1196 - Die WaffenhÀndler von Mrill
Wenn die Maahks merken, daß die Tefroder ihnen auf die Spur gekommen sind, besteht die Gefahr, daß sie die Bomben zünden. Es ist genau das geschehen, was wir verhindern wollten. Zur Zeit läuft eine Propagandasendung gegen die Maahks, wie sie abscheulicher kaum sein könnte."
Taurec schüttelte den Kopf.
„Ich hätte nicht gedacht, daß der Offizier so unvernünftig ist. Auf mich machte er den Eindruck, als hätte er das Problem erfaßt."
„Wer sagt denn, daß er die Meldung weitergegeben hat?" fragte Bully. „Dafür kann jeder andere der Soldaten verantwortlich sein.
Sein Fehler war, daß er es ihnen verraten hat."
„Die Meldung hat aber auch etwas Positives", bemerkte Vishna.
„Ich habe Videosendungen aufgefangen, die von Gegnern des Regimes ausgestrahlt worden sind. In ihnen wird zum Widerstand gegen den totalitären Herrscher Boromangat Xu aufgerufen. Es könnte sein, daß sich die Bewohner dieses Planeten im Lauf der nächsten Zeit von ihm befreien."
„Wir werden uns da nicht einmischen", erklärte Taurec. „Wir starten zum Zentrum der Galaxis."
Bully gähnte.
„Eigentlich hätte ich ganz gern noch etwas geschlafen", seufzte er.
„Aber dazu ist wohl keine Zeit mehr. Manchmal ist es doch von Nachteil, daß die SYZZEL so schnell ist."
7.
Boromangat Xu fing den Energiestrahler auf, den ihm einer seiner Offiziere zuwarf. Das Magazin der Waffe, die er bisher benutzt hatte, war leer, und er hatte keinen Ersatz dabei. Achtlos ließ er diese Waffe fallen und feuerte mit der neuen auf einen Anin An, der so groß war, daß er nahezu den ganzen Gang ausfüllte.
Wie aus dem Nichts heraus tauchte Mirona Thetin vor ihm auf.
Furchtlos trat sie aus einem Seitengang hervor und erschien so überraschend auf der Szene, daß Boromangat Xu sie beinahe erschossen hätte.
„Hier entlang", sagte sie und zeigte in den Gang hinein, aus dem sie gekommen war. „Wenn ihr zum Pedotransmitter wollt, dann folgt mir."
„Warum sollten wir das tun?" entgegnete er. „Der Weg ist frei. Das war der letzte der Anin An, der uns hätte aufhalten können."
Sie schürzte verächtlich die Lippen.
„Wenn du dich mit deinen Leuten ins Verderben stürzen willst, dann tu das", sagte sie. „Schon am nächsten Panzerschott ist Schluß für euch."
Bosman Boss trat an Boromangat Xu vorbei.
„Wir gehen mit dir", erklärte er. „Wir brauchen dringend Informationen. Du scheinst sie zu haben."
„Das ist richtig." Sie nickte. „Ich. habe mich ein wenig umgesehen - bevor ihr losgeschlagen habt."
Boromangat Xu sah ein, daß er sich dem General beugen mußte.
Seine eigenen Offiziere hatten mit ihren schwerbewaffneten Soldaten die Quartiere verlassen, waren aber noch nicht bei ihm.
Daher hielt er es für ratsamer, sich zurückzuhalten.
„Also gut, General", lenkte er ein. „Gehen wir."
Mirona Thetin blickte ihn triumphierend an. Sie hatte einen kleinen, für sie ungemein wichtigen Sieg errungen. Boromangat Xu lächelte. Er ließ sich nicht anmerken, wie sehr er ihr den Erfolg mißgönnte.
„Wir müssen sie im Auge behalten", sagte Wargat Syton, der sich zu ihm gesellte. „Ich werde nicht zulassen, daß sie das Kommando übernimmt."
„Wir werden sie rechtzeitig bremsen", erwiderte Xu. „Solange sie von Nutzen für uns ist, kann sie das große Wort führen, aber damit ist es vorbei, wenn wir das Schiff in der Hand haben. Dann beseitigen wir den Chronimalschwarm und lassen sie damit gleichzeitig verschwinden."
„Eine gute Idee", lobte Syton. Voller Sorge fügte er hinzu: „Es ist verdächtig ruhig. Das gefällt mir nicht."
Boromangat Xu drehte sich um. Hinter ihm folgten mehr als hundert bewaffnete Soldaten. Weitere rückten auf anderen Gängen auf den Pedotransmitter vor. Doch nirgendwo waren Anin An oder Maskenelemente zu sehen. Es schien, als wollten Ochlemech und 1-1-Barzen sich nicht verteidigen.
Mirona Thetin blieb vor einem geschlossenen Schott stehen.
„Von hier aus ist es nicht mehr weit", sagte sie. „Vielleicht noch hundert Meter. Alle Zugänge sind mit Panzerschotten gesichert.
Aber an dieser Stelle ist eine Lücke. Ich habe beobachtet, daß ein Anin An Reparaturarbeiten durchgeführt hat."
Sie ließ sich von einem der Soldaten einen Desintegratorstrahler geben und schnitt damit eine große Platte aus der seitlichen Wandverkleidung. Als das herausgetrennte Segment auf den Boden polterte, wurde deutlich, was Faktor Igemeint hatte. Ein Anin An hatte an Druckleitungen gearbeitet, die hinter
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