1196 - Die WaffenhÀndler von Mrill
befahl Boromangat Xu. Er war blaß geworden. Zornig blickte er seinen General an. „Was hast du dazu zu sagen, Bosman Boss?"
„Ich meine, wenn ihr Krieg führen wollt, dann solltet ihr das den Soldaten überlassen. Mit dilettantischen Aktionen richtet ihr nur ein Chaos an. Weiter nichts."
„Dann wirst du endlich in den Kampf eingreifen?"
„Natürlich. Offen bleibt aber, wie es weitergeht, wenn wir MASCHINE SECHS erobert haben."
„Danach folgt der Krieg gegen die Maahks."
„Wir werden noch darüber reden", erwiderte Bosman Boss kühl.
„Rechne lieber nicht mit unserer Unterstützung für einen derartigen Wahnsinn."
Boromangat Xu musterte seinen General, als sehe er ihn zum erstenmal. Bis jetzt war ihm noch nicht der Gedanke gekommen, die Militärs könnten ihm die Gefolgschaft verweigern. Deshalb trafen ihn die Worte des Offiziers wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
Bosman Boss hatte ihm die Grenzen seiner Macht aufgezeigt, und der Präsident von Uschenba war klug genug, ihm in dieser Situation nicht zu drohen. Boromangat Xu pflegte grundsätzlich niemandem Vergeltung anzukündigen, wenn er nicht absolut sicher war, daß er die Mittel hatte, seine Drohung wahrzumachen. Er schwor sich allerdings, Bosman Boss so bald wie möglich zu zeigen, wie der Herr von Uschenba mit Offizieren umsprang, die ihm nicht bedingungslos gehorchten.
„Wir lösen eines der Probleme nach dem anderen", erklärte er mühsam gefaßt. „Zunächst geht es um das Schicksal unseres Volkes.
Ochlemech hat allzu deutlich seine Ansprüche angemeldet. Wenn wir ihn gewähren lassen, verlieren wir unsere Freiheit. Wenn wir ihn jetzt nicht aufhalten, werden wir es nie mehr können."
„Und das nächste Problem ist Mirona Thetin", fügte Wargat Syton hinzu. „Faktor Ihat sich Ochlemech zwar gebeugt, aber ich bin sicher, daß sie die erste beste Gelegenheit nutzen wird, ihn zu beseitigen, um dann die Macht über dieses Raumschiff und über uns Tefroder zu übernehmen. Wenn ihr damit einverstanden seid, Untertanen eines Meisters der Insel zu werden, dann weigert euch nur weiterhin, für uns und unsere Freiheit zu kämpfen. In meinen Augen ist jeder ein Verräter, der sich nicht auf unsere Seite und auf die aller tefrodischen Völker stellt."
„Ich muß mit Thera Dokret reden", sagte Chirt Torp. „Ich kann keine Entscheidung ohne sie treffen."
„Redet nur miteinander", erwiderte Boromangat Xu verächtlich.
„Hoffentlich bemerkt ihr es, wenn sie euch zusammenschießen."
Er stieß General Bosman Boss an und eilte mit ihm hinaus. Noch herrschte Ruhe auf den Gängen, und die beiden Männer erreichten die Quartiere der Mannschaften, ohne aufgehalten worden zu sein.
Dann erst heulten die Alarmpfeifen auf. Sie zeigten an, daß jeden Moment mit einem Angriff der Anin An zu rechnen war. Mit lauter Stimme erteilte der General seine Befehle.
Boromangat Xu atmete auf, als er sah, daß seine Soldaten zu den Waffen griffen.
„Du hast vorgeschlagen, die Zentrale zu stürmen", sagte der General.
Der Präsident von Uschenba blickte ihn fassungslos an.
„Hast du den Verstand verloren?" entgegnete er. „Ich habe nicht vorgeschlagen, sondern..."
„Nicht so laut", unterbrach ihn Bosman Boss. „Wir suchen den Erfolg. Wir wollen MASCHINE SECHS in die Hand bekommen, aber das erreichen wir nicht, wenn wir die Zentrale einnehmen, sondern nur dann, wenn wir die Kontrolle über den Pedotransmitter gewinnen und dadurch den Nachschub für die Anin An unterbrechen. Wenn wir das geschafft haben, können wir an die Zentrale denken."
Der General mußte den Kopf in den Nacken legen, um zu Boromangat Xu aufsehen zu können, der ihn weit überragte.
In den Augen des Diktators von Uschenba leuchtete es auf, und ein flüchtiges Lächeln glitt über seine Lippen.
„Also schön", lenkte er ein. „Ich überlasse es den Fachleuten, MASCHINE SECHS zu erobern."
*
„Wenn uns jemand zu nahe kommt, betätige ich den Zünder", drohte Grek 0. Er wälzte sich auf dem Heck des Gleiters herum, löste die Hacke von seinem Stiefel und drückte ein erbeutetes Modul in die Positronik. „Dieser Baustein entspricht zwar nicht ganz meinen Vorstellungen, reicht aber vollkommen aus. Damit erziele ich zumindest neunzig Prozent der Wirkung, die ich anstrebe."
„Damit kannst du also nicht alle Sauerstoffwelten in Andro-Beta zerstören, sondern nur einen Teil?" entgegnete Taurec. „Auch das wirst du nicht tun."
„Ihr habt wirklich begriffen, um was es geht." Der
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