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1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt

Titel: 1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentralplasmas und die ausgedehnte Anlage der Hyperinpotronik sowie die Betonflächen mehrerer Raumhäfen und Fabrikationsanlagen. Am Horizont leuchtete, leicht verzerrt durch den Schleier der Atmosphäre, Soltown, die Hotelstadt. Sie bildete den größten Wohnkomplex auf der Hundertsonnenwelt und bestand aus modernsten Hochhäusern und ausgedehnten Bungalowanlagen.
    Sie diente nicht den Zwecken der Robotkultur und war von den Posbis extra für Fremde errichtet worden.
    Stalion Dove nahm den Blick vom Hauptbildschirm und richtete ihn auf die Monitorenreihe, die die Haupthalle des Kugelraumers zeigten. Auf umfangreichen Antigravanlagen schwebten dort die Gravitationsrotoren, und zwischen ihnen in dem hyperenergetischen Feld, das sämtliche Aggregate des Schiffes sowie die Computer beeinflußte, hing der sich rasend schnell drehende Ball der neuen Sonne. Sanft und ohne Rucken trug das Schiff die Anlage in das All hinaus. Es verlangsamte seine Fahrt und kam exakt zehntausend Kilometer außerhalb der Sonnen zum Stillstand.
    „Gravitationsmessungen!" verlangte der Hanse-Spezialist. Von sicherem Ort aus gab Russelwussel ihm die Daten durch.
    Morkenschrot hing noch immer über der Steuerkonsole seines Schiffes und schien mit ihr eine Einheit zu bilden.
    „Bereitmachen zum Ausschleusen!" nickte Dove. „Wo steckt G'irp?"
    Es stellte sich heraus, daß der Blue nicht mit an Bord gegangen war. Dove schimpfte.
    „Er stiehlt uns die Zeit, dieser Verrückte", sagte er. „Wenn er erst nach der Landung mit der Reinigung der Gravitationsrotoren beginnt, dauert es zu lange!"
    „Was willst du tun?" fragte Morkenschrot.
    „Was bleibt mir übrig?" entgegnete der Hanse-Spezialist. „Ich muß die Reinigung mit übernehmen!"
    Er beobachtete, wie der Überschwere das große Hangartor auffahren ließ. Das Schiff ruhte jetzt absolut bewegungslos im Raum. Ein leises Raunen kam auf und setzte sich durch die gesamte Zentrale fort. Alle blickten gespannt auf den Kommandanten.
    Morkenschrot holte einmal tief Luft.
    „Ausschleusung beginnen", flüsterte er fast unhörbar. Seine Augen brannten und hefteten sich auf die Bildschirme und die Anzeigen der Kontrollgeräte zugleich.
    Langsam setzte sich das Antigravsystem mit den Gravitationsrotoren in Bewegung. Zunächst war der Vorgang kaum zu erkennen. Er drückte sich in Bruchteilen von Millimetern aus.
    Erst nach und nach entstand eine sichtbare Verschiebung, und der Vorgang beschleunigte sich immer mehr. Nach einer Viertelstunde hatte die Versuchsanlage das Schiff verlassen, und Morkenschrot machte, daß er mit seinem Schiff davonkam. Was jetzt kam, erfolgte alles über Fernsteuerung unter positronischer Aufsicht. Nicht einmal Posbis waren bei den Gravitationsrotoren eingesetzt.
    Stalion Dove beobachtete den Ball in der Mitte der Anlage. Er war nur an wenigen Stellen sichtbar, aber er leuchtete grell. Das Fusionsplasma hatte sich immer mehr in Rotation versetzen lassen.
    Inzwischen waren die Werte konstant, das Gebilde hatte genügend Schwerkraft entwickelt. Sie hielt sich mit der Fliehkraft die Waage.
    Die künstliche Sonne hatte gute Lebenschancen.
    „Freilassen!" sagte Dove. Morkenschrot gab die Anweisung weiter.
    Jetzt kam es auf jede Kleinigkeit an. Keine Störung durfte die Impulse beeinträchtigen, die auf die Gravitationsrotoren einwirkten.
    Das Antigravfeld erlosch. Im freien Fall hing das Gebilde im Leerraum, und die Computer brachten es in die richtige Bahn.
    Langsam zogen sich die Rotoren zurück. Sie schoben sich in allen Richtungen davon, und die kleine Atomsonne blieb an ihrer Stelle und rotierte vor sich hin.
    Fasziniert verfolgte der Hanse-Spezialist den Vorgang. Es fehlte nicht mehr viel, und er war abgeschlossen. Ein neuer Stern war geboren, eine kleine Atomsonne.
    Das Tragische an seinen Bemühungen wurde ihm bewußt. Da trat er als Schöpfer neuer Kräfte auf und war gleichzeitig hilflos gegenüber jener Bedrohung, die über der Hundertsonnenwelt hing und die sie nicht aus der Welt schaffen konnten. Mit keinem Mittel war das Element der Kälte zu vertreiben.
    Ob die Kosmokraten Hilfe wußten? Es war unwahrscheinlich, denn dann wären sie bestimmt mit ihrem Spezialschiff SYZZEL zur Zentralwelt der Posbis gekommen oder hätten Reginald Bull und Julian Tifflor Hinweise gegeben.
    Nichts war. Die Milchstraße hatte sich in Schweigen gehüllt. Sie schloß die Augen vor der Gefahr, und Stalion Dove bildete sich für einen winzigen Moment ein, allein mitten in einer endlosen

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