1197 - Der Psi-Schlag
kümmern", erklärte er seinen Gefährten. „Die Notzentrale ist nicht mehr weit, ich werde die Steuerung auf der letzten Strecke übernehmen."
Er ging zum Steuerpult und wich dabei unwillkürlich Quartson aus.
Innerlich zitterte er noch immer vor der unheimlichen immateriellen Wesenheit, die Quartson für kurze Zeit bewohnt hatte. Er fragte sich, was aus ihm geworden wäre, wenn Gloorndersihl-Quartsons Plan aufgegangen wäre.
Die Wettness barg Schrecken, die er sich niemals hätte vorstellen können, wenn dieser Zwischenfall nicht gewesen wäre. Es wurde Zeit, sie loszuwerden und sie auf die Terraner zu hetzen.
Perry Rhodan schwang sich über den Rand des Swimmingpools, reckte sich unter den Strahlen der Kunstsonne des Solariums und schlüpfte dann in seinen Bademantel.
Er blickte sich dabei immer wieder auf sein Vielzweckarmband.
Aber es blieb stumm und zeigte lediglich die Zeit an - und das Datum, der 27. Mai 427 NGZ.
Nur selten hatte der Unsterbliche so sehnsüchtig darauf gewartet, daß ihn ein Alarmruf erreichte, weil sich die Situation vor dem Loolandre geändert hätte und es endlich eine Möglichkeit für ihn und die Galaktische Flotte gäbe, aktiv zu werden.
Er drehte sich um, als schräg hinter ihm das Platschen nackter Füße auf dem Rasen zu hören war. Im nächsten Augenblick sprangen dicht hintereinander drei Frauen in den Swimmingpool. Die aufspritzenden Wasserfontänen durchnäßten den Terraner.
Er erkannte Scoutie, Helen Almeera und Zyita Ivory, die lachend im Wasser herumtollten, und machte gute Miene zum nassen Spiel.
Schließlich mußte er froh darüber sein, daß die drei Frauen von der SOL guter Stimmung waren. Die Ungewißheit, was mit dem Fernraumschiff und seiner Besatzung inzwischen geschehen sein mochte, hätte bei ihnen leicht zu Depressionen führen können.
Rhodan überlegte, ob er nochmals ins Wasser springen sollte, da riß ihn der elektronische Flötenton des Vielzweckarmbands in die Realität zurück.
Er winkelte den Arm an, hob das Gerät vor sein Gesicht und meldete sich. Auf der kleinen Bildscheibe erschien das Gesicht von Sandra Bougeaklis.
„Was ist passiert?" fragte er voller Spannung und Ungeduld.
„Mehldau hat die Zentrale-Besatzung anläßlich seines heutigen Geburtstags zu einem Essen eingeladen", teilte Sandra ihm mit ausdruckslosem Gesicht mit.
„Zu einem Essen!" ächzte Rhodan halb verärgert und halb belustigt. „Gestern Sirtan und heute Mehldau. Wenn das Schule macht, werden uns unsere Bordkombinationen bald nicht mehr passen. Nein, da mache ich nicht mehr mit."
„Ich fürchte, du kannst dich nicht drücken, Perry", erwiderte die Stellvertreterin des Kommandanten. „Was dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Mehldau wäre gekränkt, wenn du seine Einladung abschlagen würdest."
In Perry Rhodan rangen widersprüchliche Gefühle miteinander.
Einerseits brachte er Verständnis dafür auf, daß die Besatzung die nervliche Anspannung des Wartens überspielen wollte, andererseits hielt er Freßgelage nicht gerade für die beste Methode. Er begriff jedoch, daß es die Anwesenheit des bluesschen Spezialitätenkochs Frütüfriy war, der die Frauen und Männer der BASIS dazu reizte.
„Du kommst also", stellte Sandra resolut fest.
Rhodan seufzte.
„Mir bleibt wohl nichts anderes übrig. Bis gleich."
Er schaltete das Gerät aus und sah, daß Scoutie, Helen und Zyita mit den Armen über dem Rand des Swimmingpools hingen und ihn erwartungsvoll ansahen.
„Unser Hangarmeister und Beiboot-Techniker hat Geburtstag", erklärte er mit leisem Lächeln. „Aus diesem Anlaß lädt er uns alle zu einem Festessen in die Zentrale ein!"
„Oh, nicht schon wieder!" rief Zyita Ivory. „Ich habe von dem gestrigen Essen schon ein halbes Kilo Übergewicht."
„Ach, was!" rief Scoutie und kletterte an Land. „Das trainierst du dir wieder ab. Wenn Frütütü wieder kocht, läuft mir schon jetzt das Wasser im Munde zusammen."
„Genießerin!" spottete Helen lachend.
„Du hättest mal jahrelang das Einheitsessen in der Flotte des Herzogtums von Krandhor vorgesetzt bekommen sollen, dann würdest du den gleichen Nachholbedarf haben wie ich", erwiderte Scoutie.
„Jedenfalls sollten wir Mehldau, Sarko und Frütüfriy nicht unnötig warten lassen", meinte Rhodan.
Eine halbe Stunde später befand er sich inmitten speisender und plaudender Frauen und Männer in der Zentrale. Die computergesteuerte Anordnung der Pulte und Kontursessel war so verändert worden,
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