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1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt

Titel: 1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schwärze zu schweben, nur von kalt glitzernden Punkten umgeben.
    Er spürte, wie sich seine Herzmuskulatur zusammenkrampfte.
    Die Gravitationsrotoren gaben die Atomsonne endgültig frei. Nur ein hauchdünnes Fesselfeld umgab den neuen Stern, aber auch es würde sich bald desaktivieren. Der Zeitpunkt war exakt vorausberechnet.
    Inzwischen hatte sich Morkenschrots Flaggschiff zwanzigtausend Kilometer von der Versuchsanlage entfernt. Kein anderes Schiff befand sich in der Nähe.
    „Noch zehn Sekunden!" meldete sich Russelwussel. „Wie hat er das gemacht?" Der Matten-Willy sprach von sich selbst als „er" und verwechselte auch ständig „mir" und „mich".
    Stalion Dove wollte bereits zu einer Antwort ansetzen. Auf dem Bildschirm gewahrte er einen schwachen Lichtblitz. Die Ortung aktivierte sich.
    „Holk!" schrie jemand abgehackt. „Halber Holk!"
    Auf dem Wärmeschirm erkannten sie das Wrack eines Schiffes. Es sendete auf schwacher Leistung und strahlte den üblichen Notruf aus. Sein Heck war in eine Wolke glitzernder Punkte gehüllt. Das Wrack tauchte in unmittelbarer Nähe der Kunstsonne aus dem Linearraum auf.
    Morkenschrot schrie etwas in das Funkgerät, aber es war sinnlos.
    Geistesgegenwärtig hieb der Überschwere auf den Aktivierungssensor der Schutzschirmanlage. Das Schiff hüllte sich in seinen Paratronschirm und beschleunigte, um rascher aus der Gefahrenzone zu kommen.
    Die LAS VEGAS! schrien die Gedanken des Hanse-Spezialisten.
    Es darf nicht sein!
    Ein greller Lichtblitz zuckte über die Bildschirme, und die Insassen des Schiffes hielten schützend die Hände vor die Augen. Das Wrack des Schweren Holks raste in die Gravitationsrotoren hinein und warf sie in alle Richtungen davon. Die Computer meldeten augenblicklich Totalschaden..
    Die LAS VEGAS traf auf die Kunstsonne. Sie riß sie auseinander, und das Schiff verging zusammen mit ihr in einer gigantischen Explosion. Kleine Gravitationswellen breiteten sich nach allen Seiten aus und schüttelten das Flaggschiff durch.
    „Weg!" keuchte Stalion Dove. Ihm war als einzigem klar, was die glitzernde Wolke am Heck des Wracks zu bedeuten hatte. Der Bildschirm blieb jedoch dunkel. Das winzige Teil des Elements der Kälte war verschwunden.
    Dem Hanse-Sprecher brach der Schweiß aus. Er rechnete hoch, wie viele Sonnen sie benötigten, um das Element als gesamtes auszuschalten. Die Vorstellungen wuchsen ins Unermeßliche. Nicht einmal eine Nova würde ausreichen, einen Teil unwirksam zu machen. Es sei denn, es handelte sich um eine verzögerte Nova, die die Energie des halben Universums in sich aufgespeichert hatte.
    „Es besteht keine Gefahr!" meldete die Schiffspositronik. „Die Gravitationsrotoren sind vernichtet."
    Nachwirkungen waren also nicht zu erwarten.
    Die Hyperinpotronik der Hundertsonnenwelt meldete sich und teilte mit, daß die Fabrikationsanlagen bereits neue Gravitationsrotoren fertigstellten.
    Stalion Dove ließ sich mutlos in einen Sessel sinken. Was hatte ein neuer Versuch für einen Wert? Sie würden es nie schaffen.
    „Zurück zur Oberfläche", sagte er zu Morkenschrot. Der Überschwere nickte düster. Er steuerte das Schiff der Oberfläche entgegen, während um die Hundertsonnenwelt reger Funkverkehr entstand. Etliche tausend Fragmentraumer erschienen, und dann kam plötzlich Kontakt zu einem weiteren GAVÖK-Verband zustande.
    Der Funkkode wies eindeutig auf Tormsen Vary hin. Kurz darauf hatten sie den Ertruser auf dem Bildschirm.
    „Chort!" ächzte Stalion Dove ahnungsvoll. „Es ist also geschehen!"
    „Der Stützpunkt ist in die Minuswelt gestürzt", berichtete Vary.
    „Mit ihm viele Fragmentraumer. Das Steuerplasma und alle Lebewesen konnten gerettet werden. Ein Matten-Willy ist als Todesopfer zu beklagen!"
    „Es hat alles keinen Sinn mehr", hauchte Stalion. „Unsere Versuche sind sinnlos geworden." In knappen Sätzen berichtete er von dem, was vorgefallen war. Varys hellrote Haut wurde gelblich blaß.
    „Hölle!" knurrte er. „Ich könnte dieses Element der Kälte eigenhändig..."
    Überall in den Schiffen schrillten die Alarmsirenen. Das Zentralplasma reagierte endgültig auf die Bedrohung.
    „Nach neuen Hochrechnungen versucht das Kälteelement, die Hundertsonnenwelt in die Zange zu nehmen", teilte die Hyperinpotronik emotionslos mit.
     
    5.
     
    MASCHINE ACHT nahm die PRIMAT DER VERNUNFT in sich auf wie ein Riesenfisch eine winzige Beute. Das grün leuchtende Spitzkegelschiff verschwand in dem Raumschiffsgiganten mit

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