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1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufmerksam die lokalen Nachrichten studierte.
    „Fehlt dir was, Junge?" fragte er.
    „Nein, Pa", antwortete Perry. „Es ist alles in Ordnung."
    „Sie haben dich nicht etwa in der Schule wieder gehänselt?"
    „Das tun sie schon lange nicht mehr, Pa", wehrte Perry ab.
    Die Familie Rhodan war deutscher Abstammung. Jakob und Karl Rhodan waren mit ihren Eltern unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg aus Europa gekommen. Die Thibeaus, die ihren Namen zu Tibo hatten umschreiben lassen, saßen seit drei Generationen in den Vereinigten Staaten, kamen jedoch ursprünglich aus Lothringen.
    Jake Rhodan war stolz auf seine Herkunft, wenn er auch in den Jahren 1933 bis 1945 davon weniger Aufhebens gemacht hatte. In der Zeit unmittelbar nach dem Krieg war es des öfteren vorgekommen, daß Jungen und Mädchen in seiner Klasse Perry „Kraut", „Jerry" oder auch „Nazi" riefen. Er hatte sich nicht viel daraus gemacht, und die Sache war schließlich von selbst eingeschlafen. Nur Vater erinnerte sich manchmal noch daran und ärgerte sich darüber.
    „Laß dir's nur nicht gefallen, Junge", mahnte der Vater und wandte sich wieder der Zeitung zu.
    Perry bat, aufstehen zu dürfen, und erntete von der Mutter ein verständnisvolles Nicken.
    Unter dem Vorwand, er habe noch Aufgaben zu machen, zog er sich in sein Zimmer zurück. Er brauchte dringend einen Plan. Tin Can war ein Lügner. Er hatte die Szene mit Logan, der ihn angeblich aus dem Auto geworden hatte, nur gespielt, weil er Perry und Leroy erkannte und wußte, daß sie auf dem Weg zu seinem Haus waren. Aus irgendeinem Grund war er sicher gewesen, daß sein Diebstahl an den Tag kommen würde, und hatte kühn die Flucht nach vorne angetreten. Daß ihn Logan um die Diebesbeute geprellt habe, war eine Lüge. Woher hätte ausgerechnet Vince Tortino den Zwanzig-Dollar-Schein haben sollen, mit dem er in Cavey's Ice Cream Parlor die Zeche bezahlte? Perry wußte genau, was auf ihn zukam. Morgen früh würde Miß Atkinson ihm einige Fragen stellen - ihm und Leroy Washington. Er durfte die Wahrheit nicht sagen.
    Erstens hatte er keine Beweise, und da er und Leroy selbst zu den Verdächtigten zählten, würde man auch dem Umstand, daß sie beide Tin Can mit identischer Aussage beschuldigten, wenig Beachtung schenken. Und zweitens lag ihm daran, Tin Can für seine Falschheit zu bestrafen. Er würde nicht nur zugeben müssen, daß er den Sternenglobus gestohlen hatte, sondern auch, daß er dafür bezahlt worden war. Logan!
    Das war des Rätsels Lösung. Er mußte Logan finden!
    An diesem Problem biß er sich die Zähne aus. Ein zwölfjähriger Junge mit einem Fahrrad als einzigem Transportmittel war in seiner Bewegungsfreiheit ernsthaft eingeschränkt. Die Parkade, an der Logan sich angeblich herumtrieb, war drei Meilen entfernt. Außerdem war keineswegs sicher, daß Tin Can nicht auch in dieser Hinsicht gelogen hatte. Er würde sich einfach aufs Geratewohl in der Stadt herumtreiben müssen.
    Sein bester Hinweis war der schwarze Buick Eight. Wagen dieser Sorte gab es noch nicht allzu viele. Er würde ihn finden.
    Als die Zeit kam, ging Perry gehorsam zu Bett. Aber es dauerte lange, bis der Schlaf ihm die Augen schloß. Und selbst dann ließen ihm die Ereignisse des vergangenen Tages noch keine Ruhe. Er träumte von großen Autos und einem Sternenglobus, der Vince Tortinos Gesicht hatte. Dann wechselte die Traumszene plötzlich. Er fand sich in einer großen Kuppelhalle wieder. Eine Stimme sprach zu ihm. Perry hörte kaum hin und verstand nichts, denn es quälte ihn die Erinnerung, daß er an diesem Ort schon einmal gewesen sei. Im Traum versank er ins Grübeln. Irgendwo in der Ferne zog ein Gewitter auf. Ein greller Blitz zuckte über die Szene. Im Hintergrund hörte er Onkel Karl von Pferden murmeln, nach denen er noch zu sehen hätte. Inmitten des Durcheinanders wurde die fremde Stimme auf einmal wieder hörbar. Sie sagte, - und das war das einzige, woran Perry sich am nächsten Morgen noch erinnerte: „Höre auf den Rat des Wanderers. Laß ab von deinem Plan und..."
    Das war alles. Der Traum endete abrupt. Der Junge namens Perry Rhodan schlief von da an tief und fest und erwachte am ändern Morgen frisch und, wie er meinte, stark genug, um sich mit den Problemen der ganzen Welt anzulegen.
     
    *
     
    „Perry, du begreifst, daß die Sache ernst ist, nicht wahr?"
    Miß Atkinson hatte das verantwortungsvolle Amt einer Grundschulrektorin in bemerkenswert jugendlichem Alter übernommen. Sie

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