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1188 - Die Loolandre-Patrouille

Titel: 1188 - Die Loolandre-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betrat. Eine Wolke ebenso undefinierbarer wie starker Gerüche schlug ihm entgegen. Er sah, daß der Robotherd auf MANUELL geschaltet war und mehrere Töpfe und Kasserollen auf den Kochplatten standen. „Was hast du bloß angestellt?" fragte der Unsterbliche.
    Er versuchte, Denkbars Griff um den Wasserkran zu lösen. Es gelang ihm erst, als er die Daumen nach außen bog. Danach richtete er Denkbar auf. Der Pilot schwankte. Sein Gesicht war leichenblaß. Die Augen waren halb geschlossen. „Magentropfen!" ächzte er.
    Im nächsten Moment riß er sich los, warf den Oberkörper wieder über das Spülbecken und röchelte qualvoll bei dem vergeblichen Versuch, sich zu übergeben.
    Rhodan schüttelte mitleidig den Kopf, dann ging er zum Herd und beugte sich schnüffelnd über den ersten Topf. Was darin schwamm, hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit gekochtem und eingedicktem Dörrgemüse. Dem Geruch nach hätte es geschwefelte Silage sein können.
    Als nächstes inspizierte Rhodan den Inhalt einer Kasserolle. In ihr brodelte etwas, das eine Mischung aus gequollenen Sagokörnern mit braunen Nudeln zu sein schien - auf den ersten Blick jedenfalls. Auf den zweiten Blick erkannte Rhodan in den vermeintlichen Nudeln die wurmähnlichen Gebilde wieder, wie Gucky sie in dem Goon-Block der Armadamarketender gefunden hatte. Sie waren lediglich ein wenig heller geworden. Der Geruch war Rhodan nicht einmal besonders fremd. Er ähnelte dem aus sauren Kutteln mit Rosinen und Honigküchen, ein Gericht, das ihm die Schwester seines Onkels einmal vorgesetzt hatte. Nach Jahrtausenden bekam er eine Gänsehaut, wenn er daran dachte. „Er hat es tatsächlich ernstgenommen", murmelte er und schaltete den Herd aus.
    Danach überlegte er, ob er einen Medoroboter rufen sollte. Aber die vollen Töpfe und Kasserollen verrieten ihm, daß Denkbar von den Gerichten nur gekostet haben konnte.
    Danach mußte sein Magen sofort zur Selbsthilfe geschritten sein, so daß keine Vergiftung eingetreten war.
    Im Kühlschrank entdeckte er eine halbvolle Flasche Kräuterschnaps. Er goß ein Wasserglas randvoll, zog Denkbar energisch von der Spüle weg, hielt ihm die Nase zu und trichterte ihm den Kräuterschnaps ein.
    Der Pilot erstarrte mit weitaufgerissenem Mund, dann schnappte er verzweifelt nach Luft, während seine Hände an den Hals fuhren. „Das reicht!" sagte Rhodan scharf. „Mund zu!"
    Gehorsam schloß Denkbar den Mund. Danach stierte er Rhodan aus weitaufgerissenen tränenden Augen vorwurfsvoll an. Aber er würgte nicht mehr, und allmählich kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück.
    Rhodan nahm einen Schluck aus der Flasche, füllte das Wasserglas neu und hielt es dem Piloten hin.
    Entsetzt wich Denkbar zurück. „Ich bin Antialkoholiker!" rief er mit allen Anzeichen von Abscheu. „Es war unverantwortlich von dir, mir Alkohol einzuflößen."
    „Es war unvermeidlich - und es hat dir geholfen", stellte Rhodan fest. „Und zweifellos war es klüger als deine Entscheidung, von Nahrungsmitteln zu kosten, die für einen völlig unbekannten Metabolismus bestimmt waren."
    „Aber Gucky hat doch gesagt...", begann Denkbar.
    Rhodan unterbrach ihn. „Wenn Gucky sagt, du sollst ohne Raumanzug aus der Schleuse gehen, tust du es dann auch? Wir haben so schon Probleme genug, da müssen wir uns nicht noch selber welche machen." Er stellte das Glas ab. „Ich gehe jetzt hoch. Wir müssen nämlich zur BASIS zurückfliegen. Wenn du noch zu schwach bist, leg' dich ruhig hin. Ein bißchen kenne ich mich auch mit Navigation aus."
    „Ja, Perry", sagte Denkbar und wischte zuerst mit dem linken und dann mit dem rechten Unterarm unter der Nase entlang: Fff! Fff!
    Rhodan seufzte und verließ die Kombüse.
     
    *
     
    Als die THE REAL MCCOY nach der dritten Überlicht-Phase in den Normalraum zurückfiel - wenn in der Lichtsphäre vor dem Loolandre überhaupt von einem Normalraum gesprochen werden konnte -, heulten die Alarmsirenen.
    Perry Rhodan schaltete sie aus. „Torkroten", stellte er fest.
    Es war nicht zu übersehen. Die Raumschiffe, die in diesem Sektor so dichtgestaffelt standen, daß sie nicht nur die Ortungsbildschirme füllten, sondern auch durch das transparente Kanzeldach zu Dutzenden mit bloßem Auge gesehen werden konnten, hatten alle die für Barbareneinheiten typische schlanke Pfeilform (von 800 Metern Länge und 40 Metern Durchmesser) mit nadelspitz zulaufendem Heck, blütenförmig „aufgeblättertem" Bug und den an pylonenartigen Aufsätzen befestigten

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