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117 - Der Zauberspiegel

117 - Der Zauberspiegel

Titel: 117 - Der Zauberspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ihre Handtasche. Mit zittrigen Fingern suchte sie nach dem Feuerzeug, fand es und holte es heraus. Sie knipste es an und ließ die Tasche zu Boden fallen. Dann hob sie den Kopf und blickte in einen der Spiegel. Vor Überraschung stieß sie einen lauten Schrei aus. Der Spiegel reflektierte weder den Schein der Feuerzeugflamme noch ihr Gesicht. Rasch beugte sie sich vor, bis ihre Lippen fast die glatte Glasfläche berührten. Ihr hastiger Atem strich über den Spiegel, ohne ihn zu trüben.
    Ein leises Kichern ließ sie herumwirbeln.
    „Wer ist da?" fragte sie krächzend und hob das Feuerzeug hoch.
    „Herzlich willkommen, Miß Pearson !"
    Die Stimme klang tief und melodiös.
    „Wer sind Sie?"
    „Jason Brown ist mein Name, Miß Pearson."
    ',Sperren Sie sofort die Tür auf!" kreischte das junge Mädchen mit überschnappender Stimme. „Nicht so rasch, Miß Sheila! Sie sind doch gekommen, um meine Spiegelsammlung zu bewundern. Sehen Sie sich in Ruhe um!"
    „Ihre Spiegel sind mir unheimlich", flüsterte sie.
    „Löschen Sie das Feuerzeug!"
    Die Stimme klang so entschieden, daß Sheila ohne Widerspruch gehorchte. Wieder war undurchdringliche Dunkelheit um sie.
    „Die Spiegel können Ihnen alle gehören, Miß Sheila", sprach Jason Brown weiter. „Es sind ein paar besonders schöne Stücke darunter. Und der Preis, den Sie dafür bezahlen müssen, ist sehr gering." „Ich bin an Ihren Spiegeln nicht mehr interessiert, Mr. Brown. Ich will nur eines: augenblicklich…" Der Lüster flammte auf und überschüttete die Spiegel mit seinem gleißenden Licht.
    Sheila stieß einen durchdringenden Schrei aus. Eine unsichtbare Kraft zerrte sie zum hohen venezianischen Spiegel, und sie glaubte, hineinfallen zu müssen. Verzweifelt stemmte sie sich der Kraft entgegen, preßte die Hände gegen den Bronzerahmen und starrte ihr Spiegelbild an. Sie sah ihren entsetzt aufgerissenen Mund, die bebenden Nasenflügel und die weit auf gerissenen Augen.
    Ein schauriges Lachen war zu hören. Für einen Moment schloß Sheila die Augen. Sie bekam einen Stoß in den Rücken, und ihr Gesicht schlug gegen den Spiegel. Rasch öffnete sie die Augen. Blut tropfte aus ihrer Nase.
    Das Lachen wurde lauter, klang satanisch.
    Das Licht erlosch langsam.
    Und da änderte sich ihr Spiegelbild. Eine abstoßend häßliche Fratze war nun zu sehen, mit geifernden Lippen und blutunterlaufenen Augen. Krallenartige Hände griffen aus dem Spiegel nach ihr. Sheila ließ den Bronzerahmen los, und ihr Körper wurde vor Grauen geschüttelt. Die Krallenhände rasten auf sie zu. Irgend etwas schlug gegen ihre Stirn. Rote Ballons explodierten vor ihren Augen, und sie fiel bewußtlos zu Boden.

    Die wallende, fühlbare, elektrisierende Kraft verschlang mich.
    Goro, der Januskopf, den ich als James Lynham kennengelernt hatte, hatte mich in eine Falle gelockt. Zu spät hatte ich gemerkt, was er mit mir vorgehabt hatte.
    Ich war sicher, daß ich mich in einem der Dimensionstore befand, die zur Januswelt führten. Undurchdringliche Schwärze war um mich. Es war, als würde ich durch Zeit und Raum stürzen. Das Gefühl war ähnlich dem, wenn ich mit Hilfe des Magnetstabes von einem Punkt der Erde zu einem anderen sprang. Aber es war nur ähnlich; vergleichbar war es mit nichts, was ich bis jetzt erlebt hatte.
    Ich verlor jedes Zeitgefühl. Gelegentlich glaubte ich in einem Spinnennetz zu hängen, dann wieder griffen eisige Klauen nach mir, die meinen Körper zusammendrückten.
    Kein Laut war zu hören. Ich versuchte meine Hände zu bewegen, was mir schließlich auch gelang, und tastete meinen Körper ab. Ein merkwürdiges Ziehen war in meinen Gliedern. Mein Körper verwandelte sich. Ich war nicht mehr länger der Bucklige, als der ich aufgetreten war. Deutlich spürte ich, wie ich meine wahre Gestalt annahm, wie ich zu Dorian Hunter wurde.
    Meine Gedanken irrten hin und her, und ich versuchte mich daran zu erinnern, wie alles begonnen hatte.
    Olivaros Hilferuf hatte alles ausgelöst. Coco und ich hatten ihn auf dem Elfenhof in Island erhalten. Olivaro hatte uns zum Lough Derg in Irland bestellt, wo uns ein Bote empfangen sollte. Wir waren von einer Tinkerfamilie erwartet worden, die sich auf uns gestürzt hatte. In den Kampf hatte eine Eule eingegriffen, die über ungewöhnliche magische Kräfte verfügt hatte. Der Eule - sie hieß Armida, wie ich später dann erfahren hatte - war es gelungen, Coco und mich in einer magischen Falle gefangenzuhalten. In der Ruine waren wir zu

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