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12 - Die Nadel der Götter

12 - Die Nadel der Götter

Titel: 12 - Die Nadel der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Menge, die angsterfüllt vor ihm zurückwich.
    Er orientierte sich zum Treppenhaus. Die Erfahrung in der Schleuse des CERN hatte ihn gelehrt, auf den Aufzug zu verzichten. Aber so, wie er Ericson einschätzte, würde auch der die Treppen nehmen.
    Er besaß einen beachtlichen Vorsprung, doch da gab es etwas anderes, das dem Mann in Weiß einen klaren Vorteil verschaffte: Er wurde nicht müde!
    »Lauf, Tom Ericson!«, raunte er. »Bald werde ich dich eingeholt haben.«
    ***
    Wieder stand Tom vor einem Panoramafenster. Diesmal auf der Außenseite. Im Gang dahinter hatte sich eine Reihe von Menschen versammelt, die ihn aus großen Augen anstarrten. Wenn auch nur ein paar von ihnen seine Landung beobachtet hatten, konnte er das gut verstehen.
    Wie sollte er hineinkommen? Das Fenster ließ sich von innen nicht öffnen.
    Du musst nicht unbedingt hier hinein. Nimm den Haupteingang. Spring! Die Maschine wird dich auffangen.
    Der Gedanke verursachte ihm ein Schaudern. Nicht nur, dass er sich äußerst ungern auf die Weltuntergangsmaschine verlassen würde, er käme auch später als der Mann in Weiß unten an. Sein Gegner – und Tom zweifelte keine Sekunde daran, dass er noch existierte – stünde also zwischen ihm und dem TriCore. Nein, er durfte seinen Vorsprung nicht leichtfertig verspielen.
    Da fiel ihm die SIG Sauer unter seinem Gürtel ein.
    Also auf die harte Tour ….
    Er zog die Pistole und wedelte damit herum. Die Leute im Inneren zuckten zusammen und rannten davon. Gut so.
    Tom feuerte drei Schüsse ab, dann war das Magazin leer, ohne dass die Scheibe geborsten war.
    Mist! Reichten die drei Löcher aus?
    Er nahm Anlauf, so weit es ging, und warf sich gegen die Scheibe. Ein leises Knirschen ertönte, mehr nicht. Also noch einmal. Und wieder.
    Beim fünften Mal spürte er seine Schulter kaum noch. Beim zehnten Mal kehrte das Gefühl als stechender Schmerz zurück. Und dann endlich zerbrach die Scheibe.
    Tom taumelte ins Innere, fing sich und kam zum Stehen.
    Wohin jetzt? Zum Treppenhaus.
    Er war schon dorthin unterwegs, als er es sich anders überlegte. Nach den letzten kräftezehrenden Ereignissen war er so gut wie am Ende. Auf den Treppen würde sein Gegner ihn schnell einholen.
    Also doch der Aufzug?
    Warum nicht? Er hat dich schon einmal bis zur halben Höhe gebracht, ohne dass die Maschine Schwierigkeiten gemacht hätte.
    Tom änderte die Richtung und lief zur Aufzuglobby. Hier traf er auch wieder auf Menschen, die ihm verängstigt entgegensahen. Das mochte an der Pistole in seiner Hand und seinem grimmigen Gesichtsausdruck liegen.
    Um es gar nicht erst zu Diskussionen kommen zu lassen, schaute er noch eine Spur verbissener und winkte mit der leergeschossenen SIG Sauer. »Aus dem Weg!«
    Die Menge gehorchte.
    Welchen Aufzug sollte er nehmen? Den, der im At.Mosphere anhielt? Oder einen, der ihn noch höher brachte?
    Dir bleibt keine Zeit, um wählerisch zu sein! Nimm, was du kriegen kannst, dann siehst du weiter.
    Das klang nach einem Plan!
    Er sprang in den nächstgelegenen Fahrstuhl und drückte auf den obersten Knopf. Eher unbewusst nahm er wahr, dass er sich laut Display im achtundsiebzigsten Stockwerk befand und die Kabine ihn bis in das hundertsechzigste bringen würde. Also dorthin, von wo aus er gerade noch den Burj unfreiwillig verlassen hatte.
    Er lauschte der Weltuntergangsmaschine. Das Summen klang wütend, als habe sie das ewige Hin und Her satt.
    »Keine Sorge«, flüsterte Tom. »Bald nimmt es ein Ende. Auch für dich.«
    Die Aussicht darauf schien das Gerät nicht zu besänftigen. Es brummte, vibrierte, pochte. Die Visionen von Lava und Feuer stachen wie Nadeln in sein Gehirn.
    Mach dich nicht lächerlich! Die Maschine ist nicht wütend, sie nähert sich nur der Energiequelle.
    Ein Blick aufs Display. Hundertvierzigster Stock.
    »Vorhin war die Maschine weiter oben und hat trotzdem nicht so reagiert«, flüsterte er.
    »Inzwischen hatte sie aber mehr Energie getankt«, antwortete er sich selbst.
    »Liegt es wirklich nur daran?«
    Hör auf, Selbstgespräche zu führen!
    Der nächste Blick zur Anzeige. Hundertzweiundvierzigste Etage. Warum ging das nicht schneller?
    Die Zahl flimmerte vor seinen Augen. Wie eine Luftspiegelung über einer Straße. Bei großer Hitze.
    Er wischte sich über die Stirn. Sie war klatschnass, genauso wie sein Hemd. Fahrig versuchte er, die Hände an der Hose zu trocknen. Aussichtslos.
    Du hast dich gefragt, was passiert, wenn die Maschine überlädt. Ich denke, du

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