Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der sich damit wiederum bei Höhergestellten beliebt zu machen pflegte.
    Salik beobachtete, daß die Gruppe halt machte und fünf der Treumänner ein Korallenhaus betraten, nachdem sie die primitive Tür zertrümmert hatten. Er hätte gern eingegriffen, aber ohne Waffe war das völlig sinnlos. Er mußte sich so schnell wie möglich eine beschaffen.
    Er fühlte nach seinem Zellaktivator. Da dieser ursprünglich eine Schöpfung der Kosmokratentechnik darstellte, war er der einzige Gegenstand, den er mit in die Tiefe der Station Cortrans hatte nehmen können.
    Er verlieh ihm nicht nur ein gewisses Zeitgefühl, sondern befähigte ihn auch, durch Mentalimpulse einem Starsenspender alles zu entnehmen, was er benötigte - und sich wünschte. Außerdem konnte er mit seiner Hilfe die vorhandenen Transportmittel benutzen.
    Die fünf Treumänner kamen wieder aus dem Haus und verteilten ihre Beute. Dann bewegte sich die Gruppe weiter, kam dicht an dem Versteck Saliks vorbei und verschwand dann endgültig in einer der dämmerigen Seitenstraßen.
    Kurz entschlossen verließ Salik sein Versteck, überquerte die Straße und betrat das geplünderte Haus. Er mußte wissen, was sich abgespielt hatte. Vielleicht könnte er auch helfen, wenn er auch hoch nicht wußte wie.
    Die Treppe war alt und bröckelig, aber sie trug sein Gewicht.
    Noch bevor er das erste Stockwerk erreichen konnte, hörte er Stimmengewirr. Obwohl kein einziges Wort richtig zu verstehen war, wußte Salik sofort, daß sich die Bewohner in leicht abgewandeltem Armadaslang unterhielten. Er würde sich also ohne große Schwierigkeit mit ihnen verständigen können.
    Die Treppe führte weiter nach oben zur nächsten Etage, aber die auch hier aufgebrochene Tür wies ihm den rechten Weg. Er betrat ohne Zögern den riesigen Raum, der die ganze erste Etage einnahm. Lange Stangen waren kreuz und quer angebracht, und auf ihnen hockten die Meykatender in langen Reihen wie die Hühner.
    Das Stimmengewirr brach jäh ab, als sie den Eindringling bemerkten, der beide Hände in beschwichtigender Geste hob und ihnen zurief: „Ich bin ein Freund eures Volkes und Nogons Feind. Was ist geschehen?"
    Er sah selbst, was geschehen war, ehe ihm jemand antworten konnte. In einer Ecke lagen einige zerbrochene Figuren, die von den Plünderern in der Hast ihres Raubzugs zerstört worden waren. Vielleicht auch absichtlich, weil sie nur haltbare Dinge mitgenommen hatten.
    „Man hat euch beraubt", fuhr Salik begütigend fort, da die Meykatender noch immer überrascht schwiegen. „Ich hätte euch geholfen, aber ich bin ohne Waffe."
    Endlich bewegte sich einer der Meykatender. Auf seiner Stange rückte er ein Stück näher, wobei ihm seine hornigen Greifklauen sehr zustatten kamen. Seine Stimme war hoch und schrill, aber Salik konnte ihn gut verstehen.
    ..Keine Waffe hilft gegen die Treumänner Nogons. Wir wollen in Frieden leben, auch wenn wir bestohlen werden. Wir hörten, daß Fremde in der Stadt sind. Gehörst du zu ihnen?"
    „Ich bin einer von ihnen."
    „Woher kommt ihr?"
    Salik wußte, daß es unmöglich war, diesen Wesen, die nichts anderes als ihre Stadt kannten, seine Herkunft klarzumachen.
    „Vom Hochland", gab er daher Auskunft, denn hier unten wußte anscheinend niemand, was die Begriffe ‚Universum', ‚Weltall' oder gar ‚Einsteinuniversum' bedeuteten. ‚Hochland' hingegen war ein Begriff, der zumindest in Mythen und Sagen noch existierte.
    Der Meykatender zuckte sichtlich zusammen. Ein allgemeines Stimmengewirr verriet die Überraschung und verhinderte für Minuten eine weitere Unterhaltung. Salik wartete geduldig, bis sich die Aufregung legte.
    Der Meykatender wandte sich wieder an ihn, als es ruhiger wurde.
    „Das Hochland - ja, wir kennen die alten Überlieferungen. Wir glaubten, daß es nicht mehr existiert. Aber wenn du von dort kommst, bist nicht du in Gefahr - wir alle sind es. Ich muß dich bitten, uns zu verlassen.
    Sofort!"
    Salik unternahm einen letzten aussichtslos erscheinenden Versuch, Atlan bei seinem Plan, Treumänner zu gewinnen, zu helfen.
    „Wir suchen Bundesgenossen, Freunde, die uns im Kampf gegen Nogons Treumänner unterstützen. Ich wollte euch fragen..."
    Er kam nicht mehr dazu, seine Frage auszusprechen.
    Schrille Schreie des nackten Entsetzens brachen über ihn herein. Eine mentale Welle der Abwehr und Verneinung drang fast schmerzhaft in sein Gehirn, obwohl die Fledermauswesen keine Telepathen oder gar Hypnos sein konnten. Einige von ihnen

Weitere Kostenlose Bücher