Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1203 - Der Zeitgänger

Titel: 1203 - Der Zeitgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einer Sekunde vor Waylinkin, wechselte blitzschnell auf die ungemein dünne Zeitspur eines Photons über und verzögerte unter Einsatz aller Energien, die in ihm steckten.
    Gebunden an ein Photon raste er mit unfaßlicher Geschwindigkeit auf die blitzenden Scheiben der Häuser zu.
    Darauf war er vorbereitet, so daß er die Zeitspur gedankenschnell wieder verlassen konnte.
    Waylinkin aber erkannte den Trick zu spät.
    Das Geschöpf des Dekalogs stürzte zusammen mit dem Photon, an dessen Spur er sich geheftet hatte, in die Tiefe, und bevor er erfaßte, was für ein Licht ihn blendete, prallte er in das Haus. Er schlug mit ungebremster Wucht auf, wandelte im Verlauf des letzten Chronons, das ihm noch blieb, seine Körperstruktur um, und bohrte sich dann tief in den Boden des Planeten. Er verlor das Bewußtsein.
     
    *
     
    Rhodan kehrte in die Temporelle zurück, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß Waylinkin ihm nicht folgte. Das Geschöpf des Dekalogs war wie eine Bombe eingeschlagen und hatte entsprechende Zerstörungen angerichtet, hatte dabei jedoch niemanden verletzt.
    Perry Rhodan sah das Raumschiff der Arkoniden abermals vor sich. Auf dem schimmernden Transportband glitt er zur Bodenschleuse hoch, so wie er es seinerzeit zusammen mit Reginald Bull auch getan hatte.
    Als die Schleuse sich hinter ihm schloß, wurde er sich dessen bewußt, daß er keinen Raumanzug trug.
    Wo lag die Grenze zwischen Wirklichkeit und Illusion? Erlebte er dies tatsächlich, oder unterlag er nur einer Täuschung?
    Er wußte es nicht, und er hatte auch keine Möglichkeit, das festzustellen.
    In einem Antigravschacht schwebte er zur Hauptleitzentrale hinauf. Er war gespannt, welches Bild sich ihm dort bieten würde. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Wenn alles so war wie damals, als er mit der STARDUST zum Mond geflogen war, dann würde er Thora und Crest begegnen.
    Er mußte an die Worte des alten Arkoniden denken.
    Wenn sich überhaupt eine Möglichkeit bot, die Twonoser zu retten, dann in der Temporelle.
    Rhodan erreichte das Ende des Schachtes. Von hier aus waren es nur noch wenige Schritte bis zur Hauptleitzentrale. Er näherte sich dem Schott, und es glitt vor ihm zur Seite, ohne daß er etwas dazu zu tun brauchte.
    In der Zentrale hielt sich niemand auf. iThora war nicht da. Und auch von Crest und den arkonidischen Offizieren, die seinerzeit in der Zentrale gewesen waren, war nichts zu sehen.
    Er war allein. Aus einem Waffenschrank holte er sich einen Kombilader und steckte ihn in seinen Gürtelhalfter.
    „Und jetzt?" rief er laut. Hört mich niemand?"
    Du brauchst nicht so zu brüllen, antwortete die mentale Stimme Nisels. Ich verstehe dich auch so.
    Rhodan sah sich um, doch der Zeitgänger zeigte sich nicht. Er blieb unsichtbar.
    Nisel, sage mir, ob ich den Twonosern helfen kann. Bitte.
    Der Hauptbildschirm erhellte sich, und eine Schrift erschien. Rhodan las: „Setzt neue Zeitspuren dort, wo alles fließt."
    Das sind die Worte meines Ahnen.
    Und was sollen sie bedeuten?
    Ich kann nur vermuten, Rhodan. Ich glaube, daß die Twonoser Millisekunden vor ihrem physischen Tod in die Grenzzeit gebracht werden sollen.
    Also nach meiner Zeitrechnung in das Jahr 427 NGZ.
    Richtig. Dadurch treten keine Zeitparadoxa auf, da die Twonoser nach ihrer Vernichtung keinen wie auch immer gearteten Einfluß auf die geschichtliche Entwicklung gehabt haben, und da deine Jetztzeit tatsächlich die reale Gegenwart ist. In der Zukunft gibt es keine Zeitspuren mit Ihren Querverbindungen, die jede Veränderung der Historie zu einem riskanten Unternehmen machen, Die einzigen Wesen, die die Twonoser retten können, sind wir Zeitgänger.
    Wenn es so ist, Nisel, dann hilf den Twonosern, Rette sie.
    Ich werde es versuchen, Rhodan, aber ich will eine Gegenleistung.
    Ich bin einverstanden. Was soll ich tun?
    Du sollst mir die Chronimale überlassen.
    Sie sind nicht in meiner Hand, sondern in der Kazzenkatts.
    Das ist mir bekannt. Du darfst keine Ansprüche auf sie erheben.
    Das werde ich nicht tun. Ich überlasse sie dir.
    Ich bin davon überzeugt, daß die Chronimale verhinderte Zeitgänger sind, und ich werde sie aus der Raumwelt befreien.
    Rhodan wußte nicht, wie er den Wunsch Nisels erfüllen sollte, noch was dieser mit den Werkzeugen des Träumers anfangen wollte. Er betonte noch einmal, daß er bereit war, die Gegenleistung zu erbringen, die Nisel verlangte.
    Das ist gut, Rhodan. Wir gehen jetzt, komm. Wir verlassen die Temporelle, Wohin

Weitere Kostenlose Bücher