1197 - Der Psi-Schlag
erklärte einer von ihnen. „Wir bringen nur die Verbindung einiger Feldleiter in Ordnung, die mit unzureichenden Mitteln in ausgesprochener Pfuscharbeit repariert worden sind.
Niemand wird danach erkennen können, daß der Anzug geöffnet wurde."
Der Waffenmeister mußte an sich halten, um seinem Ärger über die diskriminierende Bezeichnung „Pfuscharbeit" nicht lauthals Luft zu machen. Er selbst hatte die Feldleiter repariert, nachdem sie von den Netzparias unterbrochen worden waren. Natürlich hatte er mangels Masse dazu keine Ersatzteile verwenden können, aber er war immer der Auffassung gewesen, jede Reparatur auch mit provisorischen Mitteln mit fachmännischer Perfektion durchführen zu können.
Die Uurs erschienen ihm nach diesem Vorfall als extrem pedantische Reparateure und Sauberkeitsfanatiker. Dennoch konnte er, nachdem sie von ihm abgelassen hatten, seine Bewunderung für ihre Arbeit nicht ganz verhehlen, denn in dem großen dunklen Bildschirm, in dem er sein Spiegelbild sah, vermochte er keinen Quadratzentimeter an seinem SERUN zu erkennen, der nicht vor makelloser Sauberkeit glänzte.
„Ich hoffe, du bist mit unserem Service zufrieden, Leo", sagte Lobel erwartungsvoll.
„Mehr als zufrieden", gestand Dürk. „So hat mein SERUN nicht einmal geglänzt, als er fabrikneu war. Tausend von euch für vierundzwanzig Stunden auf der BASIS -und Perry Rhodan würde sie nicht wiedererkennen!"
„Was ist die BASIS"? erkundigte sich Lobel.
„Ein riesiges Raumschiff", antwortete Dürk. „Ich bin dort Waffenmeister. Wenn ihr mein Feuerleitpult sehen könntet - ha!"
„Es ist sicher ebenfalls sehr schmutzig", dämpfte Lobel seinen Stolz ganz erheblich.
„Wollt ihr es euch einmal ansehen?" fühlte Leo Dürk vor.
„Dazu haben wir keine Zeit", beschied ihm Lobel. „Wir sind auf dem Weg zum Sektor Halphog, um dort Wartungs- und Reparaturarbeiten durchzuführen."
„Und wenn ihr damit fertig seid?" erkundigte sich Dürk hoffnungsvoll.
„Wir werden niemals fertig", erklärte Lobel. „Sobald wir alle Sektoren abgefahren haben, die auf unserer Liste stehen, müssen wir wieder von vorn anfangen, weil sich dort bis dahin erneut Schäden eingestellt haben."
„Dann laßt mich wieder aussteigen!" bat Dürk resignierend.
„Das geht nicht", erwiderte Lobel. „Du bist kein Armadist und darfst dich deshalb nicht unbeaufsichtigt im Armadaherzen bewegen."
Der Waffenmeister unterdrückte die Frage, was die Uurs dagegen unternehmen würden, wenn er einfach auszusteigen versuchte. Ganz sicher würden sie das nicht zulassen, auch wenn er keine Waffen bei ihnen zu sehen vermochte. Ihre Werkzeuge reichten dazu völlig aus.
Nur kurz dachte er an Kampf, dann war ihm klar, daß er es nicht fertigbringen würde, gewaltsam gegen diese Wesen vorzugehen.
Er beschloß, sich friedlich zu verhalten und im Sektor Halphog eine Gelegenheit zur Flucht abzuwarten.
Es vergingen rund vierzehn Stunden, bis die Ortung des Armadaschleppers das klare Abbild eines anderen Objekts auf den Bildschirm zeichnete.
Es handelte sich um einen Komplex aus großen, plattformähnlichen Konstruktionen, die unregelmäßig übereinander geschichtet waren. Leo Dürk schätzte die Ausdehnung des Komplexes auf mehrere Kilometer. Minuten später mußte er sich korrigieren, denn da füllte das Gebilde die Bildschirme völlig aus, obwohl es noch so weit entfernt war, daß er es nicht mit bloßem Auge sehen konnte. Als der Armadaschlepper schließlich anlegte, war es nicht mehr zu überschauen. Seine Ausdehnung mußte mehrere tausend Kilometer betragen.
Der Waffenmeister kam nicht dazu, lange Betrachtungen anzustellen und zu überlegen, welchem Zweck die Anlage diente.
Die Uurs ließen aus den Kragensegmenten ihrer Kombinationen glasklare Druckhelme steigen und verschlossen sie. Danach schoben sie ihn vor sich her zur Schleuse.
Auch Dürk schloß seinen Druckhelm. Als die Uurs mit ihm über die Oberfläche der Plattform gingen, auf dem der Armadaschlepper gelandet war, fragte er sich, ob sie dieses ganze Riesengebilde säubern und polieren wollten. Wenn ja, würden sie Jahre benötigen, um damit fertig zu werden.
Doch sie kümmerten sich gar nicht um die Beschaffenheit der Außenhülle, sondern öffneten eine kleine Schleuse. Im Innern der Plattform herrschte mildes hellgrünes Licht. Dürk empfand es als Labsal für die Augen gegenüber der alles durchdringenden Lichtfülle, die draußen herrschte. Die Schwerkraft wurde von den Sensoren des SERUNS
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