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1197 - Der Psi-Schlag

Titel: 1197 - Der Psi-Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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saß.
    Während Dorlewn den Kurs korrigierte, wandte Parwondov sich seinen beiden Gefährten zu. Halmsew erholte sich zusehends von der Lähmung. Aber er sagte kein Wort. Wahrscheinlich war er verärgert darüber, daß er paralysiert worden war.
    Parwondov störte sich nicht daran. Es gab echte Probleme. Eines davon war Quartsons Ganglienblockierung. Niemand konnte voraussagen, wie lange sie noch anhalten würde. Diese rätselhafte Krankheit pflegte so blitzartig zu verfliegen wie sie ausbrach.
    Parwondov hoffte, daß Quartsons Blockierung spätestens bei der Ankunft an der Notzentrale gewichen sein würde, denn bei der Abstimmung der Wettness-Projektoren waren sie auf seine Hilfe angewiesen.
    Er trat an" den Sessel, auf dem Quartson lag. Die Rückenlehne war ganz nach hinten geklappt. Quartsons Augen waren geschlossen; das Gesicht wirkte entspannt wie das eines normal Schlafenden.
    „Kannst du mich hören?" fragte Parwondov.
    „Er hat eine Ganglienblockierung", krächzte Halmsew mit entstellter Stimme. „Wie sollte er dich dann hören können?"
    „Es hätte immerhin sein können, daß er gerade jetzt wieder zu sich kommt", gab Parwondov zurück.
    Im nächsten Moment erschrak er, denn Quartsons Gesichtszüge hatten sich zu einer Fratze verzerrt und der Gefährte richtete sich mit steifem Oberkörper langsam auf.
    Parwondov wich zurück, denn der ganze Vorgang wirkte so gespenstisch, daß es nicht mit rechten Dingen zugehen konnte.
    „Du hast mich töten lassen", sagte Quartson mit dumpfer Stimme und verließ steifbeinig seinen Sessel. „Mir und meinen Artgenossen wurde die Seele aus dem Leib gerissen. Aber jetzt habe ich eine Möglichkeit gefunden, unseren Tod zu rächen."
    Parwondov wich weiter zurück, als Quartson die Arme weit ausbreitete und mit unsicherem Gang auf ihn zuwankte.
    „Wer bist du?" fragte er, weil ihm nichts Besseres einfiel.
    Gleichzeitig blickte er sich nach Dorlewn um, ob der Silberne auf den Zwischenfall reagierte. Eigentlich konnte er nur durch ein neues Hyperdimleck verursacht worden sein. Ein geringer Teil Wettness war durch die Abschirmung gesickert. Es mußte ausgerechnet die paranormale Mentalenergie eines Individuums sein, dessen Wettness irgendwann einmal von einem Armadafloß aufgesaugt worden war und das dabei umgekommen war.
    Er erschrak noch stärker, als er Dorlewn nirgends entdecken konnte. Sein Steuerpult war noch vorhanden, aber es stand verloren am Rand eines Dschungels aus seltsamen Gewächsen mit rostfarbenen Blättern und großen dunkelblauen Blüten, in deren Kelchen es von winzigen Insekten wimmelte.
    „Ich bin Gloorndersihl", sagte Quartson beziehungsweise die paranormale Mentalenergie, die Quartsons wehrlosen Körper übernommen hatte. „Bleib stehen!"
    Parwondov nestelte an seinem Paralysator, während er zu Halmsew blickte. Der Gefährte saß noch in seinem Sessel, doch sowohl der Sessel als auch er waren nur Schemen, die immer mehr verblaßten, wie auch die übrige Einrichtung der Raumschiffzentrale.
    Ein Teil verwandelte sich in Dschungel, ein anderer in die Front eines offenbar uralten Bauwerks, in die vertikale fingerbreite Schlitze eingelassen waren.
    Parwondov bekam die Lähmwaffe frei, aber er schreckte noch davor zurück, sie einzusetzen. Er fürchtete, damit Quartson irreparable Schäden zuzufügen, denn seine Ganglienblockade wurde sicher von der fremden Wesenheit nur überbrückt.
    „Dorlewn, wenn du mich hörst, dann unternimm alles, um das Leck zu schließen!" rief er beschwörend.
    Unter seinen Füßen öffnete sich der Boden zu einem Abgrund.
    Parwondov glitt aus und rutschte einen Steilhang aus lockerer feuchter Erde hinab. Geistesgegenwärtig warf er sich herum, krallte die Hände in den Rand des Hanges und suchte verzweifelt mit den Füßen nach einem Halt. Unter ihm wallten Schwaden übelriechenden Brodems empor, hüllten ihn ein und erregten Übelkeit.
    Über ihm tauchte das noch immer zu einer Fratze verzerrte Gesicht Quartsons auf. Hände umklammerten seine Unterarme und zogen ihn langsam hoch.
    Parwondov merkte erst jetzt, daß ihm die Lähmwaffe entfallen war. Sie lag eingeklemmt unter seiner Brust und rutschte um so tiefer, je höher er gezogen wurde.
    Gloorndersihl-Quartson gab glucksende Laute von sich. Sein linkes Auge stierte in Parwondovs Gesicht, während das rechte sich nach oben gedreht hatte.
    „Nein!" schrie Parwondov entsetzt und versuchte, sich zu befreien.
    Gloorndersihl-Quartson gluckste lauter. Seine Hände hielten

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