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1178 - Lisas Totenruf

1178 - Lisas Totenruf

Titel: 1178 - Lisas Totenruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du, Süße?«
    »Lisa.«
    Die Antwort war nicht mehr als ein Hauch gewesen, aber er hatte sie verstanden.
    »Passt zu dir, der Name.« Er nickte. »Aber ich finde diesen Platz nicht gut für dich.«
    Sie schwieg.
    »Stehst du schon lange hier?«
    Lisa nickte.
    »Das ist schlecht für dich, sehr schlecht.« Wie ein fürsorglicher Vater seine Tochter umarmt, so tat er dies bei Lisa und schob sie langsam vor. Ihre Füße, die mit dünnen Schuhen bedeckt waren, schleiften durch das Gras, das alte Laub und auch über die feuchte Erde hinweg. »Weißt du, Lisa, ich bin ja kein Unmensch, zumindest nicht im Prinzip, aber ich habe auch gewisse Prinzipien, an die ich mich halte. Dazu gehört, dass ich mich nie bei der Arbeit stören oder beobachten lasse. Das hast du leider getan. Da mein Freund Cesare und ich eine besondere Arbeit verrichten, die für keine fremden Augen bestimmt ist, müssen wir uns genau an die Prinzipien halten. Wir können dich einfach nicht gehen lassen - klar?«
    »Ja, ja.«
    »Na schön.« Serrano lachte. Er war davon überzeugt, dass Lisa den Sinn der Worte nicht verstanden hatte. Überhaupt machte sie auf ihn einen abwesenden Eindruck, als wäre sie nicht von dieser Welt.
    Was ihm sehr gelegen kam. Begreifen sollte sie auch nicht viel. »Bist du gern hier?«
    »Weiß nicht.«
    »Warum bist du gekommen?«
    »Nur so.«
    »Du hast uns auch gesehen?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Ist der Mann tot?«
    Nach dieser Frage verzog Serrano das Gesicht. »Klar, einen Kopfschuss überlebt man nicht. Zumindest nicht bei mir. Aber das werden wir alles regeln.« Er hatte mittlerweile ihren Arm umfasst. Wie ein Paar gingen sie auf Curzi zu, der noch immer die Lampe eingeschaltet in der Hand hielt und ihnen entgegenleuchtete.
    Mario war sauer, weil ihn das Licht blendete. »He, verdammt, weg mit dem Licht.«
    »Ist ja schon gut.« Curzi schickte den Lichtkreis zu Boden.
    »Schau doch mal, wen ich hier habe. Das ist Lisa. Sie mag wohl Friedhöfe, und sie hat sogar gesehen, was wir mit dem Schwein Hilton gemacht haben.«
    »Dann muss sie sterben.«
    »Ja.«
    »Soll ich…«
    »Nein, nein!«, unterbrach Serrano und grinste. »Ich mag es nicht, wenn man Frauen erschießt. Da sie Friedhöfe und alles mag, was dazugehört, soll sie auch hier bleiben.«
    »W… wieso…?«
    »Geh zur Gruft.«
    »Was?«
    »Zu diesem Totenhaus, du Idiot.«
    »Ja, ja, schon gut, reg dich nicht auf.« Curzi spürte, dass wieder Blut aus seiner Nase rann. »Was soll ich denn da machen? Was hat das mit ihr zu tun?«
    »Du bist doch Spezialist. Das Schloss sieht aus, als wäre es leicht zu knacken. Geh hin und öffne die Tür.«
    Curzi nickte. »Mach ich doch glatt.«
    Er ging los. Serrano und Lisa blieben zurück. Beide sprachen kein Wort, und Mario dachte daran, dass sie wohl auch jetzt noch nichts begriffen hatte.
    Genau das wunderte ihn. Andere hätten längst geschrieen oder wären durchgedreht, sie aber stand einfach nur neben ihm und sagte kein einziges Worte.
    Cesare stiefelte die drei breiten und flachen Stufen hoch, bis er das Tor des Totenhauses erreicht hatte. Dort schaute er sich das Schloss an und lachte. Im Licht der Lampe konnte er jede Einzelheit genau erkennen.
    »Was ist denn los?«
    »Wir haben Glück. Das Schloss ist gar kein richtiges. Nur so, weißt du, Mario?«
    »Makulatur?«
    »Was immer das auch ist, das Schloss ist eine Tarnung. Die Tür kann man aufziehen, wenn man den Riegel hier löst. Ist alles kein Problem für uns.«
    »Dann mach es.«
    Cesare Curzi musste sich anstrengen. Er fluchte auch einige Male, aber der Riegel klemmte ziemlich fest. Schließlich hatte er ihn gelöst und machte sich daran, die Tür zu öffnen. Er hatte den schmalen Griff entdeckt und ihn mit drei Fingern umklammert. Die schwere Tür bewegte sich nur langsam. Sie verursachte dabei Geräusche, die klangen, als läge ein Lebewesen in den letzten Atemzügen.
    Etwa körperbreit öffnete Curzi die Tür. Dann leuchtete er in den dahinter liegenden Raum.
    »Was siehst du, Curzi?«
    »Särge. Ein halbes Dutzend. Und eine Klappe im Boden. Die ist aber geschlossen.«
    »Lass sie zu.«
    »Die Särge sind noch gut. Scheint ein tolles Material zu sein.«
    »Das juckt mich nicht.«
    Curzi drehte sich um. Er war es gewohnt, Befehle entgegenzunehmen, deshalb fragte er auch. »Was ist denn jetzt los?«
    »Lass die Tür offen und komm her!«
    »Okay.«
    Während Curzi sich auf den Weg machte, schaute Mario Lisa an. Bei ihr hatte sich nichts verändert.
    Nach wie vor

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