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1203 - Der Zeitgänger

Titel: 1203 - Der Zeitgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tun, wenn du nicht verschwindest.
    Rhodan wußte nicht, was er tun sollte. Er war waffenlos. Gegen den Androiden konnte er nichts ausrichten. Er erinnerte sich daran, wie Waylinkin gegen eine Schlange und gegen eine Raubkatze gekämpft hatte. Beide Tiere schienen ihm weit überlegen gewesen zu sein, doch er hatte seine äußere Gestalt blitzschnell verändert, hatte eine Hand geschaffen, die den Zähnen der Schlange mühelos widerstand, und Klauen, die zur tödlichen Waffe gegen das gefleckte Raubtier geworden waren.
    Rhodan wich zurück.
    „Das ist nicht im Sinn Kazzenkatts", sagte er. „Dein Herr und Meister wird dich kurzerhand auslöschen, wenn du einen Fehler machst."
    „Ich halte mich nur an meinen Auftrag", erwiderte der Androide. „Das Finalprogramm befiehlt mir, dich zu töten, damit das Chronofossil Andro-Beta nicht aktiviert werden kann."
    Rhodan warf sich herum. Mit weiten Sprüngen versuchte er, sich in Sicherheit zu bringen. Er hatte die Sonne im Rücken. Sein eigener Schatten eilte ihm hüpfend voraus. Ein zweiter Schatten tauchte daneben auf. Der Schatten Waylinkins. Er rückte näher und näher, wurde von Sprung zu Sprung größer.
    Rhodan sah, daß Waylinkin die Hände zu Klauen umgeformt hatte. Der Schatten verriet ihm, daß er beide Arme gehoben hatte und zum vernichtenden Schlag gegen ihn ausholte.
    Es gab nur noch eine Fluchtmöglichkeit.
    Rhodan erkannte sie, und er erhielt gleichzeitig einen Impuls von Nisel. Damit verließ er die Temporelle, sprang auf die Zeitspur zurück, der sie aus fernster Zukunft bis hierher gefolgt waren.
    Er beschleunigte und jagte auf der Zeitspur entlang.
    Er trug keinen Raumanzug mehr, sondern die Kleidung, die er bei seiner Entführung von der BASIS getragen hatte.
    Über die Schulter blickte er nach hinten zurück.
    Waylinkin wuchs schlagartig aus der Zeitspur empor.
    Rhodan wechselte die Spur und beschleunigte mit aller Kraft, Bei einem solchen Gegner blieb ihm nichts anderes als die Flucht. Er konnte und durfte sich nicht auf einen Kampf einlassen, weil er diesen nicht gewinnen konnte.
    Du mußt schneller werden! Viel schneller. Er holt auf.
    Waylinkin lachte.
    Gib dir Mühe, Rhodan. Los doch. Das Ende ist da. Zögern wir es nicht hinaus.
    Der Androide holte beängstigend rasch auf. Vergeblich bemühte der Unsterbliche sich, ihn wenigstens auf gleichbleibendem Abstand zu halten.
    Ihm blieb keine andere Wahl Er mußte sich in eine andere Spur einklinken. Gleichzeitig verzögerte er schlagartig.
    Er schwebte wenige Zentimeter über einem Holzwagen, der vom einem plump wirkenden Tier gezogen wurde. Das Tier hatte zwei massige Rumpfkörper, die etwa anderthalb Meter voneinander entfernt und durch drei Bögen miteinander verbunden waren, von denen jeder einen Durchmesser von wenigstens dreißig Zentimetern hatte. Die Tiere liefen auf sechs Beinen, von denen jeweils zwei an den Außenseiten der Rumpfkörper saßen und jeweils eines an den Innenseiten. Dadurch ergab sich ein wiegender, recht gleichmäßiger Bewegungsfluß.
    Auf dem Kutschbock kauerte ein dürres Wesen, das aus Tausenden von raschelnden Schuppen zusammengesetzt zu sein schien, und bei dem weder Arme noch Beine zu erkennen waren.
    Rhodan sah sich um. Er hatte sich in die Spur des Wagens eingeklinkt und blieb daher bei diesem. Waylinkin hatte eine Parallelspur gewählt. Er war ein nebelhaftes Gebilde - in. dem sich aber dennoch die humanoide Gestalt abzeichnete - neben einem Laufvogel zu erkennen, der aufgeregt zwischen den Gräsern am Straßenrand hin und her hüpfte und dabei Insekten aufpickte.
    Der Wagen bog in einen Feldweg ein, und im gleichen Augenblick verlor Rhodan seinen Verfolger aus den Augen. Hinter einem Holzstapel watschelte eine geschuppte Gestalt hervor. Sie stieß einen schrillen Schrei aus und zeigte mit einem Tentakel, der sich unter ihrem Schuppenkleid hervorschob, auf ihn.
    Erschrocken fuhr das Wesen auf dem Kutschbock herum.
    „Tut mir leid, Freunde", sagte Rhodan. „Ich hatte keineswegs vor, euch als Spukgestalt Angst einzujagen.
    Erzählt euren Kindern, daß ihr ein Gespenst gesehen habt" Damit klinkte er sich aus und kehrte auf die Zeitspur zurück. Er beschleunigte mit höchster Kraft, um sich so schnell wie möglich von der Stelle zu entfernen, an der auch Waylinkin früher oder später auftauchen mußte. Jetzt glaubte er wieder daran, daß er dem Androiden entkommen konnte, wenn er nur schnell und geschickt genug war.
    Er wechselte die Spuren und näherte sich einem

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