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12 - Die Nadel der Götter

12 - Die Nadel der Götter

Titel: 12 - Die Nadel der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Reihenfolge.«
    »Warum? Was hat die Menschheit getan, dass du sie unbedingt auslöschen willst?«
    Der Mann in Weiß lachte auf. Es lag nicht die Spur von Humor darin. »Die Menschheit vernichten? Nehmt euch nicht so wichtig! Meinem Herrn ging es nie um euch Menschen.« Das letzte Wort sprach er aus, als handelte es sich um Mikroben, die den Globus infiziert hätten.
    »Aber … warum tust du es dann?«
    »Macht sich der Jäger Gedanken darüber, wie viele Insekten er zertritt, während er seiner Beute folgt? Und würden sie es verstehen? Natürlich nicht. Jetzt komm zu mir!«
    »Nein!«
    »Wie du willst. Dann eben die schmerzhafte Variante.«
    Tom rechnete damit, dass der Mann in Weiß plötzlich direkt vor ihm auftauchen würde, so wie er es in der Halle auf der Sichelinsel getan hatte.
    Stattdessen kam er langsam auf ihn zu. Seine Schritte hallten auf dem Boden wider.
    Sie hallten ?
    Kurzentschlossen riss Tom erneut die SIG Sauer hoch und feuerte.
    Die Kugel stanzte ein Loch in den Oberarm des Weißen Mannes. Er bestand also doch wieder aus Materie! Es hatte nur etwas gedauert, bis der gleiche Effekt eingesetzt hatte wie in CERN.
    Für einen Augenblick brachte der Treffer den Mann in Weiß aus dem Tritt, doch dann schloss sich die Wunde. Als fließe Substanz aus den unbeschädigten Regionen nach.
    Beim nächsten Schuss zielte Tom genauer.
    Die Kugel traf den nahenden Gegner direkt in die Stirn.
    Und doch hielt sie ihn nicht auf! Wieder nur ein kurzes Taumeln, dann schloss sich das Loch. Diesmal auf Kosten eines Ohrläppchens, das danach fehlte.
    Verdammt! So war der Kerl nicht zu besiegen.
    Ja, mit genügend Munition und Zeit könnte Tom ihn nach und nach pulverisieren, bis nicht mehr ausreichend Substanz übrig blieb, um die Löcher zu schließen. Aber er verfügte weder über das eine noch das andere.
    Also Plan B: Flucht!
    Noch im Umdrehen steckte Tom die Pistole zurück in den Hosenbund.
    Er kam drei Schritte weit, dann traf ihn etwas im Rücken und riss ihn von den Füßen. Plötzlich war er von Erde und scharfkantigen Blättern umgeben. Der Mann in Weiß hatte einen Pflanzkübel nach ihm geworfen!
    Tom wollte sich umdrehen, da krallten sich zwei Hände von hinten in seinen Kragen und Gürtel und hoben ihn mühelos hoch. Er trat und schlug um sich, konnte dem Mann in Weiß aber nichts anhaben.
    Weil es ihn keine Substanz kostet !
    »Du willst die Maschine überladen«, sagte der Mann in Weiß im Plauderton. »Ich weiß nicht, woher du die Information hast, aber sie wird dir nichts mehr nützen.« Während er sprach, trug er Tom zu dem Panoramafenster mit dem Netz aus Sprüngen.
    O mein Gott! Er will mich …
    Toms Gedanken erstarrten, als sein Gegner ausholte und ihn von sich schleuderte, auf die Fensterscheibe zu.
    O Gott, nein! Bitte, lass sie halten!
    Sie hielt nicht.
    In einem Regen von Myriaden von Splittern durchbrach er die Scheibe. Er rechnete damit, in die Tiefe zu stürzen, stattdessen landete er auf einem schmalen Podest vor dem Fenster.
    Für den Bruchteil einer Sekunde flammte Hoffnung in Tom auf, doch der Schwung trieb ihn unbarmherzig vorwärts. Verzweifelt versuchte er sich irgendwo festzuhalten, fand jedoch keinen Halt.
    Und dann rutschte er über die Kante – und fiel.
    Im letzten Moment bekam seine linke Hand den Rand zu fassen. Ein scharfer Schmerz durchzuckte seinen Arm bis in die Schulter hinauf, als plötzlich sein gesamtes Gewicht an vier Fingern hing.
    Er versuchte sich hochzuziehen. Aussichtslos.
    Über die Schulter blickte er nach unten. Er sah keinen Boden, nur wirbelnden Sand.
    Über sich tauchten zwei Füße auf. In weißen Schuhen. »Du bist wirklich hartnäckig«, sagte der Mann in Weiß. Mit einem Fuß trat er auf Toms Finger. Die Schmerzen wurden unerträglich.
    Wenn ich schon draufgehe, nehme ich dich mit!
    In einer letzten Kraftanstrengung riss er den rechten Arm in die Höhe und umfasste das Fußgelenk des Gegners. Gleichzeitig drückte er sich von der Fassade weg.
    Der Mann in Weiß verlor das Gleichgewicht, kippte nach vorn. Und begleitete Tom Ericson auf seinem Weg in die Tiefe.
    ***
    Selbst während des Sturzes in den Tod gab der Mann in Weiß nicht auf. Er packte Tom und versuchte ihm die Umhängetasche zu entreißen. Der hielt dagegen. Auch wenn es letztlich egal war, diesen Triumph wollte Tom seinem Gegner nicht gönnen. Er zog die Beine an und brachte sie zwischen sich und den Mann in Weiß.
    Dann trat er zu!
    Er konnte es kaum fassen, aber der Weiße ließ los

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