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1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt

Titel: 1192 - Angriff auf die Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefühle denken, die er manchmal hegte und manchmal unterdrückte.
    Psychologen hätten ihn als einen Schizomoralisten bezeichnet, da er einerseits ein willfähriger Diener des Herrn der Elemente war, der alle Befehle ohne Skrupel ausführte, andererseits ein organisches Wesen von bereits über 4 000 Jahren darstellte, das Gewissensbisse ebenso kannte wie jedes Intelligenzwesen des Universums.
    Das Element der Lenkung schob die selbstquälerischen Gedanken zur Seite und konzentrierte sich mehr auf die bevorstehende Entwicklung. 1-1-Sirsch wußte, worum es ging. Er hatte seine Befehle empfangen und würde neue erhalten. Und er hatte zu Kazzenkatt von einer neuen Waffe gesprochen, die den Sarlengort neugierig gemacht hatte.
    Der Roboter durchquerte Hallen und Verbindungstunnels. Sie waren grell erleuchtet und schmerzten Kazzenkatt in den optischen Teilen seiner Sinnesorgane. Er bewegte sich ungeduldig in seinem Sitz.
    „Verzeih", klang die Stimme des Anin Ans auf. „Es geht nicht viel schneller, und wir müssen die subgelagerten Sicherheitslabors innerhalb des Hochenergietrakts aufsuchen!"
    Kazzenkatt brummte etwas, was zustimmend klingen sollte. Der Anin An wies den Roboter an, schneller zu fahren. Zwischen Kolossen aus Stahl, Robotern so hoch wie Berge, die durch kilometerlange Räumlichkeiten marschierten und immer wieder kleine Maschinen ausstießen wie ein gebärendes Ungetüm, raste das Gefährt hindurch und reihte sich in eine Schlänge kleinster Fahrzeuge ein, die alle denselben Weg hatten.
    Das Element der Lenkung war zufrieden. Es gelang ihm ein wenig, die schaurige Kälte abzustreifen und Verständnis für die Anin An und ihren einzigen Lebenszweck zu finden. Es wurde gearbeitet in MASCHINE ACHT. Ohne das Element der Technik hätte es den Dekalog der Elemente nicht in dieser vollendeten Form gegeben. Die Anin An lieferten die Technik und machten die Erfindungen. Das Element des Krieges wurde von ihnen geschaffen, sie stellten auch die Elemente des Raumes her. Raumelemente waren als einzige für den Transport der Elemente des Geistes einsetzbar, und so griff eines ins andere. Die Anin An waren die wertvollste Stütze des Dekalogs.
    Ein energetisches Feld legte sich um den Roboter. Gleichzeitig bauten sich Andruckabsorber auf. Das Gefährt raste in einen sich spiralig dahinwindenden Korridor hinein, der sich nach einer Weile abwärts senkte und im Endstück senkrecht in die Tiefe reichte. Zu spüren war es nicht, Kazzenkatt entnahm es den Kontrollanzeigen, deren Konsole sich zwischen seinen Beinen befand.
    Der Roboter schoß in das Zentrum von MASCHINE ACHT, einem Hohlraum von gut zehn Kilometern Durchmesser, der von fliegenden Etagen und dem frei schwebenden Hochenergietrakt zu siebzig Prozent ausgefüllt wurde. Darum herum befanden sich Laborgebäude und die Reparaturanlagen für die Kyborgs.
    Kurz darauf drang das Gefährt in eine schmale Lücke zwischen den Hochenergiemeilern ein, nur durch einen dünnen Schutzfilm von den stark strahlenden Gebilden getrennt. Voraus tauchten die subgelagerten Sicherheitslabors auf, und 1-1-Sirsch setzte den Roboter auf einer Plattform ab, die gut hundert Meter in die Bodenlosigkeit hineinragte. Über der Plattform erhob sich die violette Glocke eines kombinierten Schutzschirms.
    Kazzenkatt sprang ungeduldig auf den Boden. Fiebrige Neugier hatte ihn ergriffen. Er wußte, daß, wenn die Anin An eine Erfindung ankündigten, es sich nicht um ein Spielzeug handelte, sondern um eine ernstzunehmende Waffe.
    „Wir nennen sie Sakoder", sagte 1-1-Sirsch, und seine schwankende Stimme verriet Unsicherheit und machte das Element der Lenkung stutzig. „Sie ist nicht unsere Erfindung!"
    Kazzenkatt blieb stehen.
    „Was dann?" schrillte er. „Du hast sie als eure Erfindung angekündigt!"
    „Die Zeit reichte zu einer ausführlichen Erklärung nicht aus", gestand der Anin An.
    „Du hast mich betrogen!" schrie Kazzenkatt außer sich. „Keine Erfindung deines Volkes! Wo hast du die Waffe her?"
    Sollte 1-1-Sirsch so unvorsichtig gewesen sein, sie in der Milchstraße erbeutet zu haben? Hatte man sie ihm als Windei untergeschoben?
    Plötzlich fror ihn wieder, weil er an eine Falle der Kosmokraten dachte, an eine Hinterlist von Taurec und Vishna und diesem Ernst Ellert.
    „Nein, beruhige dich!" fiepte 1-1-Sirsch erschrocken und entschuldigte sich tausendmal. „Auf die Waffe ist Verlaß. Es ist nur nicht abzusehen, ob sie eingesetzt werden kann!"
    Er berichtete dem Element der Lenkung

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