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1197 - Der Psi-Schlag

Titel: 1197 - Der Psi-Schlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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handelte es sich um einen Goon-Block mittlerer Größe. Er diente keinem Schiff als Triebwerkseinheit, sondern flog solo. Dürk wußte, daß er dazu nicht bemannt sein mußte. Goon-Blöcke konnten durchaus nur von ihren Positroniken gesteuert werden. Er mußte allerdings auch darauf gefaßt sein, daß dieser Block entweder von organischen Intelligenzen oder Armadamonteuren geflogen wurde.
    In jedem dieser Fälle mußten sie ihn mit der weiterreichenden Ortung ihres Fahrzeugs längst bemerkt haben, so daß ein Ausweichmanöver ihn höchstens verdächtig erscheinen lassen würde.
    Davon abgesehen dachte der Waffenmeister auch gar nicht daran, vor einem Armadaschlepper auszuweichen. Die beiden Tage seit seiner Flucht vor den Yos hatten ihm deutlich vor Augen geführt, daß ein SERUN ein völlig unzureichendes Fortbewegungsmittel innerhalb eines Objekts Stellarer Größenordnung wie des Loolandre war. Eine Rückkehr zur Galaktischen Flotte brauchte er unter diesen Umständen gar nicht erst ins Auge zu fassen. Mit einem Armadaschlepper würde das ganz anders aussehen.
    Ein ironisches Lächeln kräuselte Dürks Lippen, als er sich vorzustellen versuchte, wie er seinen Weg als kosmischer Anhalter fortsetzte. Falls sich an Bord des Armadaschleppers Armadisten oder Armadamonteure befanden, würden sie ihn mit großer Wahrscheinlichkeit aufnehmen. Aber er zweifelte nicht daran, daß sie ihm bestenfalls den Status eines Gefangenen zubilligen würden.
    Schließlich besaß er keine Armadaflamme, die ihm den Anschein der Berechtigung verliehen hätte, sich innerhalb des Armadaherzens oder in seiner unmittelbaren Nähe aufzuhalten.
    Der Armadaschlepper näherte sich schnell, wie Dürk an den abermals eingeblendeten Anzeigen feststellte. Er hatte außerdem eine geringfügige Kursänderung durchgeführt, die den endgültigen Beweis dafür lieferte, daß der Waffenmeister von dort aus geortet worden war. Die eingeblendete Kurslinie zeigte jetzt nämlich genau auf ihn beziehungsweise auf den Koordinatenpunkt, auf den er zuflog.
    Als er einen blitzenden Lichtreflex wahrnahm, wußte Leo Dürk, daß die Begegnung unmittelbar bevorstand. Wenig später vermochte er auch die Umrisse des Armadaschleppers zu erkennen, der sich aus der allgegenwärtigen Lichtfülle schälte und auf ihn zuhielt. Er bremste den eigenen Flug ab.
    Auch der Armadaschlepper bremste und drehte sich gleichzeitig so, daß der Terraner langsam auf eine der beiden Längsseiten des dunkelgrauen Kastens zutrieb, der etwa acht Meter lang, vier Meter breit und vier Meter hoch sein mochte.
    Dem Waffenmeister fiel auf, daß die Außenhülle dieses Goon-Blocks im Unterschied zu den zahlreichen anderen, die er bisher zu Gesicht bekommen hatte, keine Spur von Korrosion auf wies. Sie schien in kurzen, regelmäßigen Abständen poliert zu werden. In der vorderen Hälfte der Längsseite, die sich auf ihn zuschob, erkannte Dürk hellgraue Linien, deren Gesamtheit er bei weiterer Annäherung als das stilisierte Abbild eines Tieres identifizierte, dessen Körperform verblüffend einer terranischen Honigbiene ähnelte.
    Er kam nicht mehr dazu, sich das Bild genauer anzusehen, sondern konnte gerade noch die Vermutung anstellen, daß es in die Außenhülle des Armadaschleppers geätzt worden war, da wurde seine Aufmerksamkeit von etwas anderem beansprucht.
    In der Längsseite hatte sich ein Schott geöffnet: das Außenschott einer Schleuse.
    Die Aufforderung war unmißverständlich. Leo Dürk zögerte keine Sekunde lang, ihr zu folgen. Er steuerte sein Gravopak so, daß er in die Schleuse hineingetrieben wurde, deren Außenschott sich sofort hinter ihm schloß.
    Gespannt wartete er darauf, daß das Innenschott sich öffnete. Er hatte von draußen keinen Blick durch die halbkugelförmige Kuppel auf der Oberseite des Goon-Blocks werfen können, da ihre phototrope Abschirmung sie als Reaktion auf das helle Leuchten verdunkelt hatte. Jetzt war er neugierig darauf, wer ihn empfangen würde.
    Doch seine Erwartung wurde vorerst nicht erfüllt. Als das Innenschott .sich öffnete, lag der dahinter befindliche Korridor leer vor ihm. Leuchtende Deckenplatten verbreiteten gelbrotes Licht.
    „Nun, wenn der Berg nicht zum Propheten kommt...!" brummte Dürk und betrat den Korridor.
    Nach wenigen Schritten hatte er das Schott vor der Steuerkanzel erreicht. Es öffnete sich ebenfalls automatisch.
    Verblüfft blieb Dürk stehen und blickte auf die Versammlung zwergenhafter humanoider Lebewesen, die ihn aus

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