119 - Das Ultimatum der Aliens
überzeugt?«
»Mich haben Sie überzeugt, Mr. Ballard«, sagte Sally spontan. »Ich glaube ihnen, und ich vertraue Ihnen.«
Ich schmunzelte. »Wunderbar. Eine Stimme habe ich schon. Und wie steht’s mit Ihnen, Cliff?«
Der Mann nickte langsam. »Ja, Mr. Ballard. Ich bin bereit, Ihnen auch zu vertrauen.«
»Na großartig«, erwiderte ich. »Übrigens: Für Sie beide heiße ich Tony, klar?«
***
Sobald es sich herumgesprochen hatte, daß die Gefahr gebannt war, ließen sich die Menschen nicht mehr davon abhalten, sich dem Raumschiff zu nähern.
Hunderte Fotos wurden gemacht. Alle wollten dieses einmalige Erlebnis im Bild festhalten, wollten auf einem Foto mit dem UFO zu sehen sein.
Polizei und Armee schafften lediglich zu verhindern, daß jemand in das Raumschiff gelangte. Ich war hundemüde, hatte seit einer Ewigkeit nicht mehr geschlafen, suchte mir aber auch jetzt noch kein ruhiges Plätzchen.
Erst mußte ich mein Versprechen einlösen; doch ich schaffte es nicht, an Noel Bannister heranzukommen. Er war von Reportern belagert, und er entschloß ich spontan, eine Pressekonferenz abzuhalten.
Einige hohe Tiere machten sich dann wichtig, sprachen von ihren Verdiensten und wie stolz sie auf ihre Leute wären. Es wurde viel Unsinn geredet, doch wir, die es besser wußten, mischten uns nicht ein.
Wir hielten uns im Hintergrund, und ich wartete geduldig, bis Noel Bannister für mich Zeit hatte. Vorerst präsentierte er der Presse noch die Aliens.
Und dann hatte es Noel endlich hinter sich.
»Mann, bin ich geschlaucht«, stöhnte er und ging mit mir in einen Raum, in dem wir allein waren. Ich hatte ihn darum gebeten. »Also«, sagte er und setzte sich. »Was hast du auf dem Herzen?«
Ich sagte es ihm.
»Weißt du, was du da von mir verlangst?« ächzte der CIA-Agent. »In diesem Land gibt es Gesetze…«
»Und jene, die sie handhaben, haben in Cliff Belfords Fall versagt«, fiel ich meinem Freund ins Wort. »Der Mann ist unschuldig ! Ich werde es beweisen.«
»Wieso kann er nicht bis dahin ins Gefängnis gehen?«
»Ein Unschuldiger? Das ist nicht dein Ernst! Noel, ich habe dich noch nie um einen Gefallen gebeten, und wenn du mich brauchst, bin ich immer zur Stelle. Nun tu du einmal etwas für mich. Sorge dafür, daß ich nicht wortbrüchig werde.«
»Du hättest vorher mit mir reden sollen.«
»Ich tue es jetzt, und ich erwarte von dir, daß du dich für Cliff Belford so einsetzt, als wäre er dein unehelicher Sohn!«
Noel Bannister seufzte geplagt, »Na schön, Tony. Ich werde sehen, was ich tun kann. Das wird ein langes teures Gespräch mit General Mayne.«
»Das macht nichts«, antwortete ich. »Die Kosten übernehme ich.«
***
Ich erreichte, was ich wollte. Cliff Belford und Sally Jones verschwanden in der Versenkung, und ich begab mich zu Jonathan Banks, um mit ihm zu verhandeln.
Er hatte wegen Albritton große Probleme, obwohl der Mann nicht in seinem Auftrag gehandelt hätte. Hinzu kam, daß ihm aus allen Ländern Geld zufloß.
Geld, das ihm nicht zustand, das diesen tapferen Freiwilligen gehörte, die sich opfern wollten, um die Menschheit zu retten. Banks würde keinen Cent zurückfordern, das versprach er mir.
Blieb nur noch eines: Was sollte mit den Aliens geschehen? Der erlösende Impuls kam von Japa: Das Raumschiff konnte auch mit einer anderen Aminosäureverbindung starten.
Mit einer Verbindung, wie sie zum Beispiel in Tieren vorkam. Dazu war es allerdings nötig, das Raumschiff umzurüsten. Wir versprachen der Nummer eins der Außerirdischen jede Unterstützung.
Material, Techniker… Sie konnte alles bekommen, nur keine Menschen für die Destillationskammern.
Drei Tage arbeiteten die Menschen und die Aliens gemeinsam im UFO. Noel Bannister beschaffte inzwischen die Tiere: eine Hammelherde, die in der Nähe des Raumschiffs weidete.
Als es dann soweit war, wurden die Tiere an Bord gebracht. Man füllte die Tanks, und dann warteten wir alle gespannt auf den Start.
Die Antriebsaggregate begannen zu dröhnen. Rundfunk und sämtliche Fernsehanstalten waren anwesend, als das Raumschiff unter dem erleichterten Jubel der Menschen von der Erde abhob.
Es stieg hoch, immer höher, wurde zu einem winzigen goldenen Punkt, der kurz darauf im strahlenden Blau des Himmels verschwand. Einmal meldete Japa sich noch mit einer kurzen Grußbotschaft.
Dann riß die Verbindung ab.
Wir hörten nie wieder von den Aliens…
ENDE des Dreiteilers
[1] Siehe Tony Ballard Nr. 117 »Die Monster aus dem
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