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1183 - Visionen der Hölle

1183 - Visionen der Hölle

Titel: 1183 - Visionen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er hatte es nicht für nötig gehalten, zuvor zu klopfen. Es war Doria auch egal. Sie wusste, wer gekommen war.
    Noch einmal sah sie in den Spiegel.
    Normal. Er war wieder normal. Sie musste plötzlich gellend lachen und fuhr auf dem Sitz herum.
    Quint stand vor ihr und grinste!
    ***
    »Hallo, Herbstblume«, sagte ich und betrat das Vorzimmer, in dem Glenda bereits den Kaffee gekocht hatte, dessen Duft mir entgegenwehte.
    Sie drehte sich um. »Was soll das denn heißen?«
    »Haben wir nicht Herbst?«
    »Ja.«
    »Und du bist die Blume im Herbst.«
    »Oh, der Herr Poet. Bist du unter die Dichter gegangen? Unter die Denker bestimmt nicht.«
    Ich hob die Schultern und meine Arme gleich mit. »Wie kann man nur so gemein sein? Da will ich dir etwas Gutes tun und diesen trüben Morgen auflockern, und wie reagierst du? So, als hätte ich dir einen unsittlichen Antrag gemacht.«
    »Ja, ja, schon gut. Wie war's mit Jane Collins?«
    »Moment, Moment.« Ich zeigte mich verwundert. »Was meinst du damit?«
    »Du warst doch mit ihr zusammen. Noch vor zwei Nächten. Auf dieser einsamen Ruine…«
    »Ja, es war toll. Oder hätte toll werden können, wenn nicht der verdammte Halloween Man dazwischengekommen wäre. Da ging dann nichts mehr, und es endete mit zwei Toten, wobei ich den Killer noch nicht dazu gezählt habe.«
    »Ja, das hörte ich.«
    »Außerdem geht es Jane gut. Wäre sie und Lady Sarah nicht gewesen, hätte ich bis heute noch nichts von diesem Halloween Man gehört. Aber das ist vorbei. Du siehst übrigens gut aus«, sagte ich. »Die Klamotten stehen dir gut.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache.«
    »Hast du das Jane auch gesagt?«
    Ich lachte leise. »In ähnlicher Form schon, aber du weißt ja, wie das ist. Der Job geht vor.«
    »Ja, ja, das sagen alle.«
    Ich lächelte ihr zu. Glenda sah wirklich gut aus. Der dunkelrote Rock passte zum schwarzen Pullover, und in dem Tuch, das um ihren Hals lag, wiederholten sich die Farben. Mir wäre der Rollkragen des Pullovers zu warm gewesen, aber Frauen reagierten da eben anders.
    Ich hatte mich verspätet, was kein Grund zur Panik war. Sir James wusste Bescheid! Ich war nicht zu meinem Vergnügen später im Yard eingetroffen, sondern hatte noch einiges zu erledigen gehabt, was den letzten Fall anbetraf, den die Kollegen bearbeiteten, die mir natürlich zunächst nicht geglaubt hatten, dass der Halloween Man ein Mörder war, der eigentlich schon seit 50 Jahren tot sein musste.
    »Sonst gibt es nichts Neues?« Ich ging zur Kaffeemaschine und nahm mir eine Tasse.
    »Doch.«
    »Was denn?«
    »Kann ich dir nicht sagen, aber Suko sitzt bereits bei Sir James, und der wiederum hat Besuch bekommen.«
    Ich drehte mich und hätte beinahe Kaffee verschüttet. »Und das sagst du mir erst jetzt?«
    Glenda zog die Augenbrauen hoch. »Wärst du früher gekommen, hätte ich es dir schon eher sagen können.«
    »Stimmt auch. Aber deine Stimmung ist heute nicht die allerbeste, meine ich mal.«
    »Ich passe mich eben dem Herbst und damit dem Wetter an.«
    »Gut. Aber du stehst nicht vor einer Winter-Depression - oder?«
    »Im Augenblick noch nicht.«
    Ich verrührte den Zucker, legte den Löffel zurück auf ein kleines Tablett und fragte dann: »Wartet man bereits auf mich?«
    »Das denke ich doch.«
    »Okay, dann werde ich mal schauen.« An der Tür blieb ich kurz stehen. »Kennst du den Namen des Besuchers?«
    Glenda blies die Wangen auf und überlegte einen Moment. »So weit ich mich erinnern kann, heißt er Tom Harding.«
    »Sorry, kenne ich nicht.«
    »Ich auch nicht, aber Sir James scheint er nicht unbekannt zu sein. Sie sind noch nicht lange zusammen. Er traf erst kurz vorher ein. Gesehen habe ich ihn nicht.«
    »Okay, dann schauen wir mal.«
    Es war zwar ein kurzer Weg bis zum Büro meines Chefs, dennoch trank ich noch einen großen Schluck von meinem Kaffee ab. Ich wollte ihn beim Gehen nicht verschütten.
    Es gab also wieder einen neuen Einsatz, und er hatte einen klassischen Anfang genommen. Fast wie in einem Bond-Film, wo der gute James zum Chef gerufen wird.
    Ich klopfte kurz an, dann betrat ich das Büro, in dem tatsächlich drei Männer beisammen saßen. Sir James und Suko kannte ich, Tom Harding aber war mir neu.
    Nach der Begrüßung und der Vorstellung gelang es mir, ihn richtig zu betrachten. Er saß auf einem Stuhl, der eigentlich zu klein für ihn war. Harding hatte verdammt viel Übergewicht. Auf mich wirkte er wie eine gewaltige Qualle, die zudem noch schwitzte. In der rechten

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