1197 - Der Psi-Schlag
wenn es sich um gegorene Sturmbohnen gehandelt hätte..."
Der Ilt erholte sich zusehends und bewies das, indem er seinen Nagezahn in voller Größe zur Schau stellte.
„Deine Sturmbohnen hätten höchstens zu akustischer Umweltverschmutzung geführt, aber nicht zu psionischen Eruptionen, Tellerkopf", erklärte er. „Laß uns also mit deinen Beteuerungen zufrieden. Wir haben wirklich Wichtiges zu besprechen."
„Die rote Meerkreatur sei mein Zeuge, daß ich nur das Beste gewollt habe", versicherte der Blue. „Ich bitte tausendmal um Entschuldigung und versichere euch meiner allergrößten Wertschätzung. Iriilüy weiüya ziigüylüy!"
„Weiüyongg!" erwiderte der Ilt auf Gatasisch.
„Was hat Frütüfriy zuletzt gesagt?" erkundigte sich Gesil.
„Mögen eure Nachkommen lange Hälse haben", übersetzte Gucky und grinste Gesil und Rhodan vielsagend an. „Ich habe ihm mit ,deine auch' geantwortet. So etwas gehört sich unter gebildeten Blues."
„Ich wußte nicht, daß du dich als Blue fühlst", scherzte Rhodan, wurde aber sofort wieder ernst. „Ras und du, ihr habt also beide einen Ausbruch starker paranormaler Mentalenergien gespürt, der im Loolandre stattgefunden hat."
„Nicht den Ausbruch selbst, sondern nur seine Streu-Emissionen", korrigierte Gucky.
„Aber durch sie ließ sich auf den Ausbruch schließen", ergänzte Tschubai und machte ein besorgtes Gesicht. „Perry, ich fürchte, daß den Teilnehmern der Loolandre-Patrouille große Gefahr droht."
„Das fürchte ich auch", sagte der Armadaprinz, der hinzugekommen war.
Rhodan musterte das Gesicht Nachors fragend.
„Weißt du mehr als wir darüber?"
„Leider nicht", antwortete der Prinz bedauernd. „Ich kann mich noch immer an so gut wie nichts erinnern, was den Loolandre angeht."
„Das Armadaherz schwieg bisher", warf Herthten Var nachdenklich ein. „Könnte es sein, daß es in einer Art Dornröschenschlaf lag und daß es durch Aktivitäten der Silbernen und der Loolandre-Patrouille schlagartig erwachte?"
„Und daß es dabei eine psionische Schockwelle emittierte?" führte Ras diese Überlegung fort.
„Ich weiß es nicht!" rief Nachor verzweifelt aus.
„Es könnte sich also auch um eine Waffe des Armadaherzens handeln", stellte Perry Rhodan fest.
„Wir müssen etwas unternehmen!" drängte Ras Tschubai. „Jen, Fellmer, Irmina, Alaska, Tanwalzen und die anderen Teilnehmer der Operation Winzling schweben vielleicht in größter Gefahr. Wir haben die Pflicht, ihnen zu helfen!"
„Das ist richtig, Ras", gab Rhodan zu. „Aber wie?" Er deutete auf die Computerdarstellung der ihnen gegenüberliegenden Seite des Loolandre. „Wenn es sich um einen Planeten handeln würde, ich wüßte, was wir zu tun hätten. Aber dieses Ding hat das Volumen Tausender von Planeten, wenn wahrscheinlich auch nicht die äquivalente Masse. Wenn wir dort ohne konkrete Anhaltspunkte nach fünf Zweiergruppen in winzigen Raumfahrzeugen suchen, dann wäre das, als wollte eine Ameise in der Antarktis nach einer einzelnen Blattlaus suchen."
„Ihre Erfolgsaussichten wären größer als unsere", stellte Gesil ernst fest. „Sie würde nämlich nicht zusätzlich durch unbekannte physikalische, hyperphysikalische und psionische Kräfte desorientiert."
„Dennoch dürfen wir nicht tatenlos abwarten, ob unsere Freunde im Loolandre zugrunde gehen oder nicht", sagte Tschubai mit geballten Fäusten.
„Schicken wir doch den Silbernen ein Faß mit den gegorenen Sturmbohnen, von denen Frütüfriy sprach", sagte Gucky. „Vielleicht zerreißt es sie."
„Mir ist nicht nach Scherzen zumute!" brauste Tschubai auf.
„Mir auch nicht, du Dickschädel!" erwiderte der Ilt. „Aber die Bohnen wären erfolgreicher als wir. Begreife doch, daß wir unseren Freunden nicht helfen, wenn wir blind und taub in einem Labyrinth von den Ausmaßen des solaren Systems herumtappen!"
Tschubai lächelte und entspannte sich seufzend.
„Du hast ja recht, Kleiner. Entschuldigt bitte!"
„Ihr habt beide recht", erklärte Rhodan. „Wir werden uns mit der Hamiller-Tube beraten und alle denkbaren Operationen vorbereiten."
Er stutzte. „Wo steckt Andrew eigentlich?"
„In seiner Kabine", antwortete der Ilt. „Er läßt sich von einem Medoroboter heiße Umschläge auf den Bauch machen und trinkt Wermuttee. Anscheinend hat er sich den Magen überladen."
„So!" machte Rhodan, mit seinen Gedanken schon wieder woanders. „Vor allem aber werden wir versuchen, bessere Ortungsergebnisse zu
Weitere Kostenlose Bücher