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1206 - Flucht ins Labyrinth

Titel: 1206 - Flucht ins Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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flatterten erschrocken mit Ihren Flügeln und wären beinahe von ihren Stangen gefallen.
    „Schon gut, schon gut", unternahm Salik den Versuch, sie zu beruhigen. „Ich will euren Frieden nicht länger stören. Lebt weiter hier in Frieden und laßt euch tyrannisieren. Ich gehe ja schon..."
    Da wandte sich der Wortführer der Meykatender, vielleicht das Oberhaupt der hier versammelten Großfamilie, erneut an ihn: „Du siehst an der Reaktion, daß wir dir nicht helfen können, aber kein einziger Meykatender wird euch verraten. Mehr können wir nicht für dich tun. Versuche, das zu verstehen."
    „Ich verstehe schon", sagte Salik resignierend, aber er hatte kaum eine andere Antwort erwarten können. „Ich weiß nicht, ob wir Erfolg haben werden, aber zumindest werden wir es versuchen. Lebt wohl, Ich gehe als Freund von euch."
    „Wir danken dir", war das letzte, das Salik noch verstand, als er wieder auf der Treppe stand. Er verzichtete darauf, auch die nächsten Etagen aufzusuchen. Er würde dort genauso wenig Erfolg haben wie in der ersten.
    Vorsichtig stieg er wieder die Stufen hinab und blieb in der zertrümmerten Haustür stehen, um sich vorsichtig nach allen Seiten zu orientieren. Es wurde Zeit, einen Starsenspender zu finden, damit er sich eine Waffe und etwas zu essen und trinken besorgte.
    Auf den Straßen war nichts zu sehen. Leer und verlassen lagen sie im Zwielicht. Erst wenn die Schwarzzeit anbrach, würde es hier gefährlich und tödlich werden.
    Immer dicht an den Hauswänden vorbei bewegte er sich wie ein anschleichendes Raubtier die Straße entlang und duckte sich in den Schatten der Vorsprünge und Erker, wenn er eine Bewegung sah. Und dann erblickte er den Starsenspender.
    Der goldschimmernde Würfel mit etwa einem Meter Kantenlänge stand auf einem kleinen Podest. Wie alle Spender war auch er unbewacht, denn nur Bürger mit entsprechendem Status konnten ihn benützen.
    Er vergewisserte sich, völlig allein zu sein, ehe er sich dem Würfel näherte und vor ihm stehen blieb.
    Das Bild eines Energiestrahlers mit verstellbarer Intensität entstand vor seinem geistigen Auge, und sein Gehirn strahlte die mentale Vorstellung gleichzeitig ab - und wurde empfangen.
    Über dem Würfel flimmerte die Luft, als strahle das Gebilde eine ungeheure Hitze aus, was jedoch nicht der Fall war, und dann materialisierte aus dem Nichts heraus der gewünschte Strahler.
    Salik ergriff ihn und überzeugte sich, daß er voll geladen war. Sekunden später erschien das nachträglich gewünschte Ersatzmagazin. Er schob es in die Tasche und die Waffe in den Gürtel.
    Der dritte Wunsch, den er dem phantastischen Spender übermittelte, war Speise und Trank. Er nahm beides und zog sich eiligst in die relative Dunkelheit einer breiten Nische zurück, die von zwei dicht nebeneinander stehenden Häusern gebildet wurde.
    Er stillte Hunger und Durst und fühlte sich gleich wohler und unternehmungslustiger, obgleich er die Hoffnung auf gegeben hatte, hier einen Treumann aufzutreiben. Er konnte nur hoffen, daß Atlan und sein Begleiter Chulch in dieser Hinsicht mehr Glück hatten als er.
    Eigentlich, dachte er, hätte ich doch mit ihnen gehen sollen. Warum fühlen wir Uns überhaupt veranlaßt, etwas gegen Nogon zu unternehmen? Die Meykatender wollen sich ohnehin nicht helfen lassen. Nicht nur hier, sondern in allen anderen Teilen von Starsen herrschen die Mächtigen, beuten die anderen, Schwächeren aus. Was wollen Atlan und ich dagegen ausrichten, wenn es vielleicht auch zu unserer Aufgabe gehört...?
    Er wurde in seinen Gedankengängen jäh unterbrochen, als er den Marschtritt hörte, der sich schnell näherte. Vorsichtig lugte er um die Ecke und erkannte mindestens zwei Dutzend Treumänner Nogons, die mit schußbereiten Strahlern auf der ganzen Breite der Straße in seine Richtung kamen, als könnten sie ihn wittern.
    Er stellte den Strahler auf Paralyse ein, überlegte es sich aber dann anders. Nur dann würde er kämpfen, wenn die Situation es erforderte oder wenn er den Meykatendern unmittelbar helfen konnte.
    Das sogenannte Citytransportsystem arbeitete nach einem ähnlichen Prinzip wie die Starsenspender - nahezu unverständlich, geheimnisvoll und dabei absolut perfekt und zuverlässig.
    Salik hatte den Wunsch kaum gedacht, da materialisierte die glühend erscheinende Transportkugel dicht Vor ihm und nahm ihn auf.
    Noch ehe die Treumänner des Tyrannen begriffen, was sich vor ihren Augen abspielte, war die Kugel wieder

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