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1183 - Zwischen Licht und Finsternis

Titel: 1183 - Zwischen Licht und Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Landung nicht abbringen lassen. Das Element des Krieges würde an Bord gelangen ...
     
    *
     
    Behäbig richtete sich Taurec auf und gab damit zu erkennen, daß er seine Analyse abgeschlossen hatte. Bully beobachtete ihn gespannt. Der Kosmokrat schwenkte die Apparaturen zur Seite, streckte langsam die Hand aus und umfaßte den Panzer des Krebses. Unter der Berührung zerfiel das Element zu feinem Staub. „So enden sie alle", sagte Taurec düster.
    Bully fuhr hoch. Vor wenigen Minuten noch hatte er kaum Hoffnung gehabt, mit den geringen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, etwas gegen die Krebse ausrichten zu können. Ihre Zahl verdoppelte sich ständig; mittlerweile mochte sie bereits die Millionengrenze überschritten haben.
    Unaufhaltsam war das Element des Krieges auf dem Vormarsch, und es schien nur eine Frage der Zeit, bis auch der letzte Hane einen dieser tückischen Parasiten auf der Schulter trug.
    Doch jetzt das: „So enden sie alle."
    Der Terraner spürte sein Herz heftiger schlagen. Erregung packte ihn. „Was heißt das?" stieß er hervor. „Können wir etwas tun?"
    „Ich denke - ja."
    Sie befanden sich in einem kleinen Raum im Innern der Zentralröhre der SYZZEL. Vollgestopft mit Meßgeräten und Apparaturen, bot er den beiden Männern kaum Bewegungsfreiheit. Bully störte „sich nicht daran. Es ging darum, den Krebs zu untersuchen, der ihn hatte befallen wollen. Wie er selbst, war auch Taurec gegen die Einflüsterungen des unheimlichen Geschöpfes immun. Während Vishna und Ernst Ellert von der Steuerplattform aus die Abwehr der hanischen Feuerüberfälle organisierten, machte sich Taurec ebenso verbissen wie systematisch an die Arbeit. Bis zu seinem dramatischen Ausspruch hatte der Terraner an einen Erfolg nicht geglaubt.
    Und nun, plötzlich, schöpfte er wieder Hoffnung. „Es sind Kunstlebewesen", sagte Taurec ruhig, „Androiden, wenn du so willst. Ihre silbernen Waben dienen als Rezeptoren, die alle Arten von Energie aufnehmen können und damit sowohl die Ernährung als auch das Wachstum nach einer Teilung steuern. Über ein Bewußtsein im menschlichen Sinn verfügen sie nicht; sie entwickeln weder Gefühle, noch haben sie einen freien Willen. In ihren künstlichen Gehirnen steckt vielmehr etwas, das ich als paramechanisches Pseudo-Bewußtsein bezeichnen möchte. Dort entsteht die Psi-Ausstrahlung, mit deren Hilfe die telepathisch mit dem jeweiligen Wirt kommunizieren und ihn beeinflussen. Die Folgen dieses Vorgangs kennen wir. Die von dem Element befallenen Individuen werden aggressiv und empfinden Haß auf alles Fremde; kriegerische Instinkte bestimmen ihr Denken."
    „Feuer und Wasser", meinte Bully betroffen. „Die Pax-Aura will der Endlosen Armada den Weg ebnen und verhindern, daß es zu Auseinandersetzungen kommt. Das Element bezweckt das Gegenteil: Es hetzt die Völker der Milchstraße zum Krieg auf."
    „Die Blues sind sein erstes Opfer", bestätigte Taurec. „Sobald Si'it landet, ist es passiert Die Krebse werden die Eastside überschwemmen. Der Nährboden, den sie finden, ist entwicklungsgeschichtlich bedingt -und er ist gut."
    Bully nickte. Nach langen Jahrhunderten ständiger Konflikte und Bruderkriege war es erst mit der Eingliederung der Blues in die GA-VÖK gelungen, die vielen verfeindeten Volksgruppen zu friedlichem Miteinander und gegenseitiger Achtung zu bewegen. Die tief verwurzelte Kampfbereitschaft war jedoch immer noch latent vorhanden. Das Element würde nicht nur den Erfolg der GAVÖK zunichte machen, sondern letztlich auch den Krieg weit über die Grenzen der Eastside hinaustragen. „Wie können wir die Katastrophe verhindern?"
    Durch Taurec ging ein Ruck. Er wußte, daß sie keine Zeit mehr verlieren durften. „Komm!"
    Bully folgte ihm nach oben zur Steuerplattform. Vishna räumte bereitwillig den Platz vor der Kontrollpyramide, als sie die beiden sah. Sie kannte ihren Gefährten gut genug, um ihn auch ohne lange Erklärungen zu verstehen. Sie ahnte, daß er eine Lösung gefunden hatte.
    Taurec hockte sich auf den sattelförmigen Sitz und ließ die Hände wie spielerisch über die Sensoren der Pyramide gleiten. Durch das Sichtfenster im Schutzschirm erkannte Bully, daß sie SYZZEL vom Landefeld abhob. Zu spüren war davon nichts. „Die TRÜLIT TYRR landet 'soeben", bemerkte der Kosmokrat beiläufig. Er schien die Ruhe selbst. „Bis sie ihre Schleusen öffnet, ist der Spuk vorbei."
    Bully vermochte seine Ungeduld kaum mehr zu zügeln. „Willst du mir

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