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1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehen. Perry überlegte kurz, dann war sein Entschluß gefaßt. Zwei Minuten brauchte er, sich für die kühle Nacht anzukleiden. Er schob das Fenster weiter nach oben und kletterte hinaus. Das Risiko, das er einging, war minimal.
    Vater war ein tief er Schlaf er, und Mutter hatte nicht die Gewohnheit, nach ihrem Jungen zu sehen, sobald sie ihm einmal gute Nacht gewünscht hatte.
    Tin Can zog sich ins Gebüsch zurück, als Perry auf ihn zuhuschte.
    „Also, was ist los?" forschte er ungeduldig. „Ich hab' nicht viel Zeit."
    „Wirst dir schon Zeit nehmen müssen", spottete Tin Can. „Du suchst nach Logan, nicht wahr?"
    „Woher weißt du das?"
    „Einfache Logik, Junge. Köpfchen. Ich an deiner Stelle machte es genauso. Also: Ich weiß, wo Logan steckt. Ganz in der Nähe."
    „Hier?"
    „Ja, komm mit. Ich zeig' ihn dir."
    Perry wurde die Sache allmählich unheimlich. Mitten in der Nacht sollte er nach Logan suchen? Aber die Sache hatte natürlich ihren Reiz. Außerdem brauchte er, wenn er Logan endlich hatte, Miß Atkinson nicht mehr anzulügen, und für Leroy war die Globus-Sache ebenfalls ausgestanden. In seinem Eifer dachte er nicht daran, daß Logan ein Erwachsener war, den dingfest zu machen wohl nicht so einfach sein würde.
    „Wo ist er?" fragte er.
    „Auf dem Weg zum Wasserfall."
    Perry überlegte. Sein Fahrrad konnte er unmöglich aus der Garage holen. Das Öffnen der Tür hätte zuviel Lärm gemacht. Also zu Fuß.
    „Dann los", sagte er und empfand trotz seines Eifers großes Unbehagen.
    Sie schlugen sich quer durch den Wald und schnitten damit die Krümmungen der Fahrstraße ab. Tin Can machte den Vordermann und hielt stets ein paar Schritte Abstand, damit Perry nicht auf den Gedanken käme, ihm Fragen zu stellen. Das Plätschern des Wasserfalls wurde hörbar. Über eine Böschung hinab sprangen sie auf einen Feldweg.
    Perry kannte ihn, wenn er auch noch nie zur Nachtzeit hier gewesen war. Er führte um den Fall herum in den Wald hinein, am Fuß des Case Mountain entlang. Im Volksmund hieß er Lovers' Lane. Liebespärchen trafen sich hier zum nächtlichen Stelldichein. Tiefe Fahrspuren im moosigen Boden zeugten von der Beliebtheit des Orts. Tin Can hob die Hand.
    „Still jetzt", wisperte er. „Er ist irgendwo dort rechts drüben. Ich geh' nach ihm suchen.
    Du bleibst hier. Wenn du auch nur den geringsten verdächtigen Laut hörst, das Brummen eines Autos oder sonst irgend etwas: Schrei, so laut du kannst. Logan darf mich auf keinen Fall in die Finger bekommen, nicht einmal sehen! Klar?"
    „Ja, aber..."
    Tin Can hastete davon. Perry erhielt keine Gelegenheit, seinen Einwand an den Mann zu bringen. Er stand in der Stille des Waldes und wußte nicht, was er hier sollte. Die ganze Geschichte war so verworren. Wie hatte Tin Can sich das vorgestellt? Wie wollte er Logan zu fassen bekommen? Mit einem Mal kam ihm der ganze nächtliche Ausflug ungeheuer lächerlich vor. Tin Can wollte sich einen Spaß aus ihm machen.
    Wahrscheinlich erzählte er morgen in der Schule herum, Perry Rhodan hätte auf sein Geheiß hin die Nacht hindurch mutterseelenallein im Wald auf Wacht gestanden. Perry wollte sich abwenden. So einfach ließ er sich nicht hereinlegen.
    Da gellte ein Schrei durch die Nacht. Es war der Schrei einer Frau. Er kam von dorther, wo Tin Can verschwunden war. Eine zornige Männerstimme war zu hören. Sekunden später erstickte sie in einem gurgelnden Röcheln. Perry lief ein Schauder über den Rücken, Was ging hier vor? Ein paar Augenblicke lang war er unsicher, ob er davonlaufen oder sich um die Frau kümmern solle, die er hatte schreien hören.
    Trampelnde, hastige Schritte kamen den Feldweg entlang. Perry erinnerte sich des Auftrags, den er erhalten hatte, und wollte Lärm schlagen. Da erkannte er Tin Can. Hinter ihm kamen zwei weitere Gestalten, Männer, gut und gern 25 Jahre alt, schätzte Perry.
    „Hehl" rief er.
    „Mach die Klappe zu, Junge!" fuhr Tin Can ihn an.
    „Ja", polterte einer der beiden Männer. „Je weniger Lärm du machst, desto besser geht's dir. Hier hast du was fürs Schmierestehen."
    Eine zerknüllte Banknote glitt in Perrys Hand. Tin Can und seine beiden Begleiter machten sich nicht einmal die Mühe des Stehenbleibens. Sie rannten weiter den Weg entlang, aber nur ein Dutzend Schritte. Dann schlugen sie sich nach rechts in den Wald.
    Verwirrt musterte Perry den Geldschein, den ihm der Fremde in die Hand geschoben hatte. Voller Schreck erkannte er, daß es sich um eine

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