1188 - Die Loolandre-Patrouille
aber du wirst weiterleben müssen und zeitlebens den Makel des Feiglings tragen. Ihr habt die Meuterer unterstützt. Ich weiß, daß sie in Funkverbindung mit euch gestanden haben. Jetzt wollt ihr es vertuschen, indem ihr die SOL und damit alle Spuren beseitigt."
„Das sind Lügen", entgegnete Panheddor-Xar matt, dann wallte der Zorn erneut in ihm auf. „Aber ich werde die Entflohenen jagen und einfangen lassen und dir dann gegenüberstellen. Dann wird die Wahrheit schon herauskommen -und wenn sich erweisen sollte, daß ihr mit ihnen gemeinsame Sache gemacht habt, werde ich euch alle durch die Mannschleusen springen lassen!"
Wutschnaubend schaltete er das Funkgerät aus. Dadurch entging ihm, daß Brether Faddons Gesicht sich plötzlich mit Schweißperlen bedeckte.
*
„Wie konnte das geschehen?" fragte Perry Rhodan entsetzt. „Wie konnten wir den Armadaprinzen verlieren?"
Ein leises Wimmern in der HzH-Verbindung machte ihn darauf aufmerksam, daß es noch andere Probleme gab. „Gucky?" fragte er. „Ras? Kann ich euch helfen?"
Ras Tschubai stöhnte unterdrückt, dann sagte er: „Laß uns ein wenig Zeit, Perry. Es ist ein Gefühl, als ob es mich zerrissen hätte."
Rhodan wollte erwidern, Ras und Gucky hätten schließlich die Cybermeds ihrer SERUNS, für die es eine Kleinigkeit wäre, Schmerzen mit entsprechenden Injektionen zu beheben. Er hielt die Erwiderung zurück, weil er einsah, daß die Freunde sehr wohl selbst entscheiden konnten, ob sie die Hilfe ihrer Cybermeds beanspruchten oder nicht.
Nach einer Weile hörte das Wimmern auf, und ein wenig später flüsterte Gucky: „Tut mir leid, Perry, aber ich brauchte ein kleines Ventil. Schmerzmittel wollte ich nicht nehmen, weil ich dann meine Empfindungen nicht hätte analysieren können. Ich hoffte herauszufinden, wodurch Nachor uns entrissen wurde. Leider vergeblich."
„Ich habe einen winzigen Anhaltspunkt gefunden", erklärte Tschubai. „Es ist nur die Deutung eines Gefühls, aber ich bin ziemlich sicher, daß sie nicht völlig falsch ist. Wir müssen im Hyperraum mit etwas kollidiert sein, das wohl einer Programmierung gehorchte. Es krallte sich mit unbekannten Kräften in uns allen fest und hätte uns wahrscheinlich zerrissen in dem Sinn, daß wir nur bruchstückhaft hier rematerialisiert wären. Natürlich konnten wir in entstofflichter Form nicht bewußt darauf reagieren, aber irgend etwas von Gucky und mir muß eine Entscheidung getroffen haben."
„Eine Entscheidung?" fragte Rhodan, nachdem er vergeblich auf eine Konkretisierung von Tschubais Erklärung gewartet hatte. „Über das Opfer", sagte der Ilt kläglich. „Ja, so muß es gewesen sein, Ras."
„Ich verstehe", sagte Rhodan tonlos. „Die fremdartigen Kräfte verlangten eine Erfüllung ihres Programms, entweder Bruchteile von uns allen oder einen von uns ganz. Das Los fiel sozusagen auf Nachor, weil eure gefühlsmäßige Bindung an ihn am relativ schwächsten war."
„Wir haben ihn geopfert", stellte Tschubai fest. „Ihr seid nicht dafür verantwortlich", widersprach Rhodan. „Nicht euer Bewußtsein fällte die Entscheidung, sondern emotionale Impulse von euch, auf die ihr keinen willentlichen Einfluß hattet. Die Wirklichkeit eurer gefühlsmäßigen Bindungen war der entscheidende Faktor. Der Vorgang spielte sich in Nullzeit ab. Ihr kamt also gar nicht zum Denken. Nein, ihr braucht euch keine Vorwürfe zu machen. Was wir allerdings tun müssen ist, zu überlegen, ob wir Nachor wiederfinden könnten und wie wir das anstellen sollten."
„Wir haben ihn einfach losgelassen", jammerte Gucky. „Hör auf, dich schuldig fühlen zu wollen!" sagte Perry Rhodan energisch. „Ich brauche eure Hilfe. Wollt ihr mich im Stich lassen?"
„Perry hat recht", sagte Tschubai. „Wir müssen darüber nachdenken, ob es eine Möglichkeit gibt, Nachor wiederzufinden und zu retten. Wie denkst du darüber, Gucky?"
Der Mausbiber schniefte, dann erklärte er: „Im Hyperraum etwas Bestimmtes finden zu wollen, ist etwa mit dem Versuch vergleichbar, in den Ozeanen Terras eine Stecknadel suchen zu wollen."
„Es ist aussichtslos", bekräftigte Tschubai. „Nicht ganz, sondern nur fast", sagte Rhodan sanft. „Im Fall der Stecknadel würde ich mich fragen, welches spezifische Gewicht und welche Wasserverdrängung sie besitzt.
Daraus könnte ich errechnen, bei welchem Wasserdruck sie aufhören würde zu sinken, dann wüßte ich, in welcher Tiefe ich zu suchen hätte. Es muß auch für die Suche
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