stehen, als ich merkte, daß der Magnetstab, der magische Zirkel und der Vexierer zu Staub zerfallen waren. Erleichtert atmete ich auf, als meine Hände den Ys-Spiegel berührten, der um meinen Hals hing. Wenigstens meine wichtigste Waffe war mir geblieben.
    Der Tunnel schien endlos zu sein. Immer wieder blieb ich stehen und blickte mich um. Jeden Augenblick erwartete ich, Goro zu sehen.
    Nun befand ich mich also in der Januswelt. Aber ich war alles andere als begeistert darüber. Ich hatte keine Ahnung, welche Schrecken diese Welt für mich bereithielt. Über die Januswelt hatte ich keinerlei Informationen. Ich wußte nicht, wo sie sich befand und wie groß sie war. Natürlich hatte ich schon lange meine Vermutungen angestellt, aber ich verfügte über keinerlei Fakten.
    Ich kam mir wie ein Parasit in einem fremdartigen Körper vor. Wieder einmal strich ich über die Tunnelwand, die sich sofort zusammenkrampfte, Blasen zu werfen schien und dabei eine grüne Flüssigkeit absonderte, die auf meiner Hand leicht brannte.
    Der Tunnel wurde breiter, und weit vor mir sah ich eine gewaltige Höhle, aus der graue Nebelschwaden in den Tunnel strömten. Die Schwaden krochen. langsam auf mich zu und hüllten mich ein.
    Zögernd ging ich weiter.
    Endlich hatte ich den Tunnel hinter mir gelassen. Die Nebelschwaden waren stärker geworden, verschwanden aber nach wenigen Schritten.
    Überrascht blieb ich stehen. Vor mir lag ein grüner Teich, der Blasen warf und aus dem der Nebel aufstieg. Von der Decke hingen unheimlich geformte Zapfen, die sich rasend schnell bewegten. Sie tauchten in den Teich ein und lösten sich brodelnd auf. Noch immer war kein Laut zu hören. Die Stille war unwirklich und fast schmerzhaft.
    Ich zuckte zusammen, als ich ein Geräusch hörte, das sich wie das Splittern eines großen Glases anhörte. Das Geräusch wiederholte sich. Es schien aus allen Richtungen zu kommen.
    Mein Unbehagen wuchs. Ich griff nach dem Ys-Spiegel. Seine Nähe beruhigte meine erregten Nerven. Alles deutete darauf hin, daß der geheimnisvolle Spiegel, mit dem ich auf unerklärliche Weise verbunden war, aus der Welt der Janusköpfe stammte. Den Spiegel hatte ich vor einiger Zeit in der versunkenen Stadt Ys gefunden und ihn nach ihr benannt. Spiegel war nicht die richtige Bezeichnung für diesen seltsamen Gegenstand; eher hätte man ihn als Amulett bezeichnen können.
    Auf jeder der beiden leicht erhabenen Flächen waren Symbole eingraviert. Einfach ausgedrückt konnte man sagen, daß die Symbole der einen Seite für das Gute standen, während die andere Seite das Sigill eines Erz-Dämoniums trug. Noch immer waren mir die Kräfte nicht bekannt, die in dem Ys-Spiegel wohnten. Ich konnte sie nur ahnen und ging höchst vorsichtig mit dem Ys-Spiegel um, denn seine Kraft konnte sich auch gegen mich wenden.
    Das Geräusch wurde lauter und kam näher. Ununterbrochen drehte ich den Kopf in alle Richtungen, konnte aber nichts Verdächtiges erkennen.
    Eine Nebelschwade schwebte auf mich zu. Mißtrauisch trat ich ein halbes Dutzend Schritte zur Seite und ging auf den Tunnel zu. Die Nebelschwade löste sich langsam auf, und ich sah eines der seltsamsten Geschöpfe, das ich je gesehen hatte.
    Es hatte etwa meine Größe. Der Körper wurde von einem Spinnennetz-Umhang bedeckt, der

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