Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
12 – Das Raetsel von Chail

12 – Das Raetsel von Chail

Titel: 12 – Das Raetsel von Chail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atlan
Vom Netzwerk:
feines Summen erfüllte die Luft. Ein winziger heller Punkt erschien am Himmel, der sich rasch vergrößerte und sich als Gleiter entpuppte.
    Die offene, ovale Flugscheibe war mit mehreren Personen bemannt und hielt genau auf das eingeschossige Haus des Glasbläsers zu. Der Flugkörper vollführte eine Kursänderung und ging dann an der Rückseite des Gebäudes inmitten eines Ackers nieder. Es schien die Wesen in dem Gleiter nicht im geringsten zu stören, dass dabei ein Teil der Feldfrüchte vernichtet wurde.
    Vier Gestalten sprangen aus dem Schweber und liefen auf das Holzgebäude zu; rücksichtslos trampelten sie die Halme nieder.
    »Roxharen«, flüsterte der Katzer.
    Es waren eindeutig Roxharen, daran gab es keinen Zweifel. Die über zwei Meter großen, wie übergroße Ratten aussehenden Intelligenzen mit dem struppigen Fell waren unverwechselbar. Gebannt verfolgten die drei Männer, was sich weiter tat.
    Am Tor blitzte es auf, es polterte, als es halbverkohlt zu Boden fiel. Sie hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, den stets unverschlossenen Durchlass zu öffnen, sondern gleich von der Waffe Gebrauch gemacht; das sah eindeutig nach einer Machtdemonstration aus.
    Drei der unbekleideten Wesen verschwanden im Haus, der vierte Roxhare blieb auf dem Hof zurück. An seinen Bewegungen war zu erkennen, dass er dem Einsatz nicht viel Bedeutung beimaß, dass er ihn wohl eher langweilte. Er stand lässig auf dem Hof, sah sich nach keiner Deckungsmöglichkeit um und hielt es nicht einmal für nötig, die in einem Gurt steckende Waffe zu ziehen.
    Einer der übrigen Roxharen tauchte wieder auf. Er stieß zwei Chailiden vor sich her, die der Wartende in Empfang nahm. Während der andere wieder ins Innere des Gebäudes zurückkehrte, brachte der Posten die Planetarier – es waren Trentin und Vilot – zum Gleiter, wo er sie unsanft auf die hintere Sitzbank verfrachtete.
    Nur zu gern hätte Atlan gewusst, was die Gefangenen und ihr Bewacher dachten, um zu erfahren, was man mit ihnen vorhatte und wohin man sie brachte, doch Breiskolls Fähigkeiten versagten nach wie vor.
    Die Lichter hinter den Fenstern waren erloschen, dafür sah man mehrmals das charakteristische Aufblitzen von Strahlwaffen in Vilots Haus.
    Die drei Roxharen tauchten wieder auf. Ohne sich umzusehen, gingen sie auf den Schweber zu und stiegen ein. Kurz darauf hob das Fluggerät ab und entfernte sich leise summend über die Dächer der Stadt.
    »Es ist unglaublich, wie dreist und rücksichtslos diese Roxharen vorgehen«, stieß der Magnide hervor.
    Atlan nickte. Er spürte Bitterkeit in sich aufsteigen. »Das Vergehen der beiden Chailiden bestand darin, dass sie einen Generator gebaut haben, der elektrischen Strom erzeugt«, sagte er. »Jetzt haben wir den Beweis dafür, dass die Roxharen die Planetarier absichtlich dumm und unwissend halten wollen. Jedes Mal, wenn die Chailiden technisch etwas zustande bringen, greifen die Roxharen ein und sorgen dafür, dass die erstarrten Strukturen nicht aufgebrochen werden.«
    »Ich frage mich nur, warum sich die Syrganer das gefallen lassen«, wunderte sich Bjo.
    »Es ist müßig, dass wir uns im Augenblick den Kopf darüber zerbrechen«, meinte Kolsch. »Sehen wir uns lieber mal in Vilots Haus um, vielleicht hilft uns das weiter.«
    Keiner hatte einen Einwand. Es dämmerte bereits, als sie die Rückseite des schmucklosen Gebäudes erreichten. Die Räume boten ein Bild der Verwüstung, es roch nach verbranntem Holz.
    Die wenigen Möbel lagen zertrümmert am Boden, von dem Generator ließ sich nur noch erahnen, welchem Zweck er einmal gedient haben mochte. Er war mit Strahlwaffen völlig unbrauchbar gemacht worden, ein Teil des Metalls war ionisiert. Die Glühlampen und Leitungen waren zertreten und bildeten ein unentwirrbares Chaos.
    »Die Roxharen haben gründliche Arbeit geleistet«, sagte Wajsto Kolsch rau. »Hier können wir nichts mehr tun. Gehen wir!«
    Die Männer verließen das Haus durch den Vordereingang. Auf der Straße hielt sich niemand auf. Atlan konnte sich nicht vorstellen, dass die Chailiden schon zu Bett gegangen waren, denn so dunkel war es draußen noch nicht; wahrscheinlicher war, dass sie alle in ihre Häuser geflüchtet waren, als der Gleiter auftauchte.
    In nachdenkliches Schweigen versunken, marschierten die drei von der SOL zurück zu ihrer Unterkunft.
     
    Snowar war noch auf. Er servierte seinen Gästen kalten Braten, Fladenbrot und Wein. Erst als die Raumfahrer ihre Mahlzeit beendet

Weitere Kostenlose Bücher