Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1188 - Die Loolandre-Patrouille

Titel: 1188 - Die Loolandre-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
es abschießen. Wir müssen ihnen Feuerschutz geben."
    „Nein!" entschied Panheddor-Xar mit finsterem Gesicht. „Sie sind Feiglinge, wenn sie fliehen, anstatt bis zum letzten Atemzug zu kämpfen. Ein Barbar wird niemals Feiglinge unterstützen. Gebt meinen Befehl an alle Einheiten weiter, daß striktes Schießverbot besteht!"
    „Sofort, Kommandant", versicherte der Funker. „Und wenn sie entkommen?" erkundigte sich Dorsaddar-Zin zaghaft. „Fischen wir sie mit einem Traktorstrahl aus dem Raum", antwortete Panheddor-Xar. „Aber nur, weil mir befohlen wurde, auf sie aufzupassen. Selbstverständlich erhalten sie den Status von Kriegsgefangenen. Es würde die Ehre meiner Barbaren verletzen, Feiglinge als gleichberechtigt neben sich dulden zu müssen."
    „Da kommen sie!" rief Dorsaddar-Zin und deutete auf den großen Bildschirm, der die SOL zeigte.
    An der Außenhülle der hinteren Kugel war eine Explosion erfolgt. Offenbar hatten die Rebellen ein Hangarschott mit dem Strahlgeschütz ihres Beiboots zerschossen, weil es von der Zentrale verriegelt worden war.
    Im nächsten Augenblick raste ein diskusförmiges Boot aus der Öffnung. Sein Pilot befürchtete anscheinend Beschüß, denn er steuerte das Boot mit dreidimensionalen Ausweichmanövern vom Mutterschiff weg. Dort blitzte es wenig später auf, aber der Energiestrahl verfehlte sein Ziel. Noch fünfmal wurde auf die Flüchtenden geschossen, dann stellte die SOL das Feuer ein, da der Diskus sich der Kugelschale aus Torkrotenschiffen so weit genähert hatte, daß weiterer Beschüß diese Schiffe gefährdet hätte. „Die Leistung des Piloten war nicht schlecht", stellte Dorsaddar-Zin anerkennend fest. „Er bekommt dennoch keinen besseren Status als seine Freunde", erklärte Panheddor-Xar. „Befehl an alle Einheiten durchgeben, Funker! Beiboot ist von den Einheiten mit Traktorstrahlen aufzufischen, denen es am nächsten kommt!"
    Er hörte zu, wie der Funker in sein Mikrophon sprach und übersah deshalb, daß der Astrogator ihm verstohlen Handzeichen gab. „Was soll dieses Gewedel?" fragte er unwirsch, als er es bemerkte. „Das Beiboot ist viel zu schnell, Kommandant", berichtete Dorsaddar-Zin. „Und es beschleunigt immer noch. Es wird durchgebrochen sein, bevor der Funker deinen Befehl weitergegeben hat."
    Konsterniert blickte Panheddor-Xar auf die Anzeigen der Ortung. Erst allmählich dämmerte ihm, daß die Leute im Beiboot ganz offenkundig kein Asyl bei den Barbareneinheiten suchten, sondern etwas ganz anderes beabsichtigten. „Sie haben uns getäuscht!" brüllte er. „Warum schießt denn niemand auf sie? Haben unsere Gunner das Zielen verlernt?"
    „Du hast selbst striktes Schießverbot befohlen, Kommandant", erinnerte der Funker ihn. „Du glaabscher Schlunz!" donnerte Panheddor-Xar. „Ich hatte verboten, auf die SOL zu schießen und nicht, einen Durchbruchsversuch zu begünstigen! Gib das sofort den Schwachköpfen durch!"
    Er wandte sich zornbebend an Dorsaddar-Zin. „Und du schickst den Ausbrechern fünfzehn Schiffe hinterher. Sie sollen das Beiboot jagen und abschießen! Nein, nicht abschießen! Sie sollen es nur manövrierunfähig schießen und dann die Besatzung gefangennehmen. Ich will sie persönlich verhören."
    „Sollten wir die Verfolgung nicht persönlich leiten?" erkundigte sich der Astrogator. „Du sollst nicht versuchen, mit etwas zu denken, das nicht dafür geschaffen ist!" schrie Panheddor-Xar ihn an. „Befolge meine Befehle und sonst nichts!"
    „Ja, Kommandant", erwiderte Dorsaddar-Zin geknickt. „Feuerbefehl weitergegeben", meldete der Funker. „Zu spät", sagte Panheddor-Xar ungnädig. „Rufe die SOL an! Ich will sofort mit dem Kommandanten sprechen!"
    Nur Sekunden später meldete sich der Kommandant der SOL. „Brether Faddon", stellte er sich vor. „Ich kann nicht glauben, was unsere Ortung mir zeigt. Ihr habt nicht einen Schuß auf die Meuterer abgegeben, obwohl wir sie euch genau vor die Mündungen eurer Strahlgeschütze getrieben hatten! Das ist mir unbegreiflich."
    Panheddor-Xar erstickte fast an seinem Zorn. Es dauerte eine Weile, bis er wieder sprechen konnte. „Das alles war doch nur ein Täuschungsmanöver", erklärte er und merkte doch, daß dieser Brether Faddon ihm den Wind aus den Segeln genommen hatte. „Ich sollte die SOL zusammenschießen lassen."
    „Das wäre ein Willkürakt an Wehrlosen", stellte Brether Faddon fest. „Aber meinetwegen, lade diese Schande auf dich. Wir fürchten uns nicht vor dem Tod,

Weitere Kostenlose Bücher