1184 - Die Satanszahl
Abgesehen von den losen Blättern, die hin und wieder von einem Windstoß erwischt und in die Höhe geschleudert wurden.
Suko bewegte sich vom Dachrand weg. Seine Waffe hatte er stecken lassen. Er wusste selbst, wie schnell er sie ziehen konnte. Aber er besaß noch eine wichtige Waffe. Um sie einzusetzen, bedurfte es einer gewissen Vorbereitung, und die traf Suko beim Gehen.
Er holte die Dämonenpeitsche hervor, schlug den Kreis und ließ die drei Riemen aus der Öffnung rutschen. Jetzt war sie einsatzbereit, auch wenn sie wieder zurück in den Gürtel gesteckt wurde.
Vor seinem Mund tanzten die Atemwolken. Er ging und drehte sich dabei, weil er auch in der Bewegung nach vorwärts einen gewissen Überblick behalten wollte.
Wind, etwas Dunst, der Geruch von faulendem Laub, das alles umschwebte ihn, aber nicht der Gestank eines alten Zombies. Genau den wünschte sich Suko herbei.
Für ihn waren die Schornsteine sehr wichtig. Idealere Verstecke auf dem Dach gab es nicht. Zudem waren die meisten breit genug, sodass sich eine Person dahinter verbergen konnte. Zombies reagierten zwar nicht wie Menschen, sie besaßen keine Intelligenz, aber einen bestimmten Instinkt, der sie immer wieder zum Handeln antrieb und ihnen in bestimmten Situationen vorschrieb, was sie zu tun hatten. So würden sie dann die Deckungen ebenso geschickt ausnutzen wie auch normale Menschen.
Aber er hatte Pech.
Suko gab jetzt wenig auf seine eigene Deckung. Er duckte sich auch nicht mehr und lief von Schornstein zu Schornstein, um ihn zu umrunden, aber der Zombie zeigte sich nicht.
Dann war er auch nicht mehr auf dem Dach!
Suko gelangte zu der Erkenntnis, nachdem er hinter jeden Aufbau geschaut hatte. Ärgerlich blieb er stehen und warf einen letzten Blick in die Runde. Er dachte dabei an die Waffe des Killers. Mit ihr konnte er umgehen, das hatte er auch bewiesen. Es war sogar vorstellbar, dass er sich auf einem Nachbardach aufhielt, dort in guter Deckung lag, und Suko im Visier hatte.
Keine fremde Bewegung, abgesehen von den dünnen Nebelfetzen, die aus der Tiefe hochkrochen und über die Dächer hinwegtrieben. Es konnte auch sein, dass dieser Untote das Dach auf einem anderen Weg verlassen hatte. Möglicherweise gab es hier irgendwo eine Klappe oder Luke, durch die man ins Treppenhaus gelangen konnte.
Als Suko nach dieser Luke suchte, musste er einen Glasaufsatz passieren. Er hatte ihn bisher außer Acht gelassen. Es drang auch kein Licht aus ihm hervor zum Dach hoch. Anscheinend schien sich keiner in der Wohnung darunter aufzuhalten.
Suko blieb neben dem Gebilde stehen.
Die Scheiben waren schmutzig. Trotzdem gelang ihm der Blick in die Tiefe, und er schaute hinein in eine ziemlich geräumige Wohnung, zumindest in ein großes Zimmer.
Keine Lampe brannte dort. Es war auch keines der beiden Fenster im Dach geöffnet, und eine Bewegung in der Wohnung entdeckte Suko ebenfalls nicht.
Der Mieter musste sie verlassen haben. Er war nicht da. Allmählich schälten sich auch für Suko die Umrisse der Möbelstücke hervor. Er sah einen Schrank, ein Regal, und er entdeckte auch eine Couch, die günstig zum Fernseher stand.
Auch die plötzliche Bewegung fiel ihm auf.
Schräg unter ihm.
Jemand musste sich vom Boden her in die Höhe gereckt haben. Er stand, bewegte sich und dann fielen die Schüsse…
***
Suko war vorsichtig gewesen. Er hatte auf alles geachtet, nur das Ziwelicht hatte er nicht in seiner Rechnung gehabt, und direkt aus ihm wurde er beschossen.
Auch jetzt war der lange Schalldämpfer auf der Waffe nicht verschwunden, deshalb hörte er die Schüsse nicht. Auch den Schützen nahm er nur schemenhaft wahr. Vor ihm platzte das Glas weg.
Splitter jagten ebenso in die Höhe wie die Kugeln, die ihm um die Ohren pfiffen und zum Glück nicht trafen.
Der Zombie schoss nur. Er hatte zum Glück keine Maschinenpistole, sonst wäre die Chance für Suko gleich Null gewesen.
Suko warf sich zurück.
Das Platzen des Glases und das Klirren kamen ihm bekannt vor. Unten im Zimmer hatte er es gehört. Da hatte ihm das Glück zur Seite gestanden.
Hier weniger.
Es erwischte Suko mitten in der Bewegung. Zuerst dachte er an ein Stück Scheibe, die an der linken Seite seines Kopfes hinwegfuhr und dort einen glühenden Schmerz hinterließ. Sein Kopf stand plötzlich in Flammen. Er konnte seine Bewegungen nicht mehr kontrollieren. Er merkte selbst, dass er unkontrolliert um sich schlug und den Kontakt mit dem Boden verlor.
Hart prallte er auf den
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