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120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

120 - Bogenschütze des schwarzen Todes

Titel: 120 - Bogenschütze des schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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geschehen
war, konnte er nicht wissen.
    Die blutigen
Spuren, die ein Drama jedoch hier hinterlassen hatte und die Anwesenheit der
seltsamen Utensilien, der Säcke mit dem weißen Pulver, ließen ihn sofort
erkennen, was für ein Geschäft hier getrieben wurde und daß José Almirez offensichtlich durch einen Zufall auf die beiden
Rauschgifthändler gestoßen war. Irrtümlicherweise nahm Julio an, daß sein Capitano entdeckt worden und es dann zu einer handfesten
Auseinandersetzung gekommen war.
    José Almirez hielt noch die Waffe in seinen verkrampften Fingern und auch
einer der beiden Gangster war bewaffnet.
    »J-u-l-i-o?«
Die Stimme des Capitano war kaum zu verstehen. »Dann
hast... du mich ... also ... doch noch gefunden .. ?«
    Es klang
beinahe ängstlich.
    Almirez hatte die
Augen geschlossen und versuchte, sie zu öffnen. Nur spaltbreit war es ihm
möglich. Seine Lider zuckten wie Schmetterlingsflügel.
    »Geh!
forderte der Capitano seinen Mitarbeiter auf.
»Unterrichte ... umgehend das Hauptquartier... und Señor Brent...
der Bogenschütze des Schwarzen Todes ... er war... hier ..., er hat alle ...«
    Hier versagte Almirez’ Stimme, und ein qualvoller Hustenanfall schüttelte seinen Körper.
    Der
Bogenschütze? Julio blickte sich verwirrt um und wollte nicht glauben, was José Almirez über die Lippen gekommen war.
    Der Capitano wußte nicht mehr, was er sagte.
    Fieberphantasien...
    Er war schwer
verletzt und hatte viel Blut verloren.
    Wie konnte
der Bogenschütze hier gewesen sein? Was hatte dieser
Ort mit dem Antiquitätengeschäft gemein, in dem irgendein mysteriöser und
bedrohlicher Spuk sein Unwesen trieb?
    Almirez atmete
röchelnd. Als Julio den Capitano vorsichtig in die
Höhe nehmen wollte, zischte dieser ein leises »Nein !« .
    »... geh
schnell..., heilte dich keine Sekunde unnötig auf...« Auf dem Gesicht des
Schwerverletzten stand der kalte Schweiß, und aus einem Mundwinkel lief ein
dünner Blutfaden, der sich nach dem letzten Hustenanfall gebildet hatte. »Falls
er zurück... kommt..., riskier’ nichts ... Kümmere dich später um mich ...«
    Aber Julio
war hartnäckig.
    Auf den
ersten Blick war zu sehen, daß jede Minute, die Almirez länger ohne ärztliche Behandlung blieb, ihn dem Tod näher brachte. Es war ein
Wunder, daß dieser Mann überhaupt noch am Leben war.
    Julio hob Almirez vorsichtig hoch und trug ihn auf seinen starken
Armen nach draußen.
    »Die anderen
... Julio ..., sie müssen Bescheid wissen ...« Almirez ’
Lippen bewegten sich kaum merklich, seine Stimme war ein Hauch. »Ich mach’s
nicht mehr lange ...«
    José Almirez ’ Assistent kam bis zur Gangbiegung. Dann passierte es.
    Ein schwarzer
Pfeil zischte durch die Luft und durchbohrte von der Seite her den Hals des
Retters.
    Julio fiel
gegen die Wand, drehte abrupt den Kopf zur Seite und erblickte starr und reglos
die unheimliche Skulptur, die er bisher nur vom Hörensagen kannte.
    Julio atmete schwer.
Im Fallen ließ er dennoch den Mann noch los, den er aus dieser teuflischen
Höhle hatte herausschaffen wollen.
    Das Blut
sickerte aus den Schußwunden zu beiden Seiten des Halses, aus dem Eintritts-
und dem Austrittsloch des Pfeiles.
    Julio lehnte
den heißen Kopf gegen die dunkle, kalte Felswand. Er merkte, wie José Almirez von seinen Armen glitt. Er konnte ihn nicht länger halten.
    Sein Atem
wurde schneller und flacher.
    Vor Julios
Augen tanzten feurige Kringel, und rote Schleier drohten sein Augenlicht vollends
zu nehmen. Mit großer Willensanstrengung schraubte er sich in die Höhe. Er war
verletzt und verlor Blut. Der Pfeil war wieder verschwunden, als hätte es ihn
nie gegeben. Aber die Wunde war nicht wegzuleugnen.
    Julio
taumelte an der Felswand entlang ins Freie.
    Er mußte es
schaffen bis zum Auto! Das war nicht abgeschlossen ... er hatte es vorhin gesehen ...
    Im Wagen
befand sich das Funktelefon.
    Wie ein
Roboter, mit kantigen Bewegungen, stapfte er durch die Büsche und über den
steinigen Boden. Er stolperte den Berg hinunter und dem Auto entgegen.
    Er riß die
Tür auf und ließ sich erschöpft auf den Sitz fallen. Sein Atem ging stockend.
    Der Mann, der
von sich das Letzte forderte, griff zitternd nach dem Hörer und betätigte die
Wählscheibe.
    Die Zentrale
meldete sich.
    Julio hustete
und berichtete dann mit schwacher Stimme von den Ereignissen. Er konnte noch
eine genaue Lagebeschreibung geben. Dann verließen ihn seine Kräfte, und der
Hörer entgeht seiner Hand. Sein Kopf plumpste auf den

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