1173 - Computerwelten
Plan.
Wie sieht er aus?"
„Die Elmsflamme", erläuterte Taurec, „war ein mentales Gebilde, das ich mit Hilfe der SYZZEL erzeugt habe. So, wie die Flamme die Korridorwand durchdrang, wird auch die SYZZEL selbst hindurchgelangen."
„Mit mentaler Unterstützung?" zweifelte von Xanthen. „Dein Schiff ist materiell, die Flamme war es nicht!"
Taurec senkte die Stimme zu einem Flüstern.
„Das Prinzip ist das gleiche. Es muß funktionieren, sonst ist alles verloren."
Bradley von Xanthen nickte nachdenklich.
„Ich kann dich nicht aufhalten, Taurec. Du wirst wissen, welches Risiko du eingehst. Im Grunde muß ich dir dafür sogar dankbar sein. Im Interesse der Menschheit dürfen wir keine noch so kleine Chance auslassen."
Roi Danton, der sich bisher schweigend verhalten hatte, trat nach vorn. Im Gegensatz zu von Xanthen hatte er keine Skrupel, das auszusprechen, was er dachte. Fest sah er dem Gesandten der Kosmokraten in die Augen.
„Er tut es nicht für die Menschheit", korrigierte er leise. „Er tut es nur für sich selbst."
Taurec erwiderte den Blick, ohne etwas zu sagen.
„Ist es nicht so?" provozierte Roi. „Dein ganzes Trachten gilt allein diesem Chthon. Ihn willst du retten."
„Ich bestreite es nicht. Er wird vergehen, wenn ich ihn im Stich lasse. Ich selbst werde ..."
Taurec unterbrach sich, als hätte er schon zuviel verraten. Wie ein Ruck ging es durch ihn, als er sich brüsk abwandte. Dann jedoch blieb er noch einmal stehen und drehte sich zu Rhodans Sohn um. Sein Hemd aus winzigen metallenen Plättchen knisterte verhalten.
„Es mag auch einen Weg zur Rettung der Menschheit geben - durchaus denkbar.
Chthon allein aber wird ihn nicht finden. Begreifst du das, Roi Danton?"
Der ehemalige König der Freihändler preßte die Lippen aufeinander. Oh ja, er begriff es wohl. Dennoch bäumte sich alles in ihm dagegen auf, die Geschicke des eigenen Volkes nicht mehr beeinflussen zu können. Plötzlich waren die Prioritäten verzerrt. Alle Anstrengungen galten erst in zweiter Linie den Menschen. Ihre Interessen mußten zurückstehen hinter denen eines... Schattens!
Roi spürte eine sanfte Berührung an der Schulter. Es war Demeters Hand. Seine Gefährtin wußte, wie er fühlte. Sie versuchte, ihm Ruhe zu vermitteln.
„Wenn Chthon vergeht", sagte sie zu Taurec, „ist Vishna nicht mehr aufzuhalten - das meintest du doch? Mit ihm gemeinsam gibt es eine Chance?"
Der Gesandte der Kosmokraten breitete die Arme aus.
„Vielleicht. Wir werden sehen."
Demeters Blicke schienen ihn durchbohren zu wollen.
„Er würde dir Kraft geben, nicht wahr!" stieß sie hervor. „Der andere, wie du ihn nennst - ihr seid voneinander abhängig! Vereint könntet ihr Vishna trotzen! Getrennt seid ihr zu schwach! Was ist es, das euch verbindet, Fremder?"
Taurecs kantiges Gesicht verzog sich zu einem fast jungenhaften Lachen. Es währte kaum drei Sekunden, dann wurde er wieder ernst.
„Bist du nicht eine Frau, die selbst von ungeklärten Geheimnissen umgeben ist? Warum erwartest gerade du, daß ich mein Innerstes vor euch ausbreite?"
Demeter schwieg betroffen. Ihre Lider zuckten.
„Weil du für uns ein Fremder bist", antwortete Bradley von Xanthen an ihrer Statt. „Ein Gesandter der Kosmokraten, der sich nicht in die Karten schauen läßt. Frage die Besatzung, was sie davon hält!"
„Ich vergeude wertvolle Zeit", wies Taurec ihn schroff ab. „Wenn euch mein Wort nichts gilt, so mögt ihr das untereinander ausmachen. Mein Tun bedarf keiner Rechtfertigung."
Die Art, wie er es sagte, zeigte deutlicher als alles andere, unter welcher enormen Erregung er stand. Nur mühsam hatte er sich zügeln können. Jetzt brach die nervöse Unrast aus ihm heraus. Er würdigte keinen mehr eines Blickes. Mit schnellen Schritten hielt er auf den Ausgang zu.
„Taurec!" rief Roi Danton ihm nach. „Warte!"
Aber Taurec reagierte nicht Er stürmte wortlos durch das offene Schott.
„Er ist völlig aus dem Häuschen", brummte von Xanthen ärgerlich. „Anders kann man es schon nicht mehr nennen."
Roi und Demeter verständigten sich mit kurzen Blicken. Sie kannten sich gut genug. Zur selben Zeit hatten sie denselben Entschluß gefaßt. Sie brauchten nicht darüber zu reden.
„Wir begleiten ihn", informierte Demeter den Kommandanten.
Im nächsten Moment rannte sie neben ihrem Mann hinter dem Gesandten der Kosmokraten her.
„Bin ich denn nur noch von Verrückten umgeben!" hörte sie Bradley schimpfen, bevor sie die Zentrale
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